Tod als "Chance"
Windhoek - Versprengte Unita-Rebellen sollen jetzt "aus dem Busch kommen" und das jüngste Amnestieangebot Luandas nutzen. Unita hat am Freitag ihren legendären und ebenso als Kriegsverbrecher betitelten Führer, Dr. Jonas Savimbi, gewaltsam verloren. Die Rebellenbewegung soll von der angolanischen und der namibischen Regierung ermutigt werden, jetzt den Friedensweg einzuschlagen.
Außenminister Theo-Ben Gurirab bezeichnete gestern gegenüber der AZ den Friedens- und Amnestieappell an die verbliebenen Unita-Rebellen als vorrangige Verantwortung der angolanischen und namibischen Regierung. "Savimbis Tod ist keine Überraschung. Er hat mit dem Schwert gelebt und war prädestiniert, durch das Schwert umzukommen," sagte Gurirab. Savimbi ist laut Agenturmeldung am Freitag von Regierungssoldaten überfallen und niedergeschossen worden. Der Außenminister bezeichnete den getöteten Unita-Führer jedoch nicht als Kriegsverbrecher, wie es die namibische Regierung ansonsten getan hat.
Durch die Fortsetzung des Bürgerkriegs nach den angolanischen Wahlen 1992, bei denen Unita gegen die MPLA-Regierung verloren hatte, habe Savimbi "allein seinen eigenen Krieg" fortgesetzt und sich dadurch zunehmend vom Volk entfremdet. Gurirab teilt nicht die Meinung einiger Diplomaten in Luanda, dass Savimbis Tod sofort große Friedenschancen mit sich bringe. "Er ist fort, aber sein Tod hat uns den Frieden nicht nähergebracht. Seine Truppen können diesen hoffnungslosen Krieg noch fortsetzen." Obwohl die Regierungstruppen während der letzten zwei Jahre den größten Teil der Diamantgruben Angolas besetzt hätten, die vorher von der Unita kontrolliert wurden, könnten die verbliebenen Unita-Truppen auf angehäufte Reserven ("stockpile") von "Blutdiamanten" zurückgreifen, womit noch Waffenkäufe abgeschlossen werden könnten. "Wir werden jedoch die (angolanische) Regierung ermutigen, den Prozess der Heilung und des sozio-ökonomischen Aufbaus von Angola fortzusetzen. Das von Gott mit reichhaltigen Ressourcen ausgestattete Land kann eine blühende Wirtschaft haben." Die UNO habe Savimbis Hintermänner und Lieferanten im Ausland entlarvt, so dass der "Topf der Unita nun austrocknen" müsse, so der Außenminister.
Gurirab und Präsident Nujoma hatten Savimbi 1995/96 zuletzt in Libreville und in Brüssel mehrfach bei der Aushandlung des gescheiterten Lusaka Friedensprotokolls getroffen und hatten ihn seinerzeit vergeblich zu Schlichtungsgesprächen nach Windhoek eingeladen.
Dass Angola in weiten Teilen bis an die namibische Grenze noch durch den Bürgerkrieg heimgesucht wird, belegen die namibischen Militäreskorten für den privaten Automobilverkehr durch den Caprivi Korridor sowie wiederholte Nachrichten über tödliche Scharmützel in Grenznähe. Die Nationale Gesellschaft für Menschenrechte, NGfM, meldete zuletzt am 21. Februar Unita-Angriffe auf zwei Dörfer auf angolanischer Seite des Okavango, bei dem zwei Frauen getötet und sieben Regierungssoldaten verletzt worden seien.
Außenminister Theo-Ben Gurirab bezeichnete gestern gegenüber der AZ den Friedens- und Amnestieappell an die verbliebenen Unita-Rebellen als vorrangige Verantwortung der angolanischen und namibischen Regierung. "Savimbis Tod ist keine Überraschung. Er hat mit dem Schwert gelebt und war prädestiniert, durch das Schwert umzukommen," sagte Gurirab. Savimbi ist laut Agenturmeldung am Freitag von Regierungssoldaten überfallen und niedergeschossen worden. Der Außenminister bezeichnete den getöteten Unita-Führer jedoch nicht als Kriegsverbrecher, wie es die namibische Regierung ansonsten getan hat.
Durch die Fortsetzung des Bürgerkriegs nach den angolanischen Wahlen 1992, bei denen Unita gegen die MPLA-Regierung verloren hatte, habe Savimbi "allein seinen eigenen Krieg" fortgesetzt und sich dadurch zunehmend vom Volk entfremdet. Gurirab teilt nicht die Meinung einiger Diplomaten in Luanda, dass Savimbis Tod sofort große Friedenschancen mit sich bringe. "Er ist fort, aber sein Tod hat uns den Frieden nicht nähergebracht. Seine Truppen können diesen hoffnungslosen Krieg noch fortsetzen." Obwohl die Regierungstruppen während der letzten zwei Jahre den größten Teil der Diamantgruben Angolas besetzt hätten, die vorher von der Unita kontrolliert wurden, könnten die verbliebenen Unita-Truppen auf angehäufte Reserven ("stockpile") von "Blutdiamanten" zurückgreifen, womit noch Waffenkäufe abgeschlossen werden könnten. "Wir werden jedoch die (angolanische) Regierung ermutigen, den Prozess der Heilung und des sozio-ökonomischen Aufbaus von Angola fortzusetzen. Das von Gott mit reichhaltigen Ressourcen ausgestattete Land kann eine blühende Wirtschaft haben." Die UNO habe Savimbis Hintermänner und Lieferanten im Ausland entlarvt, so dass der "Topf der Unita nun austrocknen" müsse, so der Außenminister.
Gurirab und Präsident Nujoma hatten Savimbi 1995/96 zuletzt in Libreville und in Brüssel mehrfach bei der Aushandlung des gescheiterten Lusaka Friedensprotokolls getroffen und hatten ihn seinerzeit vergeblich zu Schlichtungsgesprächen nach Windhoek eingeladen.
Dass Angola in weiten Teilen bis an die namibische Grenze noch durch den Bürgerkrieg heimgesucht wird, belegen die namibischen Militäreskorten für den privaten Automobilverkehr durch den Caprivi Korridor sowie wiederholte Nachrichten über tödliche Scharmützel in Grenznähe. Die Nationale Gesellschaft für Menschenrechte, NGfM, meldete zuletzt am 21. Februar Unita-Angriffe auf zwei Dörfer auf angolanischer Seite des Okavango, bei dem zwei Frauen getötet und sieben Regierungssoldaten verletzt worden seien.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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