Traditionen am Leben erhalten

Sie gelten mit als die Ureinwohner Namibias: die Buschmänner oder auch San genannt. Ihre Lebensweise steht im Einklang mit der Natur. Natürlich kann man nicht erwarten, dass die Buschmänner auch heute noch so leben wie vor tausend Jahren. Doch damit vieles von dem Wissen und den Traditionen erhalten bleibt, wurde vor fünf Jahren die "Living Culture Foundation" (LCFN) gegründet. Dabei handelt es sich um eine Art "Freilichtmuseum", einem San-Dorf, das speziell für Touristen errichtet wurde. "Die Gemeinschaft soll eine Chance erhalten, an dem Tourismus teilzunehmen", so Werner Pfeiffer, LCFN-Mitbegründer."Außerdem soll mit diesen Dörfern vermieden werden, dass die Besucher unseres Landes in die Privatsphäre der Buschleute eindringen". Inzwischen gibt es zwei solche Dörfer, das der Ju/'Hoansi bei Grashoek, in der Nähe von Tsumkwe im Nordosten Namibias und das der Mafwe, in der Nähe Kongola in der Caprivi-Region.
In diesen beiden Dörfern wird das traditionelle Leben der Buschleute praktiziert, wie es vor der Zeit des Kolonialismus gewesen sein musste. Über den LCFN-Fonds kann man sich für einen Tagesausflug in einem der beiden Dörfer anmelden. Die Gäste können am Leben im Dorf teilhaben. Natürlich gibt es in den Museums-Dörfern viel Gesang und Tanz und gerne darf man an den verschiedenen Tanzspielen teilnehmen. Außerdem werden unter anderem Wanderungen im Busch angeboten. Dort erfahren die Besucher viel Wissenswertes über Pflanzen, die als Nahrung, Wasserspender und Medizin verwendet werde. Für das Dorf der Ju/'Hoansi zum Beispiel sind 75 Buschleute verantwortlich. Sie selbst leben nicht in dem Dorf, sondern kommen nur zum "arbeiten", wenn sich Besucher angemeldet haben. Diese 75 Ju/'Hoansi sind wiederum in sechs Gruppen eingeteilt und jede Gruppe zeigt den Gästen, wie früher gejagt und gelebt wurde. "Ein Besuch in den Dörfern ist inzwischen zu einem festen Programmpunkt für einige Touristenunternehmen geworden", meint Werner Pfeiffer. Der Fonds selbst ist gemeinnützig. Von den Einnahmen erhalten die "Akteure" ganze 90 Prozent. Die restlichen zehn Prozent kommen der Gemeinschaft zu Gute. Das hat den Lebensstandard der Buschleute angehoben. Sie haben die nötigen Finanzen um Kleidung, Lebensmittel und Schulgebühren zu zahlen. Mit dem bescheidenen Wohlstand kam leider auch der Alkohol ins Spiel. Die San, die bisher kein Verhältnis zu Geld, geschweige denn Alkohol hatten, wurden plötzlich mit diesem Zweig der Zivilisation konfrontiert. Doch mit Hilfe der Gemeinschaft, wollen sie das Problem in den Griff bekommen. Sie stellten einen Antrag bei der Polizei, den Alkoholverkauf zu unterbinden. Diese schickte zwei Beamte, um die "Shebeen" (Barackenbar) schließen zu lassen.
Die San zeigten sich sehr interessiert daran, etwas mehr von ihrem Land kennen zu lernen. So wurde mit Hilfe des LCFN vor fünf Jahren eine erste Tour mit 30 San unternommen. Dabei kamen sie zum ersten Mal in ihrem Leben an die Küste, was für alle der Höhepunkt schlechthin war. "Werner, ist das Meer böse auf uns?" Diese Frage wurde Werner Pfeiffer, von einem San gestellt, als dieser zum ersten Mal das Meer sah, denn es war "so groß, so grau und kam immer fauchend auf die kleine Gruppe am Strand zu". Auch ein Besuch im Etoscha-Nationalpark und am Brandberg haben sich der Gruppe ebenso unauslöschlich eingeprägt. Zwei Jahre darauf wurde erneut eine Tour durchgeführt, bei der es nach Soussusvlei und nach Windhoek ging. An dieser Reise haben 30 andere Mitglieder der Gruppe teilgenommen. In der vergangenen Woche ist LCFN nun zu einer dritten Tour aufgebrochen. Diese wird bis einschließlich den 31. Dezember andauern. Während dieser Zeit werden die Buschleute neben Twyfelfontein, den westlichen Teil der zentralen nördlichen Regionen, den Etoscha-Nationalpark und die Kavango-Region besuchen. Dabei wird mit anderen Gruppen ein Kulturaustausch stattfinden. Mehr Informationen über LCFN gibt es unter: www.icfn.info

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Allgemeine Zeitung 2024-05-19

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