SWAPO verurteilt Tribalismus
Die SWAPO hat sich energisch gegen den Vorwurf gewehrt, sie betreibe ethnisch bedingte Günstlingswirtschaft und gefährde durch die Bevorzugung einer Volksgruppe den Frieden und die Stabilität im Lande.
Windhoek - "Dieser Antrag ist ebenso opportunistisch wie unüberlegt und birgt das Potential, den Rassenhass zu schüren und damit die Politik der nationalen Versöhnung zu gefährden", sagte Gesundheitsminister Richard Kamwi gestern im Parlament. Damit reagierte er auf ein früheres Gesuch des DTA-Abgeordneten McHenry Venaani, in dem dieser eine Debatte und wissenschaftliche Untersuchung über die Ursachen und Folgen des Stammesdenkens beantragt hatte.
Dies hält Venaani für notwendig, weil der öffentliche Dienst, die Ministerien, das Militär, die Polizei, der diplomatische Dienst und die Staatsbetriebe von einer ethnischen Gruppe dominiert würden. Außerdem werde diese Volksgruppe von der Regierung bei der Vergabe von Fischfangrechten, Schürfgenehmigungen, Bauaufträgen und Stipendien bevorzugt, was zu ethnischen Spannungen führen könne.
Dieser Argumentation wies Kamwi mit dem Hinweis darauf zurück, die SWAPO dulde keinen Tribalismus und habe als eine der ersten Amtshandlungen nach der Unabhängigkeit ein Gesetz gegen Rassismus erlassen. Die angebliche Vorherrschaft einer Volksgruppe begründete er damit, dass die Ovambo die Bevölkerungsmehrheit im Lande stellten und "wir die demographische Zusammensetzung unserer Bevölkerung nicht ändern können".
Gleichzeitig forderte er Venaani auf, Beweise dafür vorzulegen, dass qualifizierten Bewerbern auf Grund ihrer Stammeszugehörigkeit jemals eine Anstellung oder Beförderung im Regierungsdienst verweigert wurde. Kamwi zufolge richte sich der Antrag von Venaani gegen die Ovambo und stelle damit eine "Fortsetzung der Apartheidpolitik" dar, die ebenfalls "Hass und Zwietracht" zwischen den einzelnen Bevölkerungsgruppen Namibias gesät habe.
Venaanis Vorwurf der einseitigen Begünstigung hielt Kamwi entgegen, dass sich unter der Vielzahl der Arbeitslosen "hauptsächlich Vertreter jener Volksgruppe befinden, die von der Regierung angeblich bevorzugt wird". Dasselbe gelte für den "Mythos", dass die Regierung vor allem im zentralen Norden des Landes Entwicklungsimpulse setze, weil dort die Mehrheit der von Venaani namentlich nicht genannten Volksgruppe lebe.
So seien für die Regionen Ohangwena, Oshana, Omusati und Oshikoto im Finanzjahr 2005/06 nur 27 Prozent des gesamten Entwicklungshaushalts reserviert, obwohl dort rund 60 Prozent der Einwohner lebten und die Arbeitslosigkeit überproportional hoch sei. Abgesehen davon könne die Regierung nicht beeinflussen, wo sich Privatbetriebe niederließen und sei deshalb auch nicht ansprechbar, wenn "Unternehmen im Norden neue Märkte erschließen, weil sie in Windhoek bereits vertreten sind".
Fischereiminister Abraham Iyambo bewertet den Antrag von Venaani als Versuch der DTA, sich den Wählern durch "ethnische Rhetorik" anzudienen. "Tribalismus ist verfassungswidrig, abscheulich, illegal, verwerflich und destruktiv", erklärte er und fügte hinzu: "Stammesdenken ist der Fluch Afrikas und darf nicht der Fluch Namibias werden."
