Sprachrohr für Deutschsprachige in Namibia?
Betr.: Leserbrief: Ein Rohr ist kein Rohr (AZ vom 30.11.18)
Nachdem Dr. Vogt sich in seinem Leserbrief deutlich gegen ein solches Sprachrohr ausgesprochen hat, möchte ich ergänzend hinzufügen, dass wir, wenn es um Sprache und Kultur geht, schon mehrere Sprachrohre haben. Nämlich AGDS, Kulturrat, Allgemeine Zeitung, Deutscher NBC Rundfunk und noch einige mehr.
Wenn es aber um ein politisches Sprachrohr geht, kann ich nur bekräftigen, dass die Deutschsprachigen hier politisch so verschieden und vielfältig - also heterogen - wie nur irgend möglich sind.
Dr. Vogt zeigt sich dabei selbst als bestes Beispiel für viele andere Deutschsprachige hier, dass er eigentlich immer nur sein eigenes, alleiniges Sprachrohr sein will. Schade!
Aber vergangene solche Sprachrohre sind jedes Mal daran gescheitert, dass sie sich zu sehr an politische Interessen von außerhalb Namibias angehängt hatten (IG) oder überrumpelt worden sind (Deutscher Bund) und dadurch hier auseinander gebrochen sind. Bei aller kulturellen und emotionalen Bindung vieler Deutschsprachiger hier zu Deutschland, bleibt ein Fakt bestehen, dass wir in nicht nur geographisch ganz verschiedenen Ländern leben - Namibia, eines der trockensten, menschenleersten Länder, versus Deutschland, eins der nassesten und dicht besiedelten Länder der Welt -, sondern durch unsere ethnische, sprachliche und kulturelle Vielfalt andere Zwänge haben und andere Lösungen suchen und finden müssen.
Ein kleines Beispiel war neulich ein Vortrag eines deutschen Historikers, der europäische Erinnerungskultur hier in Namibia empfehlen wollte und von den schwarzen Namibiern deutlich darauf hingewiesen wurde, dass das hier nicht passt und man es so auch nicht will.
Ein Sprachrohr, dem ich mich sofort anschließen würde, wäre eines das unsere gemeinsamen namibischen Werte suchen, betonen und propagieren würde.
Ilme Schneider
Wenn es aber um ein politisches Sprachrohr geht, kann ich nur bekräftigen, dass die Deutschsprachigen hier politisch so verschieden und vielfältig - also heterogen - wie nur irgend möglich sind.
Dr. Vogt zeigt sich dabei selbst als bestes Beispiel für viele andere Deutschsprachige hier, dass er eigentlich immer nur sein eigenes, alleiniges Sprachrohr sein will. Schade!
Aber vergangene solche Sprachrohre sind jedes Mal daran gescheitert, dass sie sich zu sehr an politische Interessen von außerhalb Namibias angehängt hatten (IG) oder überrumpelt worden sind (Deutscher Bund) und dadurch hier auseinander gebrochen sind. Bei aller kulturellen und emotionalen Bindung vieler Deutschsprachiger hier zu Deutschland, bleibt ein Fakt bestehen, dass wir in nicht nur geographisch ganz verschiedenen Ländern leben - Namibia, eines der trockensten, menschenleersten Länder, versus Deutschland, eins der nassesten und dicht besiedelten Länder der Welt -, sondern durch unsere ethnische, sprachliche und kulturelle Vielfalt andere Zwänge haben und andere Lösungen suchen und finden müssen.
Ein kleines Beispiel war neulich ein Vortrag eines deutschen Historikers, der europäische Erinnerungskultur hier in Namibia empfehlen wollte und von den schwarzen Namibiern deutlich darauf hingewiesen wurde, dass das hier nicht passt und man es so auch nicht will.
Ein Sprachrohr, dem ich mich sofort anschließen würde, wäre eines das unsere gemeinsamen namibischen Werte suchen, betonen und propagieren würde.
Ilme Schneider
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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