Soldaten sind hier fehl am Platz
Die heute endende Operation Hornkranz ist hinsichtlich des Einsatzes namibischer Streitkräfte äußerst fraglich. Denn während Polizisten für den Umgang mit der zivilen Bevölkerung geschult werden, liegt der Schwerpunkt einer Armeeausbildung ganz woanders.
Nachdem Präsident Hage Geingob am 21. Dezember den gemeinsamen Sondereinsatz zwischen Polizei und Militär gestartet hat, begleitete der Staatschef die Truppen am Folgetag auf deren nächtliche Patrouille durch Windhoek. Dieser Auftakt glich nahezu einem Ausnahmezustand: Gepanzerte Fahrzeuge rollten durch die Straßen, flankiert von schwerbewaffneten Beamten in blau und Soldaten in Tarnkleidung. Das Motto lautete: verstärkte Präsenz für mehr Sicherheit.
Wie versprochen blieb der Sondereinsatz fast keinem verborgen: Gerade in der Hauptstadt wurden immer wieder Polizisten und Soldaten gesichtet, die Schulter an Schulter für Recht und Ordnung sorgen sollten. Und in Regionen wie Erongo und Omaheke wurde der Einsatz schon vor dem offiziellen Ende als Erfolg gewertet. Doch in den sozialen Medien wurden auch Stimmen laut, die behaupten, vor allem von Mitgliedern der Streitkräfte belästigt, schikaniert, drangsaliert und misshandelt worden zu sein. Die Beschwerden variierten von Liegestützen als Disziplinarmaßnahme am Straßenrand bis hin zu Gewaltanwendungen.
Die Armee zur Unterstützung der Polizei einzusetzen, mag verlokkend klingen – vor allem wenn man der Ansicht ist, dass die rund 15000 namibischen Soldaten eh nur in der Kaserne herumsitzen und als drittgrößter Ausgabenbereich rund zehn Prozent des Staatsbudgets (2018/19) verschlingen. Doch wer der Meinung ist, das Militär sei Geldverschwendung, der sollte sich für eine Reduzierung des Etats stark machen, statt mit einer Zweckentfremdung der Streitkräfte ihre Finanzierung zu rechtfertigen.
Somit ist der Sondereinsatz Hornkranz lediglich ein Armutszeugnis für die Polizei, die ihrer Hauptaufgabe augenscheinlich nicht gewachsen ist.
Clemens von Alten
Nachdem Präsident Hage Geingob am 21. Dezember den gemeinsamen Sondereinsatz zwischen Polizei und Militär gestartet hat, begleitete der Staatschef die Truppen am Folgetag auf deren nächtliche Patrouille durch Windhoek. Dieser Auftakt glich nahezu einem Ausnahmezustand: Gepanzerte Fahrzeuge rollten durch die Straßen, flankiert von schwerbewaffneten Beamten in blau und Soldaten in Tarnkleidung. Das Motto lautete: verstärkte Präsenz für mehr Sicherheit.
Wie versprochen blieb der Sondereinsatz fast keinem verborgen: Gerade in der Hauptstadt wurden immer wieder Polizisten und Soldaten gesichtet, die Schulter an Schulter für Recht und Ordnung sorgen sollten. Und in Regionen wie Erongo und Omaheke wurde der Einsatz schon vor dem offiziellen Ende als Erfolg gewertet. Doch in den sozialen Medien wurden auch Stimmen laut, die behaupten, vor allem von Mitgliedern der Streitkräfte belästigt, schikaniert, drangsaliert und misshandelt worden zu sein. Die Beschwerden variierten von Liegestützen als Disziplinarmaßnahme am Straßenrand bis hin zu Gewaltanwendungen.
Die Armee zur Unterstützung der Polizei einzusetzen, mag verlokkend klingen – vor allem wenn man der Ansicht ist, dass die rund 15000 namibischen Soldaten eh nur in der Kaserne herumsitzen und als drittgrößter Ausgabenbereich rund zehn Prozent des Staatsbudgets (2018/19) verschlingen. Doch wer der Meinung ist, das Militär sei Geldverschwendung, der sollte sich für eine Reduzierung des Etats stark machen, statt mit einer Zweckentfremdung der Streitkräfte ihre Finanzierung zu rechtfertigen.
Somit ist der Sondereinsatz Hornkranz lediglich ein Armutszeugnis für die Polizei, die ihrer Hauptaufgabe augenscheinlich nicht gewachsen ist.
Clemens von Alten
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Allgemeine Zeitung
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