Statistische Schönfärberei
Das Erziehungsministerium versucht jedes Jahr auf neue, den eigentlich indiskutablen Schulergebnissen durch eine Schönfärberei der Statistiken einen positiven Aspekt abzugewinnen.
So hebt das Ministerium bei seiner Bewertung der aktuellen IGCSE-Resultate hervor, dass 89,4 Prozent aller abgelegten Examen benotet und damit als bestanden klassifiziert worden seien. Diesen vermeintlichen Erfolg feiert das Ministerium in seiner Analyse mit dem Hinweis darauf, dass 2005 die Anzahl benoteter Prüfungen um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen sei und sich damit der "positive Trend" in Richtung einer generellen Verbesserung der Schulergebnisse fortgesetzt habe.
Was das Ministerium nur am Rande erwähnt ist die Tatsache, dass von den 26571 Grad-12-Schülern, die im vergangenen Jahr ihre IGCSE-Klausuren geschrieben haben, bisher nur etwa 10,6 Prozent eine Zulassung an die Universität von Namibia bzw. das Polytechnikum sicher ist. Und diese Statistik ist der Maßstab, der über die Leistung der Schüler Auskunft gibt und an dem sich das Ministerium orientieren sollte.
Da dieser Richtwert aber die Defizite des Bildungswesens grell aufzeigt, verweist das Ministerium fast ausschließlich auf die 89,4 Prozent bestandener Examen und räumt nur nebenbei ein, dass lediglich 35,8 Prozent dieser Prüfungen mit einem D-Symbol oder besser bewertet wurden. Das bedeutet, dass ein Großteil der abgelegten Prüfungen mit dem Symbol E, F oder G benotet wurden.
Und eine solche Einstufung sagt nicht mehr aus, als dass der jeweilige Schulabgänger mit Hängen und Würgen das Klassenziel erreicht hat. Das ist aber für einen Arbeitsplatz ebenso wenig ausreichend, wie für eine weiterführende Ausbildung an der Universität oder Fachhochschule.
Dieser unliebsamen Wahrheit will das Ministerium jedoch nicht ins Auge blicken und versucht deshalb, die Öffentlichkeit mit einer kreativen Interpretation der Statistiken in die Irre zu führen. Diese Täuschung hat System und wird von der Regierung auch Jahr für Jahr in ihrer Beurteilung der Grad-10-Resultate genutzt. So betont das Ministerium in seiner Bewertung der JSC-Examen, dass im vergangenen Jahr 92,6 Prozent aller Grad-10-Klausuren benotet worden seien. Aber auch hier ist nicht diese Zahl, sondern die Frage entscheidend, wie viele der Grad-10-Schüler die Versetzung in die elfte Klasse geschafft haben.
Und auch hier erwähnt das Ministerium nur in einem Satz, dass weniger als die Hälfte aller Kandidaten dieses Ziel erreicht haben. Für den Rest der Absolventen bleibt also nur die Möglichkeit, über ein Fernstudium bei NAMCOL, den Anschluss an die elfte Klasse zu schaffen oder sich dem drohenden Schicksal als Langzeit-Arbeitsloser zu fügen.
Durch seine rosaroten Bilanzen und beschönigten Darstellungen erreicht das Ministerium nicht mehr, als den desolaten Zustand des Bildungswesens zu verklären. Und damit ist absolut niemandem geholfen.
So hebt das Ministerium bei seiner Bewertung der aktuellen IGCSE-Resultate hervor, dass 89,4 Prozent aller abgelegten Examen benotet und damit als bestanden klassifiziert worden seien. Diesen vermeintlichen Erfolg feiert das Ministerium in seiner Analyse mit dem Hinweis darauf, dass 2005 die Anzahl benoteter Prüfungen um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen sei und sich damit der "positive Trend" in Richtung einer generellen Verbesserung der Schulergebnisse fortgesetzt habe.
Was das Ministerium nur am Rande erwähnt ist die Tatsache, dass von den 26571 Grad-12-Schülern, die im vergangenen Jahr ihre IGCSE-Klausuren geschrieben haben, bisher nur etwa 10,6 Prozent eine Zulassung an die Universität von Namibia bzw. das Polytechnikum sicher ist. Und diese Statistik ist der Maßstab, der über die Leistung der Schüler Auskunft gibt und an dem sich das Ministerium orientieren sollte.
Da dieser Richtwert aber die Defizite des Bildungswesens grell aufzeigt, verweist das Ministerium fast ausschließlich auf die 89,4 Prozent bestandener Examen und räumt nur nebenbei ein, dass lediglich 35,8 Prozent dieser Prüfungen mit einem D-Symbol oder besser bewertet wurden. Das bedeutet, dass ein Großteil der abgelegten Prüfungen mit dem Symbol E, F oder G benotet wurden.
Und eine solche Einstufung sagt nicht mehr aus, als dass der jeweilige Schulabgänger mit Hängen und Würgen das Klassenziel erreicht hat. Das ist aber für einen Arbeitsplatz ebenso wenig ausreichend, wie für eine weiterführende Ausbildung an der Universität oder Fachhochschule.
Dieser unliebsamen Wahrheit will das Ministerium jedoch nicht ins Auge blicken und versucht deshalb, die Öffentlichkeit mit einer kreativen Interpretation der Statistiken in die Irre zu führen. Diese Täuschung hat System und wird von der Regierung auch Jahr für Jahr in ihrer Beurteilung der Grad-10-Resultate genutzt. So betont das Ministerium in seiner Bewertung der JSC-Examen, dass im vergangenen Jahr 92,6 Prozent aller Grad-10-Klausuren benotet worden seien. Aber auch hier ist nicht diese Zahl, sondern die Frage entscheidend, wie viele der Grad-10-Schüler die Versetzung in die elfte Klasse geschafft haben.
Und auch hier erwähnt das Ministerium nur in einem Satz, dass weniger als die Hälfte aller Kandidaten dieses Ziel erreicht haben. Für den Rest der Absolventen bleibt also nur die Möglichkeit, über ein Fernstudium bei NAMCOL, den Anschluss an die elfte Klasse zu schaffen oder sich dem drohenden Schicksal als Langzeit-Arbeitsloser zu fügen.
Durch seine rosaroten Bilanzen und beschönigten Darstellungen erreicht das Ministerium nicht mehr, als den desolaten Zustand des Bildungswesens zu verklären. Und damit ist absolut niemandem geholfen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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