Sparmaßnahmen treten in Kraft
Aquifer und Infrastruktur kommen durch Wassermangel unter Druck
Von Frank Steffen, Windhoek
Normalerweise trifft sich der aus Vertretern der Stadt sowie des namibischen Wasserversorgers - dem Staatsbetrieb NamWater - und weiteren Regierungsbehörden zusammengestellte Sonderausschuss „CAN“ kurz nach der Regensaison eines jeden Jahres. Dann befasste sich der sogenannte „Central Areas of Namibia“-Ausschuss normalerweise mit dem Niederschlag der vergangenen Saison und den dadurch entstandenen Wasserreserven, inklusive des Grundwassers, wonach eine Zweijahres-Managementstrategie entschlossen wurde.
Nach der extremen Dürre der Jahre 2015 bis Anfang 2017, zielt die Strategie neuerdings auf drei Jahre ab, zumal sich die ehemals kürzere Zeitspanne während der vorigen Dürre als fatal erwiesen hatte. Die Stadt rechnet obendrein mit einer anhaltenden Migration in die Hauptstadt, die sie vor neue Herausforderungen stellt. Das erklärte gestern der Ingenieur und Leiter der städtischen Wasserabteilung, Jacobus Theron, der gemeinsam mit seiner Kollegin Zelda Scheepers - zuständig für die städtischen Bohrlöcher und Wasserplanung - den Medien einen Einblick in die Wasserplanung, die Infrastruktur und die Wasserreserven, bzw. den bevorstehenden Mangel, erlaubte.
Demnach verbraucht die Stadt normal 75000 m³ am Tag und muss diesen Verbrauch auf 67000 m³ runterschrauben. „Wir haben da keine Wahl, denn unter diesen Umständen zapfen wir bereits unsere Reserven an, denn wir pumpen künftig 20000 Kubikmeter aus den Bohrlöchern, die alle ihr Wasser aus dem Aquifer südlich Windhoeks bekommen. Dabei machen wir momentan von neun der neuen Bohrlöcher Gebrauch“, erklärte Theron und führte aus, dass NamWater weitere 30000 m³ Wasser aus dem Drei-Dämme-System, bestehend aus den Swakop-Pforte-, Von-Bach- und Omatako-Dämmen, verschafft. Die Kläranlage in Windhoek, bekannt als Wingoc, kann durchschnittlich 17000 m³ am Tag verschaffen und „die restlichen 10% müssen sich durch erspartes Wasser ergeben“.
Die Stadt habe in der vergangenen Saison einiges Wasser zurück in den Aquifer gepumpt, der sonst nur einen Zulauf von etwa 1.7 Millionen Kubikmeter pro Saison erhalte. Danach habe die Stadt einen Stresstest über acht Wochen ausgeführt. „In dieser Zeit haben wir Wasser gepumpt, das einem Schnitt von etwa 9,5 Mio. m³ pro Jahr entspricht. Das ist natürlich nicht nachhaltig durchführbar, aber nun wissen wir, dass wir etwa 7,5 Mio. m³ pro Jahr abpumpen können, ohne Qualität einzubüßen“, so Theron. Scheepers warnt indessen davor, diesen Gebrauch unbefristet fortzusetzen, da hierdurch eine eiserne Reserve angezapft werde.
Beide Ingenieure führten das Bohrloch oberhalb der Stadt (an der heißen Quelle beim ehemaligen Schwimmbad des alten Windhoeks) vor und erklärten, worunter Windhoeks Infrastruktur leide. „Dieses Wasser misst etwas mehr als 80° Celsius und unser kühlstes Wasser erreicht mit einer Temperatur von 38° Celsius die Oberfläche. Theoretisch müssten unsere Rohre alle aus hochgradigem, rostfreien Stahl bestehen, aber das können wir uns nicht leisten. Daher machen wir von Temperaturanzeigern Gebrauch, die notfalls unsere Pumpen abstellen. Wir pumpen und mischen warmes Wasser mit kälterem, doch bleibt der Verschleiß sehr hoch“, erklärte Theron und führte auch den weitgehend unbekannten Tunnel aus der deutschen Zeit vor, in dem Wasserrohre auf der Höhe der Pension Christoph unterirdisch zu einem Ausgang unten im Sam-Nujoma-Drive in Klein Windhoek führen und somit verschiedene Wassersysteme in Windhoek miteinander verbinden, damit Wasserreserven in allen Stadtbezirken miteinander verbunden sind.
