Twyfelfontein avanciert zum Besuchermagneten
Ausländische Touristen assoziieren Namibia zu Recht mit seiner grandiosen Landschaft und einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt. Seit einiger Zeit kann sich das Land nun mit einer weiteren Empfehlung für Besucher schmücken: dem einer Weltkulturerbe-Stätte.
Diesen besonderen Status hat die UNESCO im Juni 2007 der populären Sehenswürdigkeit Twyfelfontein verliehen und das beliebte Reiseziel damit deutlich aufgewertet. Dies zeigt sich unter anderem an Statistiken des Nationalen Denkmalsrates, wonach im Jahre 2009/10 insgesamt 57087 Gäste die historisch wertvolle Stätte besucht haben, was einem deutlichen Zuwachs gegenüber den Jahren vor 2007 entspricht.
Grund für die prestigeträchtige Auszeichnung der UNESCO sind die über 2000 Felszeichnungen und Gravuren die Jäger und Sammler vor zwischen 2000 und 6000 Jahren in dem rund 57 Hektar umfassenden Terrain etwa 90 Kilometer westlich der Ortschaft Khorixas angebracht haben. Die Zeichnungen stellen vor allem menschliche Figuren da, während die Gravuren vor allem Tiere wie Giraffen, Nashörner, Zebras und Strauße abbilden, die den Ureinwohner nicht nur als Nahrungsquelle dienten, sondern auch in ihrer Mythologie eine zentrale Rolle spielten.
Die Malereien und Gravuren, die zu der größten Ansammlung ihrer Art in Afrika gehören, sind ungewöhnlich gut erhalten und geben seltenen Einblick in die Lebensweise der ersten Bewohner Namibias. Als Hinterlassenschaft dieser Vorfahren sind sie jedoch nicht nur für Namibia von historischem Wert, sondern auch Zeugnis frühester Menschheitsgeschichte und damit von globaler Bedeutung.
Dass diese in Stein verewigten Kunstwerke noch heute als kollektives Gedächtnis für Namibia dienen können und nicht längst verblasst oder gar ganz verschwunden sind, ist vor allem klimatischen Umständen zu verdanken. Aufgrund des geringen Niederschlags in dem Gebiet ist die auf gemahlenem Sandstein basierende und wegen des darin enthaltenen Eisens inzwischen oxidierte Farbe dieses Geschichtsbuchs aus Stein noch immer deutlich sichtbar.
Auch die Beschaffenheit der bemalten und eingravierten Felsen hat dazu beigetragen, dass die Überlieferungen namibischer Ureinwohner noch heute von ihrer Lebensweise und Glaubenswelt zeugen. Durch Erosionsprozesse über Millionen von Jahren haben sich in Twyfelfontein große Gesteinsbrocken von den majestätischen Felsen des Bergmassivs gelöst. Durch diese geologischen Verwerfungen sind große Felsquader mit glatter Oberfläche entstanden, die sich den prähistorischen Künstlern als Leinwand für ihre Gemälde anboten. Mehr noch: Weil die Oberfläche der verzierten Felsen eben ist und keine Risse enthält, besteht kaum Gefahr, dass einzelne Gesteinspartikel oder -schichten abblättern und die Zeichnungen bzw. Gravuren durch solche Verwitterung als Erbe für die Nachwelt verloren gehen.
Die Interpretation der Darstellungen hat bereits viele Wissenschaftler beschäftigt und eine Vielzahl an unterschiedlichen Theorien hervorgebracht. Einige Archäologen gehen davon aus, dass die Zeichnungen eine Orientierungshilfe waren und zum Beispiel den Standort von Wasserquellen anzeigen sollten. Andere Historiker glauben, dass die Skizzen eine Bildungsfunktion hatten und Kindern dabei behilflich sein sollten, sich zum Beispiel die Umrisse bestimmter Tierspuren einzuprägen. Wieder andere Deutungsversuche geben den Abbildungen eine religiöse Bedeutung und betrachten sie als eine Form der Kommunikation zwischen den Urhebern der Bilder und ihren Göttern.
