Umdenken im Jagdtourismus nötig

Verschiedene Entwicklungen in Namibia machen den deutschen Jägern Sorgen. Dieser Meinung ist Gottfried Heer, Herausgeber und Chefredakteur der deutschen Zeitschrift "Safari und Jagd". Während seines jüngsten Namibia-Besuches im November sprach Stefan Fischer mit ihm darüber für die AZ.

AZ: Wie oft waren Sie schon in Namibia und was ist der Grund Ihres diesjährigen Besuchs?

G.Heer: Ich war bereits 15 Mal in diesem Land. Diesmal bin ich aus Recherchezwecken hier, denn ich plane einen größeren Beitrag für unsere Zeitschrift.

AZ: Worum geht es dabei?

G.Heer: Es geht um die Themen Jagen und Fischen. Dazu war ich in Swakopmund und beschreibe das Hochseefischen sowie Brandungsangeln. Im Vordergrund des Jagdthemas stehen die Elenantilope und das Hartmanns-Zebra. Dazu habe ich die Jagdfarm Felsenquelle am Waterberg besucht und ebenso die Farm Kuduberg im Erongo-Gebirge. Letzteres bildet einen Schwerpunkt, denn Geologie und Fauna sind dort einmalig und haben ihren besonderen Reiz. Ich war das erste Mal im Erongo-Gebirge und von der Natur sowie der Jagd begeistert. Dort habe ich auch das erste Mal ein laufendes Rivier gesehen. Außerdem will ich die touristische Komponente in den Beitrag einflechten und war dazu im Etoscha-Nationalpark.

AZ: Wann erscheint der Beitrag?

G.Heer: In der Januar-Ausgabe, das ist unsere Messeausgabe für die "Jagd & Hund" in Dortmund. In dieser Zeitschrift werden Namibia sechs Seiten gewidmet.

AZ: Das spricht für eine hohe Bedeutung dieses Landes...

G.Heer: Namibia ist bei uns eigentlich immer ein Standardthema. Wir sind sowieso stets mit einem Bein in Afrika und Namibia ist für Jäger vom Preis und von den Anforderungen her ein Einsteigerland für Afrika.

AZ: Wie hat sich das Land aus der Sicht eines Jägers Ihrer Meinung nach seit Ihrem ersten Besuch verändert?

G.Heer: Ich habe im Laufe der Zeit leider feststellen müssen, dass sich einige Jagdfarmen von der Jagdethik entfernen und habe den Eindruck, dass das ein Trend ist. Das ist eigentlich schade, denn man bringt den Jagdgast um das Erlebnis.

AZ: Erklären Sie das bitte.

G.Heer: Nun, wenn zum Beispiel vom Auto aus geschossen wird, wird der Jäger das zuhause nie so erzählen, denn er berichtet eher von einer aufregenden Pirsch. Er kann deshalb natürlich seine Freunde nicht zu dieser Farm schicken, denn dann würde ja alles auffliegen. Ein anderes Thema ist die Ansiedlung von Tieren in untypischen Gegenden. So habe ich Wasserböcke in der Kalahari gesehen, die dort gewiss nicht hingehören. Und dann gibt es natürlich noch andere Entwicklungen, die nicht gerade positiv sind.

AZ: Welche wären das?

G.Heer: In diesem Jahr ist eine ganz massive Verunsicherung eingetreten, als die Enteignungen von Farmen angekündigt wurden. Das liegt meiner Meinung nach an der Darstellung des Landes in deutschen Medien. Wenn sogar der "Spiegel" und die größte Jagdzeitschrift mit einem negativen Touch schreiben, stärkt das nur die bestehenden Vorurteile über Afrika von Leuten, die noch nie hier waren. Man muss bedenken, dass der Tourismus sehr sensibel ist und Jäger auch Touristen sind, die von Medienberichterstattungen beeinflusst werden.

Ein weiteres Ärgernis für viele Jäger sind die hohen Transportkosten für Trophäen. Aber hier sehe ich einen Lichtblick in der zunehmenden Konkurrenz der Speditionsbranche. Und leider haben einige Jagdfarmen den Euro missbraucht, um mehr Geld einzunehmen. Da werden Jäger natürlich vorsichtig, denn auch sie sind in Deutschland von der Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes betroffen. Zudem sind die Flugpreise gestiegen. Aus verschiedenen Gründen ist der Jagdtourismus in Namibia also zurück gegangen, das ist nunmal Fakt.

AZ: Wie könnte Namibia aus Ihrer Sicht wieder aufholen?

G.Heer: Nun, Namibia ist generell für den deutschen Jäger ein sehr attraktives Land, weil hier noch Deutsch gesprochen wird und von vielen Jagdfarmen deutsche Jagdtraditionen übernommen wurden. Außerdem gibt es Analogien zum deutschen Wild: So ist zum Beispiel der Kudu der Rothirsch von Namibia. Einige Jagdfarmen haben die Zeichen der Zeit erkannt und denken bezüglich der geschilderten Probleme. Außerdem erwarte ich ein stärkeres Engagement des Berufsjägerverbandes NAPHA. Dieser sollte zunächst seine Zielgruppe definieren und dann gezieltes Marketing machen. So wäre es zum Beispiel wichtig, die deutschen Jäger zu gewinnen, die regelmäßig nach Polen oder Ungarn fahren. Meiner Meinung nach kann Namibia nur ein Land für die Zielgruppe des mittleren Einkommens sein.

AZ: Wie ist Ihre abschließende Meinung zu Namibia mit all den geschilderten Entwicklungen?

G.Heer: In Namibia bekommt der Trophäenjäger noch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Der politischen Zukunft stehe ich absolut positiv gegenüber und habe keine Bedenken, zumal das von offizieller Seite, z.B. der Deutsche Botschafter, auch so bestätigt wird.

AZ: Danke für das Gespräch.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-05-03

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