Tafel und Tränengas im Zoo Park
Windhoek - Ein lauer Sommerabend. Über dem Zoo-Park liegt ein leichter Hauch von Tränengas. Hier ist keine Demonstration von der Polizei aufgelöst worden, sondern Gazza stellt seine dritte CD "Stof-Lap-Chikapute" der Öffentlichkeit vor. Das Konzert versprach Gutes, schließlich spielte der momentan angesagteste namibische Kwaito-Musiker. Um 18 Uhr wurden die Tore geöffnet und überall herrschte Feierstimmung. Nachdem die unterschiedlichen Acts, Chester & Ghetto Sun aus Südafrika und auch Gazza selbst, auf sich warten ließen, begann die Stimmung zu kippen. Anstatt jetzt die Anwesenden zur Ruhe aufzurufen, wurden die Moderatoren auf der Bühne nicht müde, das ohnehin aufgeheizte Publikum auf die Getränke des Hauptsponsors, einer Brauerei, aufmerksam zu machen. Dass einige Musikfans versuchten, sich das Eintrittsgeld zu sparen und über den Zaun zu klettern, ist kein ungewohnter Anblick, dass die Polizei Elektroschockgeräten einsetzt, schon. Daß es zu Schlägereien auf der Tanzfläche kommt, ist leider auch nichts Ungewöhnliches, dass keine Sanitäter bereit stehen, schon. Die 28 Mitarbeiter eines Sicherheitsdienst und 8 Polizeibeamte waren mit den Menschentrauben vor den Toren heillos überfordert, der Einsatz von Tränengas stellte einen letzten Versuch dar, wieder Ruhe herzustellen. Wer das Gelände verließ, um etwa die Toilette aufzusuchen, fand sich zwischen einer aggressiven Menschenmenge und der mit Tränengas bewaffneten City Police wieder. Die Veranstalter betonen, das Amphitheater sei für Veranstaltungen mit mehr als 2000 Besuchern ausgelegt und es habe jederzeit die Möglichkeit bestanden, rein oder raus zu gehen. Selbst hart gesottene Konzertgänger waren schockiert ob des laxen Umgangs mit Sicherheitsbestimmungen und der Behandlung des Publikums. Ein Gutes bleibt festzustellen- Gazza ist auf dem Weg nach oben. Seine Fangemeinde wächst unaufhörlich, mit seinem energetischen Sound bringt er jede Party zum Kochen. Das Management von Gazza ist vom Ablauf des Konzertes ebenfalls nicht begeistert und sieht die Versäumnisse beim Veranstalter.
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Allgemeine Zeitung
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