Diese Hypothese scheint vor allem für die frühen Felsbilder überzeugend, weil jene im Gegensatz zu späteren Kunstwerken der San-Buschleute keine Menschen zeigen. Die Abbildungen der ersten Bewohner von Twyfelfontein hatten also nach Sicht vieler Fachleute nicht die Funktion, ihren Alltag zu reflektieren. Vielmehr scheinen sie von einem Dialog mit den Göttern zu erzählen und die gemalten Tiere mit einer symbolischen Konnotation aufzuladen, die beispielsweise den Jagderfolg oder guten Regenfall beschwören sollte. Dafür sprechen auch die Vielzahl an Zeichnungen, die nicht `naturgetreu' sind, sondern beispielsweise Löwen mit fünf Zehen, oder Strauße mit Hörnern zeigen.
Die Zeichnungen belegen nach Auffassung vieler Experten auch, dass ihre Schöpfer als Nomaden große Distanzen zurückgelegt und ihre dabei gesammelten Erfahrungen auf den Kunstwerken widergegeben haben. Diese Theorie wird vor allem durch die Tatsache gestützt, dass einige der abgebildeten Tiere wie beispielsweise Elenantilopen nicht in dem Gebiet um Twyfelfontein vorkommen. Nach dieser Hypothese müssen die Künstler also bis an den Ozean vorgedrungen sein und dort Flamingos und Robben gesehen haben, die sie später auf den Felsen in Twyfelfontein verewigten.
Übersetzt bedeutet Twyfelfontein "fragwürdige Quelle" und beschreibt eine kleine Wasserader, die in der Schlucht des Felsmassives zutage tritt. Diese Bezeichnung stammt aus dem Afrikaans und wurde erstmals von dem Farmer David Levine geprägt, der sich 1946 mit seiner Familie auf dem Land von Twyfelfontein niederließ. Diese Quelle, von der Levine nicht sicher war, ob sie ausreichend Wasser für sein Vieh bieten würde, wurde vermutlich auch von den Steinzeitbewohnern in Twyfelfontein genutzt, das in der trockenen Kunene-Region im Nordwesten des Landes liegt.
Im Jahre 1952 wurde Twyfelfontein zu einem Monument erklärt, welches inzwischen von dem Nationalen Denkmalsrat verwaltet wird. Dieser hat vor zwei Jahren diverse Maßnahmen zum Schutz des steinernen Museums ergriffen. Dazu gehört die Schließung einiger Wanderpfade, die zu besonders empfindlichen Felszeichnungen führen. Außerdem wurden feste Besuchszeiten eingeführt und Fremdenführer angestellt, die Gäste bei der Erkundung der Umgebung begleiten. Des Weiteren hat der Denkmalsrat vor einigen der Felszeichnungen Barrieren errichten und Aussichtsplattformen bauen lassen, von denen Besucher die prähistorische Ausstellung aus der Distanz betrachten können. Dadurch soll verhindert werden, dass Besucher die bemalten Felsen besteigen und die daran angebrachten Abbildungen beschädigen, bzw. Steine oder Pflanzen als Souvenirs entwenden.
Die geführten Touren folgen zwei möglichen Routen, von denen die eine einen Fußmarsch von etwa 60 Minuten erfordert und die andere etwa 90 Minuten dauert. Die Führungen beginnen an einem neuen Informationszentrum am Fuße des Felsmassives, das aus natürlichen Baumaterialien aus der Umgebung besteht und ein Café, Souvenirgeschäft sowie Unterkünfte für die Fremdenführer beherbergt.
Die Führungen werden von Mitgliedern der umliegenden Damara-Gemeinschaft angeboten, die das etwa 266 km" große Hegegebiet Ûibasen gegründet und von denen sich etwa 15 zu einer Tour-Guide-Vereinigung zusammengeschlossen haben. Durch das Hegegebiet profitiert die Gemeinschaft direkt von den Einnahmen aus Besuchergebühren und hat als solches auch einen besonderen Anreiz, diese historisch wertvolle Stätte zu schützen.
Die Aufnahme von Twyfelfontein in die Liste der Weltkulturerbe-Stätten bringt jedoch nicht nur Ansehen und mit der Zunahme an Besuchern auch weitere Einkommensmöglichkeiten für die örtliche Gemeinschaft mit sich, sondern auch Verpflichtungen. Schließlich kann sowohl die UNESCO, wie auch ICOMOS (Internationaler Rat für Monumente und Sehenswürdigkeiten) jederzeit vor Ort prüfen, ob Twyfelfontein in der Art und Weise verwaltet und geschützt wird, wie es Namibia im Rahmen seiner Kulturerbe-Bewerbung zugesagt hat. Sollten dabei Defizite auffallen, droht Twyfelfontein die Streichung von der Liste der Weltkultur-Stätten.
