Schlechtes Zeugnis ausgestellt
Windhoek - Die Berichte werfen ein scharfes Licht auf eine Krise, die im Schatten der "großen" Politik eher selten beachtet wird, aber wie keine andere die Lebensqualität vieler Namibier beeinflusst. Korruptionsskandale, Missmanagement und notorische Geldprobleme sind dafür verantwortlich, dass sich die meisten Lokalbehörden permanent am Rande des Ruins befinden oder de facto bankrott sind.
Grootfontein ist eine der wichtigsten Ortschaften im zentralen Norden des Landes und hat nach Angaben von Junias Kandjeke auch chronische Geldprobleme. Dies liegt unter anderem daran, dass viele Bürger ihre Rechnungen für städtische Dienstleistungen und Grundsteuern nicht bezahlen.
Der General-Buchprüfer bemängelt in einem aktuellen Revisionsbericht (Abschluss 30. Juni 2010), dass die Stadtverwaltung trotz des Einsatzes professioneller Schuldeneintreiber nicht Herr über die Außenstände ihrer Kunden wird. So seien die Außenstände von 38,7 Millionen Namibia-Dollar (Juni 2009) auf 41,9 Millionen Namibia-Dollar (Juni 2010) gestiegen. In einem radikalen Schritt habe die Stadtverwaltung von Grootfontein in ihrer Bilanz 2010 Außenstände in Höhe von 39 Millionen Namibia-Dollar abgeschrieben. Damit seien die "provisions for doubtful debts" um 935 Prozent gestiegen.
Die mangelhafte Zahlungsmoral der Bürger der Norden-Ortschaft zeigt sich zudem in der Zeit, die sich säumige Zahler lassen, um ihre Strom- und Wasserrechnungen zu begleichen. So betragen 95 Prozent aller Forderungslaufzeiten mehr als 120 Tage, was die Liquidität der Stadtverwaltung zusätzlich gefährde, meint der Generalbuchprüfer. Die Lokalbehörde sei nun dringend gefordert, Maßnahmen zu ergreifen, um den Aderlass zu stoppen.
Laut Gewinn- und Verlustrechnung habe die Stadtverwaltung von Grootfontein im abgelaufenen Finanzjahr 2009/10 (bis 30.6.2010) einen Betriebsverlust von 210525 Namibia-Dollar erlitten. Unter Berücksichtigung der revidierten Rückstellung für uneinbringliche Forderungen und einem negativen netto Barmittelabfluss (negative cash flow) in Höhe von rund 870000 Namibia-Dollar ergibt sich also ein äußerst wackeliges Bild, was die Finanzlage und Liquidität dieser Lokalbehörde angeht.
Es geht jedoch noch viel schlimmer, wie ein Revisionsbericht zeigt, den Kandjeke unlängst über den Dorfrat von Okahao (Omusati-Region und Heimat von Gründerpräsident Sam Nujoma) im Parlament vorgelegt hat. In diesem Fall konnte der General-Buchprüfer kein Revisionsurteil fällen weil es zu viele Lücken und Schlampereien in der Buchhaltung gab, um zu einer realistischen Beurteilung zu kommen. Damit schließt sich der Revisionsbericht nahtlos an vorige Untersuchungen an, bei denen der General-Buchprüfer zu einer ähnlichen Folgerung gelangte.
Statt dokumentierter Transaktionen, vollständiger Konten und Bilanzen hat Kandjeke offensichtlich viele klaffende Lücken vorgefunden. Die Liste seiner im Revisionsbericht verfassten Beschwerden ist lang. Im betreffenden Finanzjahr (Abschluss Juni 2009) seien Ausgaben in Höhe von 207822 Namibia-Dollar nicht dokumentiert worden, das Gleiche gilt für Einkommensposten wie Erlöse aus Grundstücksverkäufen (1,33 Millionen Namibia-Dollar), Grundsteuern (235775 Namibia-Dollar) und Elektrizitätslieferungen (352878 Namibia-Dollar). Seine Wirtschaftsprüfer hätten auch eine falsche Mehrwertsteuerforderung in Höhe von 54069 Namibia-Dollar belegt. Zudem seien die Dokumentation und Eintreibung von Außenständen im betreffenden Finanzjahr wieder einmal mangelhaft gewesen. Es darf daher bezweifelt werden, dass der Jahresgewinn von 10,3 Millionen Namibia-Dollar, der in der Gewinn-und-Verlustrechnung der Lokalbehörde ausgewiesen wird, den betriebswirtschaftlichen Tatsachen entspricht.
