Verbrannter Fund nun wertlos
Der am 26. November 2004 untersuchte Tatort bei Okahandja, wo am Tag zuvor angebrannte Wahlzettel gefunden worden waren, ist durchweg für jedermann zugänglich geblieben. Daher konnte die forensische Polizeiabteilung nichts Stichhaltiges mehr feststellen.
Windhoek - Dieser Befund gehört zu den über zwei Tage verspätet eingereichten Beweisstücken, die Wahldirektor Philemon Kanime dem Antrag der Republikanischen Partei, RP, und der Kongressdemokraten, CoD, entgegenhalten will, die das Ergebnis der Parlamentswahl aus Gründen der Schlamperei und zahlreicher Widersprüche gerichtlich anfechten. Wie bereits berichtet, hat der Wahldirektor umfangreich - und nach Ablauf des juristischen Abgabetermins - auf die Wahlklage der RP und CoD reagiert. Seine Dokumentation umfasst über 150 Seiten.
Das weitere, am Freitag ebenfalls verspätet eingereichte Beweisstück befasst sich mit der Auswertung einer forensischen Untersuchung des Tatorts bei Okahandja, wo ein Jogger angekokelte Wahlpapiere, darunter 22 Stimmzettel, gefunden, aber erst sieben Stunden später der Polizei gemeldet hat. "Am Tatort wurde so gut wie keine Maßnahmen zur Kontrolle über den Zutritt (D. Red.: befugter und unbefugter Personen) getroffen, wie bei effizienter Fahndung erforderlich ist und wie es fast jede juristische Anleitung für forensische Ermittlung vorschreibt", meldet Dr. P. Ludik, Direktor des Nationalen Forensischen Wissenschaftslabors, NFSI, das zum Innenministerium gehört. Die Aussage wird von seinen Institutskollegen W. Nambahu und P. Roberts belegt.
Nach diesem Defekt der Untersuchung kommen die Analytiker zu folgenden Schlüssen: Die systematische Störung und Zerstörung des Tatorts lassen keinerlei schlüssige forensische Ableitungen zu. Der Ursprung der Stimmzettel konnte nicht stichhaltig zweifelsfrei nachgewiesen werden, außer dass sie aus "ein und derselben Kategorie" stammen, wie von einem Tintenstempelabdruck abgeleitet werden kann. Für Dr Ludik gehören die 22 Stimmzettel "höchst wahrscheinlich" zum amtlichen Material, das die Wahlkommission verbreitet hat. Die Papiere sind absichtlich angebrannt worden, so dass Dr. Ludik auf Brandstiftung schließt.
Das Gutachten gibt jedoch keinerlei Hinweise auf die Frage, wie die Stimmzettel überhaupt an den Tatort gelangt sind oder zu welchem Zeitpunkt sie vorsätzlich aus der Obhut der Wahlkommission entwendet oder beim Transfertransport "vom Auto geflattert" sind. Wahldirektor Kanime geht in seiner Erwiderung auch nicht darauf ein. Er versucht vielmehr von der Frage nach den Umständen der Entwendung mit der Behauptung abzulenken, dass unter den Papieren keine Stimmzettel gewesen seien.
Inzwischen ist eine öffentliche Kontroverse zwischen dem Generalsekretär der Nudo, Usiel Tjijenda, und der Vizepräsidenten der CoD, Nora Schimming-Chase entbrannt. Tjijenda beschuldigt die Politikerin, dass sie die Verbrennung der Papiere bei Okahandja angeordnet habe, was diese unter Androhung eines Verleumdungsverfahrens zurückgewiesen hat.
Windhoek - Dieser Befund gehört zu den über zwei Tage verspätet eingereichten Beweisstücken, die Wahldirektor Philemon Kanime dem Antrag der Republikanischen Partei, RP, und der Kongressdemokraten, CoD, entgegenhalten will, die das Ergebnis der Parlamentswahl aus Gründen der Schlamperei und zahlreicher Widersprüche gerichtlich anfechten. Wie bereits berichtet, hat der Wahldirektor umfangreich - und nach Ablauf des juristischen Abgabetermins - auf die Wahlklage der RP und CoD reagiert. Seine Dokumentation umfasst über 150 Seiten.
Das weitere, am Freitag ebenfalls verspätet eingereichte Beweisstück befasst sich mit der Auswertung einer forensischen Untersuchung des Tatorts bei Okahandja, wo ein Jogger angekokelte Wahlpapiere, darunter 22 Stimmzettel, gefunden, aber erst sieben Stunden später der Polizei gemeldet hat. "Am Tatort wurde so gut wie keine Maßnahmen zur Kontrolle über den Zutritt (D. Red.: befugter und unbefugter Personen) getroffen, wie bei effizienter Fahndung erforderlich ist und wie es fast jede juristische Anleitung für forensische Ermittlung vorschreibt", meldet Dr. P. Ludik, Direktor des Nationalen Forensischen Wissenschaftslabors, NFSI, das zum Innenministerium gehört. Die Aussage wird von seinen Institutskollegen W. Nambahu und P. Roberts belegt.
Nach diesem Defekt der Untersuchung kommen die Analytiker zu folgenden Schlüssen: Die systematische Störung und Zerstörung des Tatorts lassen keinerlei schlüssige forensische Ableitungen zu. Der Ursprung der Stimmzettel konnte nicht stichhaltig zweifelsfrei nachgewiesen werden, außer dass sie aus "ein und derselben Kategorie" stammen, wie von einem Tintenstempelabdruck abgeleitet werden kann. Für Dr Ludik gehören die 22 Stimmzettel "höchst wahrscheinlich" zum amtlichen Material, das die Wahlkommission verbreitet hat. Die Papiere sind absichtlich angebrannt worden, so dass Dr. Ludik auf Brandstiftung schließt.
Das Gutachten gibt jedoch keinerlei Hinweise auf die Frage, wie die Stimmzettel überhaupt an den Tatort gelangt sind oder zu welchem Zeitpunkt sie vorsätzlich aus der Obhut der Wahlkommission entwendet oder beim Transfertransport "vom Auto geflattert" sind. Wahldirektor Kanime geht in seiner Erwiderung auch nicht darauf ein. Er versucht vielmehr von der Frage nach den Umständen der Entwendung mit der Behauptung abzulenken, dass unter den Papieren keine Stimmzettel gewesen seien.
Inzwischen ist eine öffentliche Kontroverse zwischen dem Generalsekretär der Nudo, Usiel Tjijenda, und der Vizepräsidenten der CoD, Nora Schimming-Chase entbrannt. Tjijenda beschuldigt die Politikerin, dass sie die Verbrennung der Papiere bei Okahandja angeordnet habe, was diese unter Androhung eines Verleumdungsverfahrens zurückgewiesen hat.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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