Deshalb plant der Nationale Denkmalsrat ein Gremium aus verschiedenen Interessenträgern, darunter Reiseleiter, Fremdenführer, Naturschützer und die traditionelle Stammesbehörde in Twyfelfontein, ins Leben zu rufen, das für die Verwaltung des einzigartigen Freilicht-Museums verantwortlich und der UNESCO zur Rechenschaft verpflichtet sein soll.
Derzeit fließen 35 Prozent aller Besucher-Einnahmen (vor allem in Form von Gehältern für die Fremdenführer) an die in Twyfelfontein aktive Hegegemeinschaft. Diese Summe hat sich zu einem beachtlichen Betrag erhöht. Schließlich besuchen inzwischen jährlich über 50000 Personen die Felszeichnungen bei Twyfelfontein, das 1952 bei seiner Proklamation zum Nationalen Denkmal gerade einmal 100 Neugierige angelockt hat.
Die Krönung zum Welt-Kulturerbe hat die Bedeutung von Twyfelfontein sprunghaft ansteigen und damit auch das öffentliche Interesse an dieser Sehenswürdigkeit deutlich zunehmen lassen. Damit sind zwangsläufig auch Gefahren verbunden, die sich durch wachsende Besucherzahlen für den Schutz der Felszeichnungen ergeben. Angesichts dieser Bedrohung hat der Nationale Denkmalsrat einen Felszeichnungs-Experten angestellt, der sich für den Erhalt der auf Stein verewigten Überlieferungen einsetzen und die dort beschäftigten Fremdenführer weiter ausbilden soll.
Das zuständige Kultusministerium Namibias ist durch die Anerkennung von Twyfelfontein beflügelt und will sich nicht auf diesem prestigeträchtigen Erfolg ausruhen. Vielmehr plant das Ministerium nun weitere Sehenswürdigkeiten Namibias für die erlauchte Liste der Kulturerben zu empfehlen. Dazu zählen neben dem berühmten Fischfluss-Canyon auch die Welwitschia-Fläche und der Brandberg, der ebenfalls durch seine Felszeichnungen berühmt ist. Gemessen an der bisherigen Erfahrung werden die Initiatoren dieses Vorhabens viel Geduld und Durchhaltevermögen mitbringen müssen: Im Falle von Twyfelfontein hat es sieben lange Jahre gedauert, bis die Bewerbung um Weltkulturerbe-Status erfolgreich war.
Diesen besonderen Status hat die UNESCO im Juni 2007 der populären Sehenswürdigkeit Twyfelfontein verliehen und das beliebte Reiseziel damit deutlich aufgewertet. Dies zeigt sich unter anderem an Statistiken des Nationalen Denkmalsrates, wonach im Jahre 2009/10 insgesamt 57087 Gäste die historisch wertvolle Stätte besucht haben, was einem deutlichen Zuwachs gegenüber den Jahren vor 2007 entspricht.
Grund für die prestigeträchtige Auszeichnung der UNESCO sind die über 2000 Felszeichnungen und Gravuren die Jäger und Sammler vor zwischen 2000 und 6000 Jahren in dem rund 57 Hektar umfassenden Terrain etwa 90 Kilometer westlich der Ortschaft Khorixas angebracht haben. Die Zeichnungen stellen vor allem menschliche Figuren da, während die Gravuren vor allem Tiere wie Giraffen, Nashörner, Zebras und Strauße abbilden, die den Ureinwohner nicht nur als Nahrungsquelle dienten, sondern auch in ihrer Mythologie eine zentrale Rolle spielten.
Die Malereien und Gravuren, die zu der größten Ansammlung ihrer Art in Afrika gehören, sind ungewöhnlich gut erhalten und geben seltenen Einblick in die Lebensweise der ersten Bewohner Namibias. Als Hinterlassenschaft dieser Vorfahren sind sie jedoch nicht nur für Namibia von historischem Wert, sondern auch Zeugnis frühester Menschheitsgeschichte und damit von globaler Bedeutung.
Dass diese in Stein verewigten Kunstwerke noch heute als kollektives Gedächtnis für Namibia dienen können und nicht längst verblasst oder gar ganz verschwunden sind, ist vor allem klimatischen Umständen zu verdanken. Aufgrund des geringen Niederschlags in dem Gebiet ist die auf gemahlenem Sandstein basierende und wegen des darin enthaltenen Eisens inzwischen oxidierte Farbe dieses Geschichtsbuchs aus Stein noch immer deutlich sichtbar.
