Studium in Deutschland für Karriere in Namibia

Das Graduiertenstipendium an Herrn Wilhelm ist für die KAS ein Beitrag zur Entwicklung Namibias und der deutsch-namibischen Beziehungen", erklärt Dr. Anton Bösl, KAS-Repräsentant in Namibia. Und weiter: "Die Stipendiaten müssen zwei Kriterien erfüllen: deutlich überdurchschnittliche Studienleistungen sowie gesellschaftspolitisches Engagement." Nach einer intensiven Vorauswahl in Namibia hat sich der 25-Jährige deshalb in Deutschland im Rahmen einer Auswahltagung nochmals einem Expertengremium gestellt, welches ihn einmütig aus fachlichen wie persönlichen Gründen zur Förderung durch die KAS vorschlug.

Wilhelm hat zunächst die Deutsche Höhere Privatschule (DHPS) in Windhoek besucht, wo er 2001 mit dem Traumnotendurchschnitt von 1,0 sein Abitur machte. Sein Jurastudium führte ihn nach Kapstadt, wo er mit einem Stipendium der Juristenvereinigung (Law Society of Namibia) gefördert worden ist. Vor wenigen Monaten hatte er sein Studium dort mit einem Bachelor of Laws (LLB) abgeschlossen. Die enge Kooperation der Universität in Kapstadt (UCT) und der Humboldt-Uni erlaubte ihm einen problemlosen Studienwechsel vom Kap an die Spree, wo er seit Oktober ein Masterstudium (LLM) absolviert. Nebenbei ist der Aufenthalt dort natürlich ein großes "Abenteuer". Wilhelm schildert dazu per E-Mail an die AZ: "Berlin weist ein großes kulturelles Angebot auf. Die Stadt ist immer noch stark durch die ehemalige Ost-West-Teilung geprägt. Mittlerweile spürt man aber auch, dass Berlin die politische Hauptstadt Deutschlands ist, wo sich vieles am politischen Horizont abspielt. Für mich persönlich ist es prägend, so hautnah dabei sein zu dürfen."

Das gut dotierte Stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung ermöglicht es ihm nunmehr, sich ganz auf sein Studium in Deutschland zu konzentrieren, bevor er dann - nach etwa einem Jahr - seine Expertise in Afrika, vermutlich in Namibia, einsetzen wird, wo es bekanntlich einen gravierenden Mangel an gut ausgebildeten Juristen gibt. Bösl dazu: "Wir wollen keine Karrieristen fördern, sondern junge Leute, die zwar hochintelligent sind, durch ihre Biographie aber auch zu erkennen geben, dass sie über den Tellerrand der eigenen Karriere hinausschauen und sich für andere und für die Gesellschaft engagieren, die ferner bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Die KAS-Stipendiaten werden deshalb nicht nur finanziell gefördert, sondern nehmen auch an Wochenendseminaren teil, wo sie mit anderen Stipendiaten und Dozenten gesellschaftspolitische Themen diskutieren."

Die Konrad-Adenauer-Stiftung, die seit 1989 ein Büro in Windhoek unterhält, fördert laut Bösl neben entwicklungspolitischen Projekten weltweit in über 100 Ländern auch durch eine Abteilung "Begabtenförderung" u.a. junge Menschen, die herausragende Studienleistungen vorweisen und zugleich gesellschaftspolitisch engagiert sind. "Herr Wilhelm war in verschiedenen Gremien der schulischen wie studentischen Selbstverwaltung tätig sowie Mitglied der namibischen Juniorenfußball- sowie Volleyball-Nationalmannschaft", begründet Bösl. Die Förderung durch die Stiftung umfasse neben der finanziellen auch eine ideelle Förderung durch Seminare und Kongresse in Deutschland. "Dort treffen Stipendiaten der KAS-Begabtenförderung aus allen Fachrichtungen zusammen und diskutieren mit zum Teil hochrangigen Experten gesellschaftspolitische Themen. Ziel ist es dabei, dass überdurchschnittlich qualifizierte und ehrenamtlich engagierte junge Menschen gefördert werden, sich in einem Netzwerk auch mit Altstipendiaten austauschen und später in exponierte Positionen in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft kommen", so der Landesdirektor. Nicht wenige deutsche Spitzenpolitiker, aber auch Geschäftsführer, Verfassungsrichter und leitende Funktionäre seien Altstipendiaten der Adenauer-Stiftung. Zahlreiche ausländische Stipendiaten hätten nach Rückkehr in ihre Heimatländer wichtige Funktionen übernommen. Bösl hofft nun, "dass Herr Wilhelm nach seiner Rückkehr seinen Beitrag als Jurist zur weiteren Entwicklung Namibias leisten wird".

Doch der Namibier ist jetzt zunächst gespannt auf eine ganz neue Erfahrung: "Dieses Jahr werde ich zum ersten Mal im Ausland Silvester feiern. Ich werde zur Party am Brandenburger Tor gehen, die deutschlandweit als eine der imposantesten Silvesterfeiern bekannt ist, etwa so wie ,Amphies' in Namibia", schreibt er aus der deutschen Hauptstadt. Natürlich sind seine Gedanken auch zum Jahreswechsel in seiner Heimat - seinen Landsleuten in Namibia wünscht er alles Gute fürs neue Jahr.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-05-04

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