Straßenbau verzögert sich

Mutorwa macht Bürokratie bei Beschaffungsrat mitverantwortlich
Marc Springer
Von Marc Springer, Windhoek

Wie er gestern im Rahmen eines Besuchs der Baustelle gegenüber Pressevertretern mitteilte, habe die alte Vergabekommission nachweislich Defizite gehabt und sei deshalb zu Recht durch den Beschaffungsrat ersetzt worden. Gleichzeitig jedoch hob er hervor, dessen Mitglieder dürften sich „nicht zu Geiseln gesetzlicher Vorschriften machen“ und deshalb riskieren, „dass der Fortschritt im Lande nicht beschleunigt, sondern gebremst wird“.

Mutorwa bezog sich damit nach eigener Aussage auf die Tatsache, dass der Auftrag für den Bau des letzten und 21 Kilometer langen Teilabschnitts zwischen dem Omakunde-Rivier und Okahandja bisher weder ausgeschrieben noch vergeben worden sei. Da der Bau an diesem Abschnitt folglich frühestens Mitte dieses Jahres beginnen könne, werde sich die Fertigstellung der Gesamtstrecke um mindestens zwei Jahre auf 2022 verzögern.

Dies führt Mutorwa unter anderem darauf zurück, dass der Beschaffungsrat weniger die wirtschaftliche Bedeutung der Straße, als bürokratische Bestimmungen im Auge habe, denen er treu folge. „Es ist wichtig, dass sich der Beschaffungsrat vor Ort ein Bild über Projekte wie dieses macht und mit den daran beteiligten Personen spricht, anstatt im Büro auf Unterlagen und Anträge zu warten“, erklärte Mutorwa und ergänzte: „Ich bin mit den bisherigen Baufortschritten zwar zufrieden, wir hätten aber bereits weiter sein können.“

Auf die Frage der AZ, warum das Straßenprojekt in unterschiedliche Abschnitte aufgeteilt worden sei, die alle getrennt ausgeschrieben werden müssten, antwortete der Minister: „Wir wollten ursprünglich das gesamte Projekt an einen Auftragnehmer vergeben und von diesem komplett fertigstellen lassen. Dann wurde uns bewusst, dass für jeden Teilabschnitt eine getrennte Ausschreibung notwendig ist. Außerdem wollten wir den Eindruck vermeiden, dass wir einen Auftragnehmer bevorzugt behandeln und dieser auf Kosten anderer Bewerber den Zuschlag für das gesamte Vorhaben erhält.“

Der Hauptgeschäftsführer der Straßenbehörde (RA), Conrad Lutombi, fügte dem hinzu, das Projekt sei in unterschiedliche Phasen und Abschnitte unterteilt worden, um möglichst vielen Unternehmen eine Beteiligung daran zu ermöglichen. Dies wäre nicht möglich, wenn der gesamte Auftrag nur einer Firma übertragen würde.

Ferner führte Lutombi aus, die Unterteilung in getrennte Bauabschnitte habe den Vorteil, dass diese hintereinander in Phasen bewältigt werden könnten und für jeden Teilabschnitt die dafür jeweils erforderlichen Finanzen getrennt veranschlagt werden könnten. Dies sei bei einem Projekt dieser Größenordnung unvermeidbar, weil die dafür notwendigen Investitionen aus haushaltstechnischen Gründen über mehrere Jahre verteilt werden müssten.

Ferner war Lutombi bemüht, dem angeblichen Vorurteil entgegenzuwirken, wonach hauptsächlich asiatische Auftragsnehmer auf Kosten namibischer Unternehmen von dem Verkehrsvorhaben profitieren würden. So wies er darauf hin, dass rund 500 namibische Arbeitnehmer, sowie 13 hiesige Mittelstandsbetriebe an dem Projekt beteiligt seien und rund 83 Prozent aller dort beschäftigten Mitarbeiter Namibier seien.

Diese Darstellung ergänzte Mutorwa mit Hinweis darauf, dass auch einige Namibier in leitender Funktion an dem Projekt mitwirken würden. Wie in solchen Fällen üblich gebe es jedoch Teilbereiche, für die besondere Qualifikationen erforderlich und lokal nicht vorhanden seien. Darüber hinaus sei das für den Bau der Straße bereitgestellte Darlehen der afrikanischen Entwicklungsbank mit gewissen Auflagen und Qualitätsansprüchen verbunden, die viele namibische Firmen nicht erfüllen würden.

Die Regierung sei jedoch grundsätzlich bemüht, „so viele Namibier wie möglich“ an Projekten wie diesem zu beteiligen und sich dabei „nicht zum Gefangenem von Darlehensverträgen zu machen“.

BU1: Transportminister John Mutorwa (Mitte) und der für Wirtschaftsfragen zuständige Vizeminister der nationalen Planungskommission, Pieter van der Walt, haben sich gestern bei einer Ortsbegehung die Fortschritte an der Straße zwischen Windhoek und Okahandja erklären lassen. Fotos: Marc Springer

BU2: Der Hauptgeschäftsführer der Straßenbehörde, Conrad Lutombi (rechts), erklärt Mutorwa und van der Walt, was sich im Rahmen der Bauarbeiten für die permanente Straßenkontrolle der Polizei hinter Okapuka ändern wird.

Transport, roads, Mutorwa, procurement, Beschaffungsrat, Bauprojekt, Straße, Okahandja

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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