Staatsfarmen dienen als Beute
Die Regierung verliert durch Raub, Plünderung und Vandalismus auf angekauften Farmen Millionenwerte. Mit dieser Aussage bestimmte David Shoombe, Regionalrat aus Karas, gestern die nationale Beratung über das staatliche Programm der Neusiedlung.
Windhoek - Jerry Ekandjo, Minister für Ländereien und Neusiedlung, hat derzeit alle Gouverneure der Regionen mit den jeweiligen Vorsitzenden der Neusiedlungskomitees zu einer Bestandsaufnahme und zur Kritik mit Vorschlägen zur Sanierung dieses Bereichs der Landreform eingeladen. Ekandjo hat die Medien ausdrücklich aufgefordert, der gesamten Beratung beizuwohnen, die heute Mittag zu Ende geht. Die praktizierte Transparenz des Ministers, der den Vorsitz führt, war nicht allen Gouverneuren und Regionalräten recht, weil sie allesamt peinliche Details über Versagen, Verzögerung und große Verluste bei der Ausführung des Neusiedlerprogramms aus ihren Regionen zu berichten hatten.
Ekandjo gab zur Einführung den Stand der Ansiedlung auf frei und Zwangs-angekauften Farmen an. Seit Beginn des Programms vor etwa elf Jahren hat die Regierung 1561 Familien mit 9366 Begünstigten angesiedelt, derweil etwa 240000 Menschen auf Ansiedlung warteten. Keiner der Gouverneure und Räte hatte gestern neben den Schwächen auch nur eine Erfolgsgeschichte zu berichten. "Die Regierung verliert Millionen durch Vandalismus", teilte Regionalrat Shoombe aus der Region Karas mit. Das Ministerium komme nach dem Ankauf einer Farm mit ihren besoldeten "Einhütern" stets zu spät, die die Infrastruktur bis zur Ankunft der Neusiedler bewachen sollen. "Zäune werden fortgeschleppt, Pumpmotoren verschwinden und Sonnenzellen werden geraubt", sagte Gouverneur Dudu Murorua von der Region Kunene und seine Amtskollegen wussten übereinstimmend Ähnliches zu berichten. Eine frühere gut gehende Gästefarm der Region Karas wurde ziemlich komplett ausgeraubt. "Die Farm ist jetzt ein Squattercamp (place of shacks)", klagte Shoombe von Karas weiter und drückte seine Enttäuschung über die Polizei aus, die ihrer Schutzpflicht wegen Transport- und Personalmangels nicht nachkomme, derweil die Soldaten der namibischen Armee sich nicht zuständige fühlten, da sie "nur die Landesgrenzen" bewachen wollten.
Die Gouverneure packten weitere Schwächen des Neusiedlerprogramms aus: Die Gouverneure und ihre Komitees fühlen sich von der Flut der Anträge überfordert, die nach einer zur Neusiedlung annoncierten Farm hereinbricht. Eine 5000-Hektar-Farm wird in der Regel in fünf Teile zerlegt, wofür sich die Antragsteller bewerben können. Es gehen zwischen 500 und 3000 Anträge pro Annonce ein. Alle Gouverneure müssen sich gegen den Druck korrupter Antragsteller wehren, die auf bevorzugte Behandlung pochen. Gouverneurin Shaningwa von Khomas hat das vor allem bei der Bewerbung um Ansiedlung auf der enteigneten Farm Ongombo-West erlebt. Viele Neufarmer kassieren Pacht für "ihr Stück Land" und farmen nicht selbst. Manche betreiben nur einen Krämerladen. Viele Neusiedlerfarmen sind übervölkert und überbeweidet. Die Gouverneure wollen vom Minister wissen, wie sie dem Übel wehren können. Nach Ankauf einer Farm benötigt der Staat oft drei Jahre, bis Neusiedler einziehen. Inzwischen ist die Farm ausgeraubt und/oder illegale Siedler haben sich niedergelassen.
Windhoek - Jerry Ekandjo, Minister für Ländereien und Neusiedlung, hat derzeit alle Gouverneure der Regionen mit den jeweiligen Vorsitzenden der Neusiedlungskomitees zu einer Bestandsaufnahme und zur Kritik mit Vorschlägen zur Sanierung dieses Bereichs der Landreform eingeladen. Ekandjo hat die Medien ausdrücklich aufgefordert, der gesamten Beratung beizuwohnen, die heute Mittag zu Ende geht. Die praktizierte Transparenz des Ministers, der den Vorsitz führt, war nicht allen Gouverneuren und Regionalräten recht, weil sie allesamt peinliche Details über Versagen, Verzögerung und große Verluste bei der Ausführung des Neusiedlerprogramms aus ihren Regionen zu berichten hatten.
Ekandjo gab zur Einführung den Stand der Ansiedlung auf frei und Zwangs-angekauften Farmen an. Seit Beginn des Programms vor etwa elf Jahren hat die Regierung 1561 Familien mit 9366 Begünstigten angesiedelt, derweil etwa 240000 Menschen auf Ansiedlung warteten. Keiner der Gouverneure und Räte hatte gestern neben den Schwächen auch nur eine Erfolgsgeschichte zu berichten. "Die Regierung verliert Millionen durch Vandalismus", teilte Regionalrat Shoombe aus der Region Karas mit. Das Ministerium komme nach dem Ankauf einer Farm mit ihren besoldeten "Einhütern" stets zu spät, die die Infrastruktur bis zur Ankunft der Neusiedler bewachen sollen. "Zäune werden fortgeschleppt, Pumpmotoren verschwinden und Sonnenzellen werden geraubt", sagte Gouverneur Dudu Murorua von der Region Kunene und seine Amtskollegen wussten übereinstimmend Ähnliches zu berichten. Eine frühere gut gehende Gästefarm der Region Karas wurde ziemlich komplett ausgeraubt. "Die Farm ist jetzt ein Squattercamp (place of shacks)", klagte Shoombe von Karas weiter und drückte seine Enttäuschung über die Polizei aus, die ihrer Schutzpflicht wegen Transport- und Personalmangels nicht nachkomme, derweil die Soldaten der namibischen Armee sich nicht zuständige fühlten, da sie "nur die Landesgrenzen" bewachen wollten.
Die Gouverneure packten weitere Schwächen des Neusiedlerprogramms aus: Die Gouverneure und ihre Komitees fühlen sich von der Flut der Anträge überfordert, die nach einer zur Neusiedlung annoncierten Farm hereinbricht. Eine 5000-Hektar-Farm wird in der Regel in fünf Teile zerlegt, wofür sich die Antragsteller bewerben können. Es gehen zwischen 500 und 3000 Anträge pro Annonce ein. Alle Gouverneure müssen sich gegen den Druck korrupter Antragsteller wehren, die auf bevorzugte Behandlung pochen. Gouverneurin Shaningwa von Khomas hat das vor allem bei der Bewerbung um Ansiedlung auf der enteigneten Farm Ongombo-West erlebt. Viele Neufarmer kassieren Pacht für "ihr Stück Land" und farmen nicht selbst. Manche betreiben nur einen Krämerladen. Viele Neusiedlerfarmen sind übervölkert und überbeweidet. Die Gouverneure wollen vom Minister wissen, wie sie dem Übel wehren können. Nach Ankauf einer Farm benötigt der Staat oft drei Jahre, bis Neusiedler einziehen. Inzwischen ist die Farm ausgeraubt und/oder illegale Siedler haben sich niedergelassen.
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Allgemeine Zeitung
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