Theater
Ein kritischer Blick auf Polygamie
Was das Theater-Entwicklungsprojekt "Theatre Zone" an diesem Wochenende im Warehouse in Windhoek präsentieren will, klingt vielversprechend. Gezeigt werden soll das Stück "God of Women" von Francis Sifiso Nyathi - einem Autor, der sich möglicherweise einen Ruf als "Namibias Shakespeare" machen könnte.
"God of Women" wirft einen kritischen Blick auf ein Phänomen der traditionellen (und modernen) Gesellschaft Namibias: die Polygamie. Das Stück handelt von Lewanika, dem Oberhaupt eines namibischen Dorfes. Lewanika hatte kein Glück mit seinen ersten drei Frauen. Keine hat ihm einen Sohn und damit den Thronnachfolger gebären können. Also versucht er es mit einer vierten Frau: Joyce, einem noch jungen Mädchen.
Das Schicksal hat jedoch andere Pläne für den autoritären Herrscher. Diese äußern sich in der Stimme des traditionellen Heilers und Sehers des Dorfes. Und so wird Lewanika schließlich zur Rechenschaft gezogen in einer Geschichte voller verheimlichter Demütigungen, rücksichtsloser Missachtung von weiblichen Rechten und Gefühlen, Opportunismus und Sünde.
"God of Women" ist ein "fesselndes Drama um traditionelle Gebräuche und Praktiken, die Frauen in einem Teufelskreis von Unterwerfung, verbotener Liebe und Tragödien gefangen halten", schrieb die Zeitung "New Era" bei der Erstaufführung des Stückes. Laut dem Rezensenten enthält das Drama "diese besonderen hellen Momente, die sogar in einer gespannten Atmosphäre Humor erzeugen".
"God of Women" wurde 1998 von dem Verlagshaus Out of Africa Publishers veröffentlicht. Das 1994 geschriebene Stück ist ein Beispiel für Sifiso Nyathis Talent, mit einem einzigen Satz einen großen Reichtum an Bildern und Anspielungen heraufzubeschwören. Mit der Musik seiner Sprache führt der Autor den Betrachter durch eine Welt voller Gedanken und Inspirationen.
Dies sind Qualitäten, die auch beim ersten Anlesen von Sifiso Nyathis neuester Veröffentlichung ersichtlich werden. "The Oracle of Cidino", kürzlich bei Out of Africa Publishers erschienen, widmet sich dem Thema der Homosexualität in einer konservativen afrikanischen Gesellschaft. Das Buch soll am heutigen Freitag und Samstag im Warehouse Theatre vorgestellt werden, wenn "God of Women" auf die Bühne gebracht wird. Der Autor möchte dazu Ausschnitte aus einer Filmdokumentation über das Theaterstück "The Oracle of Cidino" zeigen.
Sifiso Nyathi hat einen Doktortitel in Angewandter Linguistik. Er hat an der University of Southern Illinois in Carbondale, USA, studiert. Derzeit ist er als Dozent für u.a. Angewandte Linguistik und Forschung an der Universität von Namibia (Unam) tätig. Er hat mehrere Dramen für die Roots Traveller Theatre Company geschrieben und das Magazin "The African" gegründet, das neben Theaterrezensionen auch Artikel über soziologische, politische und ökonomische Themen auf dem afrikanischen Kontinent bringt.
"God of Women" wird von Theaterstudenten der Unam gespielt. Die Vorstellungen beginnen um 21 Uhr (Freitag und Samstag); Eintritt: N$ 30.
Was das Theater-Entwicklungsprojekt "Theatre Zone" an diesem Wochenende im Warehouse in Windhoek präsentieren will, klingt vielversprechend. Gezeigt werden soll das Stück "God of Women" von Francis Sifiso Nyathi - einem Autor, der sich möglicherweise einen Ruf als "Namibias Shakespeare" machen könnte.
"God of Women" wirft einen kritischen Blick auf ein Phänomen der traditionellen (und modernen) Gesellschaft Namibias: die Polygamie. Das Stück handelt von Lewanika, dem Oberhaupt eines namibischen Dorfes. Lewanika hatte kein Glück mit seinen ersten drei Frauen. Keine hat ihm einen Sohn und damit den Thronnachfolger gebären können. Also versucht er es mit einer vierten Frau: Joyce, einem noch jungen Mädchen.
Das Schicksal hat jedoch andere Pläne für den autoritären Herrscher. Diese äußern sich in der Stimme des traditionellen Heilers und Sehers des Dorfes. Und so wird Lewanika schließlich zur Rechenschaft gezogen in einer Geschichte voller verheimlichter Demütigungen, rücksichtsloser Missachtung von weiblichen Rechten und Gefühlen, Opportunismus und Sünde.
"God of Women" ist ein "fesselndes Drama um traditionelle Gebräuche und Praktiken, die Frauen in einem Teufelskreis von Unterwerfung, verbotener Liebe und Tragödien gefangen halten", schrieb die Zeitung "New Era" bei der Erstaufführung des Stückes. Laut dem Rezensenten enthält das Drama "diese besonderen hellen Momente, die sogar in einer gespannten Atmosphäre Humor erzeugen".
"God of Women" wurde 1998 von dem Verlagshaus Out of Africa Publishers veröffentlicht. Das 1994 geschriebene Stück ist ein Beispiel für Sifiso Nyathis Talent, mit einem einzigen Satz einen großen Reichtum an Bildern und Anspielungen heraufzubeschwören. Mit der Musik seiner Sprache führt der Autor den Betrachter durch eine Welt voller Gedanken und Inspirationen.
Dies sind Qualitäten, die auch beim ersten Anlesen von Sifiso Nyathis neuester Veröffentlichung ersichtlich werden. "The Oracle of Cidino", kürzlich bei Out of Africa Publishers erschienen, widmet sich dem Thema der Homosexualität in einer konservativen afrikanischen Gesellschaft. Das Buch soll am heutigen Freitag und Samstag im Warehouse Theatre vorgestellt werden, wenn "God of Women" auf die Bühne gebracht wird. Der Autor möchte dazu Ausschnitte aus einer Filmdokumentation über das Theaterstück "The Oracle of Cidino" zeigen.
Sifiso Nyathi hat einen Doktortitel in Angewandter Linguistik. Er hat an der University of Southern Illinois in Carbondale, USA, studiert. Derzeit ist er als Dozent für u.a. Angewandte Linguistik und Forschung an der Universität von Namibia (Unam) tätig. Er hat mehrere Dramen für die Roots Traveller Theatre Company geschrieben und das Magazin "The African" gegründet, das neben Theaterrezensionen auch Artikel über soziologische, politische und ökonomische Themen auf dem afrikanischen Kontinent bringt.
"God of Women" wird von Theaterstudenten der Unam gespielt. Die Vorstellungen beginnen um 21 Uhr (Freitag und Samstag); Eintritt: N$ 30.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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