Schein und Sein des Militärs
Nirgendwo wird Beschäftigungstherapie so deutlich wie bei einer Armee im Friedenszustand. Zum Beispiel in Namibia. Zwar wünschen wir uns, dass der Frieden anhält und die Soldaten nichts zu tun haben. Aber genau deshalb muss eine Militärreform her, denn diese Armee steht für mehr Schein als Sein.
Namibia plant im aktuellen Finanzjahr Militärausgaben von 5,9 Milliarden N$, was 3,3% des Bruttoinlandsproduktes (BIP) bedeutet. Damit platzieren wir uns im globalen Ranking auf dem 12. Rang der Militärausgaben im Verhältnis zum BIP, was ein zweifelhafter Erfolg ist. Während es an Einsätzen fürs Militär mangelt, trägt das Nichtstun der Soldaten bizarre Blüten. Das Verteidigungsministerium kauft eine Luxus-Lodge und eine Jagdfarm, angeblich um den Soldaten die Natur näherzubringen und ihnen den Tierschutz zu lehren. Ist das ein Phänomen der unterforderten Truppe, dass Soldaten nun zu bewaffneten Naturschützern in Uniform ausgebildet werden? Oder dienen die Lodges nicht doch eher als Rückzugsort für Generäle und andere hochrangige Offiziere samt ihrer Politfreunde, die sich in gut erreichbarer Nähe von Windhoek ein schönes Wochenende gönnen und sich dabei ungestört richtig gehen lassen wollen?
Damit nicht genug: Den Namibiern wird vorgegaukelt, dass wir eine hoch gerüstete Armee brauchen, um uns zu verteidigen. Nein, brauchen wir nicht. Es gibt keine aktuelle und keine künftig vorstellbare Bedrohung von außen. Was wir brauchen sind Grundstrukturen in allen Waffengattungen, aber eine stärkere Marine. Bei der Wahrung der Eigentums- und Fangrechte vor der Küste gegen illegale Fangschiffe gibt es tatsächlich Verteigungsbedarf. Da könnte das Militär eine wichtige Rolle für die Ökonomie spielen.
Man könnte argumentieren: Es ist besser, wenn Soldaten in Kasernen herumlungern, als im Krieg kämpfen. Stimmt. Noch besser wäre aber, wenn Soldaten die Uniform ausziehen und der Staat mit dem gesparten Geld die Ökonomie stimuliert, damit diese Leute einen Job finden. Dann kommt man vom Schein zum Sein.
Stefan Fischer
Namibia plant im aktuellen Finanzjahr Militärausgaben von 5,9 Milliarden N$, was 3,3% des Bruttoinlandsproduktes (BIP) bedeutet. Damit platzieren wir uns im globalen Ranking auf dem 12. Rang der Militärausgaben im Verhältnis zum BIP, was ein zweifelhafter Erfolg ist. Während es an Einsätzen fürs Militär mangelt, trägt das Nichtstun der Soldaten bizarre Blüten. Das Verteidigungsministerium kauft eine Luxus-Lodge und eine Jagdfarm, angeblich um den Soldaten die Natur näherzubringen und ihnen den Tierschutz zu lehren. Ist das ein Phänomen der unterforderten Truppe, dass Soldaten nun zu bewaffneten Naturschützern in Uniform ausgebildet werden? Oder dienen die Lodges nicht doch eher als Rückzugsort für Generäle und andere hochrangige Offiziere samt ihrer Politfreunde, die sich in gut erreichbarer Nähe von Windhoek ein schönes Wochenende gönnen und sich dabei ungestört richtig gehen lassen wollen?
Damit nicht genug: Den Namibiern wird vorgegaukelt, dass wir eine hoch gerüstete Armee brauchen, um uns zu verteidigen. Nein, brauchen wir nicht. Es gibt keine aktuelle und keine künftig vorstellbare Bedrohung von außen. Was wir brauchen sind Grundstrukturen in allen Waffengattungen, aber eine stärkere Marine. Bei der Wahrung der Eigentums- und Fangrechte vor der Küste gegen illegale Fangschiffe gibt es tatsächlich Verteigungsbedarf. Da könnte das Militär eine wichtige Rolle für die Ökonomie spielen.
Man könnte argumentieren: Es ist besser, wenn Soldaten in Kasernen herumlungern, als im Krieg kämpfen. Stimmt. Noch besser wäre aber, wenn Soldaten die Uniform ausziehen und der Staat mit dem gesparten Geld die Ökonomie stimuliert, damit diese Leute einen Job finden. Dann kommt man vom Schein zum Sein.
Stefan Fischer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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