Ungleiche Allianz mit China
Die benachbarten Staatschefs gaben sich vor kurzem fast die Klinke in die Hand. Erst machte Namibias Präsident Geingob, dann Simbabwes Staatsoberhaupt Mnangagwa seine Aufwartung in Peking. Das Riesenreich China vergewissert sich seiner Verbündeten und pflegt die Partnerschaften - auch mit vermeintlich unbedeutenden Ländern. Kleine Dinge zählen und können am Ende einen Unterschied machen!
Bei aller berechtigten Kritik müssen wir akzeptieren, dass Namibia und China inzwischen auf jahrelange Beziehungen zurückschauen und aufbauen. Allerdings auf unterschiedlichem Niveau, alles andere wäre Augenwischerei. Die Vorurteile sind noch groß und inzwischen mischen sich auch einige Erfahrungen in die Bewertung des namibisch-chinesischen Verhältnisses. Der Großteil der Menschen, so ergab eine nicht repräsentative Umfrage unter AZ-Lesern, meint, dass Namibia dem riesigen Partner völlig ausgeliefert ist und sicher auch ausgenutzt wird.
Trotzdem müssen wir differenzieren. Es liegt auf der Hand, dass eine Partnerschaft auf Augenhöhe nicht zustandekommen kann. Aber solange Namibia oder andere kleine (Entwicklungs-)Länder auf ihre Interessen bedacht sind, kann eine solche Kooperation auch Positives bewirken. Dann kann Namibia viel von China lernen und deshalb sozio-ökonomisch schneller wachsen. Die Partnerschaft darf sich aber nicht daran erschöpfen, dass namibische Bodenschätze nach China exportiert sowie chinesische Ramschartikel nach Namibia importiert werden. Oder dass chinesische (Staats-)Firmen hier lukrative Baugroßaufträge der Regierung abgreifen und damit den hiesigen Mitelstand in die Knie zwingen.
Eines ist sicher: Eine Kooperation geht nur gemeinsam. Und: Das Wohl Namibias in dieser ungleichen Partnerschaft hängt mehr von Politikern in Windhoek als von denen in Peking ab. Das ist zugleich die Krux, denn unsere Entscheidungsträger müssen darauf achten, dass aus der Umarmung kein Würgegriff wird. Und sie müssen Versuchungen widerstehen, in die eigene Tasche zu wirtschaften.
Stefan Fischer
Bei aller berechtigten Kritik müssen wir akzeptieren, dass Namibia und China inzwischen auf jahrelange Beziehungen zurückschauen und aufbauen. Allerdings auf unterschiedlichem Niveau, alles andere wäre Augenwischerei. Die Vorurteile sind noch groß und inzwischen mischen sich auch einige Erfahrungen in die Bewertung des namibisch-chinesischen Verhältnisses. Der Großteil der Menschen, so ergab eine nicht repräsentative Umfrage unter AZ-Lesern, meint, dass Namibia dem riesigen Partner völlig ausgeliefert ist und sicher auch ausgenutzt wird.
Trotzdem müssen wir differenzieren. Es liegt auf der Hand, dass eine Partnerschaft auf Augenhöhe nicht zustandekommen kann. Aber solange Namibia oder andere kleine (Entwicklungs-)Länder auf ihre Interessen bedacht sind, kann eine solche Kooperation auch Positives bewirken. Dann kann Namibia viel von China lernen und deshalb sozio-ökonomisch schneller wachsen. Die Partnerschaft darf sich aber nicht daran erschöpfen, dass namibische Bodenschätze nach China exportiert sowie chinesische Ramschartikel nach Namibia importiert werden. Oder dass chinesische (Staats-)Firmen hier lukrative Baugroßaufträge der Regierung abgreifen und damit den hiesigen Mitelstand in die Knie zwingen.
Eines ist sicher: Eine Kooperation geht nur gemeinsam. Und: Das Wohl Namibias in dieser ungleichen Partnerschaft hängt mehr von Politikern in Windhoek als von denen in Peking ab. Das ist zugleich die Krux, denn unsere Entscheidungsträger müssen darauf achten, dass aus der Umarmung kein Würgegriff wird. Und sie müssen Versuchungen widerstehen, in die eigene Tasche zu wirtschaften.
Stefan Fischer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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