Grootfontein ist eine der wichtigsten Ortschaften im zentralen Norden des Landes und hat nach Angaben von Junias Kandjeke auch chronische Geldprobleme. Dies liegt unter anderem daran, dass viele Bürger ihre Rechnungen für städtische Dienstleistungen und Grundsteuern nicht bezahlen.
Der General-Buchprüfer bemängelt in einem aktuellen Revisionsbericht (Abschluss 30. Juni 2010), dass die Stadtverwaltung trotz des Einsatzes professioneller Schuldeneintreiber nicht Herr über die Außenstände ihrer Kunden wird. So seien die Außenstände von 38,7 Millionen Namibia-Dollar (Juni 2009) auf 41,9 Millionen Namibia-Dollar (Juni 2010) gestiegen. In einem radikalen Schritt habe die Stadtverwaltung von Grootfontein in ihrer Bilanz 2010 Außenstände in Höhe von 39 Millionen Namibia-Dollar abgeschrieben. Damit seien die "provisions for doubtful debts" um 935 Prozent gestiegen.
Die mangelhafte Zahlungsmoral der Bürger der Norden-Ortschaft zeigt sich zudem in der Zeit, die sich säumige Zahler lassen, um ihre Strom- und Wasserrechnungen zu begleichen. So betragen 95 Prozent aller Forderungslaufzeiten mehr als 120 Tage, was die Liquidität der Stadtverwaltung zusätzlich gefährde, meint der Generalbuchprüfer. Die Lokalbehörde sei nun dringend gefordert, Maßnahmen zu ergreifen, um den Aderlass zu stoppen.
Laut Gewinn- und Verlustrechnung habe die Stadtverwaltung von Grootfontein im abgelaufenen Finanzjahr 2009/10 (bis 30.6.2010) einen Betriebsverlust von 210525 Namibia-Dollar erlitten. Unter Berücksichtigung der revidierten Rückstellung für uneinbringliche Forderungen und einem negativen netto Barmittelabfluss (negative cash flow) in Höhe von rund 870000 Namibia-Dollar ergibt sich also ein äußerst wackeliges Bild, was die Finanzlage und Liquidität dieser Lokalbehörde angeht.
Es geht jedoch noch viel schlimmer, wie ein Revisionsbericht zeigt, den Kandjeke unlängst über den Dorfrat von Okahao (Omusati-Region und Heimat von Gründerpräsident Sam Nujoma) im Parlament vorgelegt hat. In diesem Fall konnte der General-Buchprüfer kein Revisionsurteil fällen weil es zu viele Lücken und Schlampereien in der Buchhaltung gab, um zu einer realistischen Beurteilung zu kommen. Damit schließt sich der Revisionsbericht nahtlos an vorige Untersuchungen an, bei denen der General-Buchprüfer zu einer ähnlichen Folgerung gelangte.
Statt dokumentierter Transaktionen, vollständiger Konten und Bilanzen hat Kandjeke offensichtlich viele klaffende Lücken vorgefunden. Die Liste seiner im Revisionsbericht verfassten Beschwerden ist lang. Im betreffenden Finanzjahr (Abschluss Juni 2009) seien Ausgaben in Höhe von 207822 Namibia-Dollar nicht dokumentiert worden, das Gleiche gilt für Einkommensposten wie Erlöse aus Grundstücksverkäufen (1,33 Millionen Namibia-Dollar), Grundsteuern (235775 Namibia-Dollar) und Elektrizitätslieferungen (352878 Namibia-Dollar). Seine Wirtschaftsprüfer hätten auch eine falsche Mehrwertsteuerforderung in Höhe von 54069 Namibia-Dollar belegt. Zudem seien die Dokumentation und Eintreibung von Außenständen im betreffenden Finanzjahr wieder einmal mangelhaft gewesen. Es darf daher bezweifelt werden, dass der Jahresgewinn von 10,3 Millionen Namibia-Dollar, der in der Gewinn-und-Verlustrechnung der Lokalbehörde ausgewiesen wird, den betriebswirtschaftlichen Tatsachen entspricht.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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