Normalerweise trifft sich der aus Vertretern der Stadt sowie des namibischen Wasserversorgers - dem Staatsbetrieb NamWater - und weiteren Regierungsbehörden zusammengestellte Sonderausschuss „CAN“ kurz nach der Regensaison eines jeden Jahres. Dann befasste sich der sogenannte „Central Areas of Namibia“-Ausschuss normalerweise mit dem Niederschlag der vergangenen Saison und den dadurch entstandenen Wasserreserven, inklusive des Grundwassers, wonach eine Zweijahres-Managementstrategie entschlossen wurde.
Nach der extremen Dürre der Jahre 2015 bis Anfang 2017, zielt die Strategie neuerdings auf drei Jahre ab, zumal sich die ehemals kürzere Zeitspanne während der vorigen Dürre als fatal erwiesen hatte. Die Stadt rechnet obendrein mit einer anhaltenden Migration in die Hauptstadt, die sie vor neue Herausforderungen stellt. Das erklärte gestern der Ingenieur und Leiter der städtischen Wasserabteilung, Jacobus Theron, der gemeinsam mit seiner Kollegin Zelda Scheepers - zuständig für die städtischen Bohrlöcher und Wasserplanung - den Medien einen Einblick in die Wasserplanung, die Infrastruktur und die Wasserreserven, bzw. den bevorstehenden Mangel, erlaubte.
Demnach verbraucht die Stadt normal 75000 m³ am Tag und muss diesen Verbrauch auf 67000 m³ runterschrauben. „Wir haben da keine Wahl, denn unter diesen Umständen zapfen wir bereits unsere Reserven an, denn wir pumpen künftig 20000 Kubikmeter aus den Bohrlöchern, die alle ihr Wasser aus dem Aquifer südlich Windhoeks bekommen. Dabei machen wir momentan von neun der neuen Bohrlöcher Gebrauch“, erklärte Theron und führte aus, dass NamWater weitere 30000 m³ Wasser aus dem Drei-Dämme-System, bestehend aus den Swakop-Pforte-, Von-Bach- und Omatako-Dämmen, verschafft. Die Kläranlage in Windhoek, bekannt als Wingoc, kann durchschnittlich 17000 m³ am Tag verschaffen und „die restlichen 10% müssen sich durch erspartes Wasser ergeben“.
Die Stadt habe in der vergangenen Saison einiges Wasser zurück in den Aquifer gepumpt, der sonst nur einen Zulauf von etwa 1.7 Millionen Kubikmeter pro Saison erhalte. Danach habe die Stadt einen Stresstest über acht Wochen ausgeführt. „In dieser Zeit haben wir Wasser gepumpt, das einem Schnitt von etwa 9,5 Mio. m³ pro Jahr entspricht. Das ist natürlich nicht nachhaltig durchführbar, aber nun wissen wir, dass wir etwa 7,5 Mio. m³ pro Jahr abpumpen können, ohne Qualität einzubüßen“, so Theron. Scheepers warnt indessen davor, diesen Gebrauch unbefristet fortzusetzen, da hierdurch eine eiserne Reserve angezapft werde.
Beide Ingenieure führten das Bohrloch oberhalb der Stadt (an der heißen Quelle beim ehemaligen Schwimmbad des alten Windhoeks) vor und erklärten, worunter Windhoeks Infrastruktur leide. „Dieses Wasser misst etwas mehr als 80° Celsius und unser kühlstes Wasser erreicht mit einer Temperatur von 38° Celsius die Oberfläche. Theoretisch müssten unsere Rohre alle aus hochgradigem, rostfreien Stahl bestehen, aber das können wir uns nicht leisten. Daher machen wir von Temperaturanzeigern Gebrauch, die notfalls unsere Pumpen abstellen. Wir pumpen und mischen warmes Wasser mit kälterem, doch bleibt der Verschleiß sehr hoch“, erklärte Theron und führte auch den weitgehend unbekannten Tunnel aus der deutschen Zeit vor, in dem Wasserrohre auf der Höhe der Pension Christoph unterirdisch zu einem Ausgang unten im Sam-Nujoma-Drive in Klein Windhoek führen und somit verschiedene Wassersysteme in Windhoek miteinander verbinden, damit Wasserreserven in allen Stadtbezirken miteinander verbunden sind.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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