Auch die Beschaffenheit der bemalten und eingravierten Felsen hat dazu beigetragen, dass die Überlieferungen namibischer Ureinwohner noch heute von ihrer Lebensweise und Glaubenswelt zeugen. Durch Erosionsprozesse über Millionen von Jahren haben sich in Twyfelfontein große Gesteinsbrocken von den majestätischen Felsen des Bergmassivs gelöst. Durch diese geologischen Verwerfungen sind große Felsquader mit glatter Oberfläche entstanden, die sich den prähistorischen Künstlern als Leinwand für ihre Gemälde anboten. Mehr noch: Weil die Oberfläche der verzierten Felsen eben ist und keine Risse enthält, besteht kaum Gefahr, dass einzelne Gesteinspartikel oder -schichten abblättern und die Zeichnungen bzw. Gravuren durch solche Verwitterung als Erbe für die Nachwelt verloren gehen.
Die Interpretation der Darstellungen hat bereits viele Wissenschaftler beschäftigt und eine Vielzahl an unterschiedlichen Theorien hervorgebracht. Einige Archäologen gehen davon aus, dass die Zeichnungen eine Orientierungshilfe waren und zum Beispiel den Standort von Wasserquellen anzeigen sollten. Andere Historiker glauben, dass die Skizzen eine Bildungsfunktion hatten und Kindern dabei behilflich sein sollten, sich zum Beispiel die Umrisse bestimmter Tierspuren einzuprägen. Wieder andere Deutungsversuche geben den Abbildungen eine religiöse Bedeutung und betrachten sie als eine Form der Kommunikation zwischen den Urhebern der Bilder und ihren Göttern.
Diese Hypothese scheint vor allem für die frühen Felsbilder überzeugend, weil jene im Gegensatz zu späteren Kunstwerken der San-Buschleute keine Menschen zeigen. Die Abbildungen der ersten Bewohner von Twyfelfontein hatten also nach Sicht vieler Fachleute nicht die Funktion, ihren Alltag zu reflektieren. Vielmehr scheinen sie von einem Dialog mit den Göttern zu erzählen und die gemalten Tiere mit einer symbolischen Konnotation aufzuladen, die beispielsweise den Jagderfolg oder guten Regenfall beschwören sollte. Dafür sprechen auch die Vielzahl an Zeichnungen, die nicht `naturgetreu' sind, sondern beispielsweise Löwen mit fünf Zehen, oder Strauße mit Hörnern zeigen.
Die Zeichnungen belegen nach Auffassung vieler Experten auch, dass ihre Schöpfer als Nomaden große Distanzen zurückgelegt und ihre dabei gesammelten Erfahrungen auf den Kunstwerken widergegeben haben. Diese Theorie wird vor allem durch die Tatsache gestützt, dass einige der abgebildeten Tiere wie beispielsweise Elenantilopen nicht in dem Gebiet um Twyfelfontein vorkommen. Nach dieser Hypothese müssen die Künstler also bis an den Ozean vorgedrungen sein und dort Flamingos und Robben gesehen haben, die sie später auf den Felsen in Twyfelfontein verewigten.
Übersetzt bedeutet Twyfelfontein "fragwürdige Quelle" und beschreibt eine kleine Wasserader, die in der Schlucht des Felsmassives zutage tritt. Diese Bezeichnung stammt aus dem Afrikaans und wurde erstmals von dem Farmer David Levine geprägt, der sich 1946 mit seiner Familie auf dem Land von Twyfelfontein niederließ. Diese Quelle, von der Levine nicht sicher war, ob sie ausreichend Wasser für sein Vieh bieten würde, wurde vermutlich auch von den Steinzeitbewohnern in Twyfelfontein genutzt, das in der trockenen Kunene-Region im Nordwesten des Landes liegt.
Im Jahre 1952 wurde Twyfelfontein zu einem Monument erklärt, welches inzwischen von dem Nationalen Denkmalsrat verwaltet wird. Dieser hat vor zwei Jahren diverse Maßnahmen zum Schutz des steinernen Museums ergriffen. Dazu gehört die Schließung einiger Wanderpfade, die zu besonders empfindlichen Felszeichnungen führen. Außerdem wurden feste Besuchszeiten eingeführt und Fremdenführer angestellt, die Gäste bei der Erkundung der Umgebung begleiten. Des Weiteren hat der Denkmalsrat vor einigen der Felszeichnungen Barrieren errichten und Aussichtsplattformen bauen lassen, von denen Besucher die prähistorische Ausstellung aus der Distanz betrachten können. Dadurch soll verhindert werden, dass Besucher die bemalten Felsen besteigen und die daran angebrachten Abbildungen beschädigen, bzw. Steine oder Pflanzen als Souvenirs entwenden.