Deshalb müssten sich die Einwohner Namibias auf ihre Gemeinsamkeiten besinnen. Der Antrag von Venaani sei diesem Ziel entgegengesetzt, weil der ethnische Unterschiede betone und die Einwohner entzweien wolle.
Windhoek - "Dieser Antrag ist ebenso opportunistisch wie unüberlegt und birgt das Potential, den Rassenhass zu schüren und damit die Politik der nationalen Versöhnung zu gefährden", sagte Gesundheitsminister Richard Kamwi gestern im Parlament. Damit reagierte er auf ein früheres Gesuch des DTA-Abgeordneten McHenry Venaani, in dem dieser eine Debatte und wissenschaftliche Untersuchung über die Ursachen und Folgen des Stammesdenkens beantragt hatte.
Dies hält Venaani für notwendig, weil der öffentliche Dienst, die Ministerien, das Militär, die Polizei, der diplomatische Dienst und die Staatsbetriebe von einer ethnischen Gruppe dominiert würden. Außerdem werde diese Volksgruppe von der Regierung bei der Vergabe von Fischfangrechten, Schürfgenehmigungen, Bauaufträgen und Stipendien bevorzugt, was zu ethnischen Spannungen führen könne.
Dieser Argumentation wies Kamwi mit dem Hinweis darauf zurück, die SWAPO dulde keinen Tribalismus und habe als eine der ersten Amtshandlungen nach der Unabhängigkeit ein Gesetz gegen Rassismus erlassen. Die angebliche Vorherrschaft einer Volksgruppe begründete er damit, dass die Ovambo die Bevölkerungsmehrheit im Lande stellten und "wir die demographische Zusammensetzung unserer Bevölkerung nicht ändern können".
Gleichzeitig forderte er Venaani auf, Beweise dafür vorzulegen, dass qualifizierten Bewerbern auf Grund ihrer Stammeszugehörigkeit jemals eine Anstellung oder Beförderung im Regierungsdienst verweigert wurde. Kamwi zufolge richte sich der Antrag von Venaani gegen die Ovambo und stelle damit eine "Fortsetzung der Apartheidpolitik" dar, die ebenfalls "Hass und Zwietracht" zwischen den einzelnen Bevölkerungsgruppen Namibias gesät habe.
Venaanis Vorwurf der einseitigen Begünstigung hielt Kamwi entgegen, dass sich unter der Vielzahl der Arbeitslosen "hauptsächlich Vertreter jener Volksgruppe befinden, die von der Regierung angeblich bevorzugt wird". Dasselbe gelte für den "Mythos", dass die Regierung vor allem im zentralen Norden des Landes Entwicklungsimpulse setze, weil dort die Mehrheit der von Venaani namentlich nicht genannten Volksgruppe lebe.
So seien für die Regionen Ohangwena, Oshana, Omusati und Oshikoto im Finanzjahr 2005/06 nur 27 Prozent des gesamten Entwicklungshaushalts reserviert, obwohl dort rund 60 Prozent der Einwohner lebten und die Arbeitslosigkeit überproportional hoch sei. Abgesehen davon könne die Regierung nicht beeinflussen, wo sich Privatbetriebe niederließen und sei deshalb auch nicht ansprechbar, wenn "Unternehmen im Norden neue Märkte erschließen, weil sie in Windhoek bereits vertreten sind".
Fischereiminister Abraham Iyambo bewertet den Antrag von Venaani als Versuch der DTA, sich den Wählern durch "ethnische Rhetorik" anzudienen. "Tribalismus ist verfassungswidrig, abscheulich, illegal, verwerflich und destruktiv", erklärte er und fügte hinzu: "Stammesdenken ist der Fluch Afrikas und darf nicht der Fluch Namibias werden."
Deshalb müssten sich die Einwohner Namibias auf ihre Gemeinsamkeiten besinnen. Der Antrag von Venaani sei diesem Ziel entgegengesetzt, weil der ethnische Unterschiede betone und die Einwohner entzweien wolle.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen