Unfall-Prozess stagniert weiter

Windhoek/Swakopmund (ms/NMH) – Der Prozess gegen den des Mordes angeklagten Unfallfahrer Jandré Dippenaar (32) ist gestern nach nur kurzer Verhandlung auf den heutigen Freitag vertagt worden.

Damit setzt sich der schleppende Verlauf der Beweisaufnahme fort, die bereits am Dienstag und Mittwoch auf Antrag der Staatsanwaltschaft ausgesetzt wurde. Der erneute Aufschub sei nach Darstellung von Dippenaars Anwalt Louis Botes erforderlich, weil die Anklage erst unmittelbar vor Beginn der Verhandlung darüber informiert habe, dass ein von ihr angekündigter Sachverständiger nicht mehr aussagen werde.

Deshalb habe man nicht ausreichend Zeit gehabt, sich auf die Befragung des stattdessen verhörten Polizisten Ishmael Murorua vorzubereiten, der Fotos an der Unfallstelle rund 12 Kilometer vor Henties Bay gemacht hatte. Dieser gab gestern an, er habe die Bilder erst zwei Tage nach dem Unglück angefertigt, als die Wrackteile bereits beseitigt worden seien. Die Fotos seien dennoch hilfreich, weil sie zeigen würden, dass sich der Zusammenstoß direkt an einer Anhöhe ereignet habe von der die dahinterliegende Straße nicht sichtbar sei.

Bei dem Unglück am 29. Dezember 2014 wurden die aus Deutschland stammenden Touristen Markus Walter Helmut Joschko (48), dessen Frau Stephanie Dorothea Schemick (49) und ihre Tochter Alexandra (19) getötet, deren Schwester Antonia Klara verletzt überlebte. Dippenaar soll mit stark erhöhter Geschwindigkeit gefahren, den Unfall durch ein riskantes Überholmanöver verursacht und damit auch den Tod der in seinem FJ Cruiser mitreisenden Passagiere Dinah Pretorius (30), Charlene Schoombe (24) und JC Horn (27) verschuldet haben.