Die geführten Touren folgen zwei möglichen Routen, von denen die eine einen Fußmarsch von etwa 60 Minuten erfordert und die andere etwa 90 Minuten dauert. Die Führungen beginnen an einem neuen Informationszentrum am Fuße des Felsmassives, das aus natürlichen Baumaterialien aus der Umgebung besteht und ein Café, Souvenirgeschäft sowie Unterkünfte für die Fremdenführer beherbergt.
Die Führungen werden von Mitgliedern der umliegenden Damara-Gemeinschaft angeboten, die das etwa 266 km" große Hegegebiet Ûibasen gegründet und von denen sich etwa 15 zu einer Tour-Guide-Vereinigung zusammengeschlossen haben. Durch das Hegegebiet profitiert die Gemeinschaft direkt von den Einnahmen aus Besuchergebühren und hat als solches auch einen besonderen Anreiz, diese historisch wertvolle Stätte zu schützen.
Die Aufnahme von Twyfelfontein in die Liste der Weltkulturerbe-Stätten bringt jedoch nicht nur Ansehen und mit der Zunahme an Besuchern auch weitere Einkommensmöglichkeiten für die örtliche Gemeinschaft mit sich, sondern auch Verpflichtungen. Schließlich kann sowohl die UNESCO, wie auch ICOMOS (Internationaler Rat für Monumente und Sehenswürdigkeiten) jederzeit vor Ort prüfen, ob Twyfelfontein in der Art und Weise verwaltet und geschützt wird, wie es Namibia im Rahmen seiner Kulturerbe-Bewerbung zugesagt hat. Sollten dabei Defizite auffallen, droht Twyfelfontein die Streichung von der Liste der Weltkultur-Stätten.
Deshalb plant der Nationale Denkmalsrat ein Gremium aus verschiedenen Interessenträgern, darunter Reiseleiter, Fremdenführer, Naturschützer und die traditionelle Stammesbehörde in Twyfelfontein, ins Leben zu rufen, das für die Verwaltung des einzigartigen Freilicht-Museums verantwortlich und der UNESCO zur Rechenschaft verpflichtet sein soll.
Derzeit fließen 35 Prozent aller Besucher-Einnahmen (vor allem in Form von Gehältern für die Fremdenführer) an die in Twyfelfontein aktive Hegegemeinschaft. Diese Summe hat sich zu einem beachtlichen Betrag erhöht. Schließlich besuchen inzwischen jährlich über 50000 Personen die Felszeichnungen bei Twyfelfontein, das 1952 bei seiner Proklamation zum Nationalen Denkmal gerade einmal 100 Neugierige angelockt hat.
Die Krönung zum Welt-Kulturerbe hat die Bedeutung von Twyfelfontein sprunghaft ansteigen und damit auch das öffentliche Interesse an dieser Sehenswürdigkeit deutlich zunehmen lassen. Damit sind zwangsläufig auch Gefahren verbunden, die sich durch wachsende Besucherzahlen für den Schutz der Felszeichnungen ergeben. Angesichts dieser Bedrohung hat der Nationale Denkmalsrat einen Felszeichnungs-Experten angestellt, der sich für den Erhalt der auf Stein verewigten Überlieferungen einsetzen und die dort beschäftigten Fremdenführer weiter ausbilden soll.
Das zuständige Kultusministerium Namibias ist durch die Anerkennung von Twyfelfontein beflügelt und will sich nicht auf diesem prestigeträchtigen Erfolg ausruhen. Vielmehr plant das Ministerium nun weitere Sehenswürdigkeiten Namibias für die erlauchte Liste der Kulturerben zu empfehlen. Dazu zählen neben dem berühmten Fischfluss-Canyon auch die Welwitschia-Fläche und der Brandberg, der ebenfalls durch seine Felszeichnungen berühmt ist. Gemessen an der bisherigen Erfahrung werden die Initiatoren dieses Vorhabens viel Geduld und Durchhaltevermögen mitbringen müssen: Im Falle von Twyfelfontein hat es sieben lange Jahre gedauert, bis die Bewerbung um Weltkulturerbe-Status erfolgreich war.
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Allgemeine Zeitung
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