Sanktionen verurteilt
Der stellvertretende Außenminister Kaire Mbuende hat die EU-Sanktionen gegen Simbabwe als kontraproduktiven Alleingang verurteilt.
"Die Maßnahmen der EU gegen Simbabwe widersprechen dem Geist der EU-Sadc-Partnerschaft", sagte Mbuende anlässlich eines Treffens des Sadc-Ministerrates Ende letzter Woche in Maputo. Diese Einschätzung begründete er damit, dass sich die EU vor ihrem Sanktions-Beschluss nicht mit der Sadc beraten, sondern diese vor "vollendete Tatsachen" gestellt habe.
"Industrienationen ergreifen zusehends einseitige Maßnahmen in Konfliktsituationen, deren Ergebnisse häufig nicht im Interesse von Einwohnern der betroffenen Länder sind", sagte Mbuende. So hält er auch die Sanktionen gegen Simbabwe für "kontraproduktiv", da diese die Situation in Simabwe "nicht lösen, sondern verschlimmern" würden.
"Afrika hat vor allem im Bereich der Konfliktbewältigung eine andere politische Kultur als Europa", betonte Mbuende. So hätten sich die Einwohner von Südafrika, Namibia und Simbabwe mit denjenigen versöhnt, die in der Vergangenheit Verbrechen an ihnen verübt hätten. Diese Strategie sei auch in Angola angewandt worden, wo Unita-Rebellen in die Streitkräfte dieses Landes integriert und nicht vor Gericht gestellt worden seien, obwohl sie den Einwohnern großes Leid zugefügt hätten. Ein solcher Umgang mit der eigenen Vergangenheit unterscheide sich deutlich von der europäischen Geschichtsbewältigung, wo ehemalige Kriegsverbrecher beispielsweise im Zuge des Nürnberg-Prozesses nach dem zweiten Weltkrieg angeklagt wurden.
Diese Beweisführung brachte Mbuende zu der Schlussfolgerung, dass "stille Diplomatie" in Afrika erfolgversprechender sei als "Anmaßung und Konfrontation". Dementsprechend verfehlt empfindet Mbuende auch den Vorwurf, afrikanische Staatsführer würden nicht entschlossen genug auf Konfliktsituationen in anderen Ländern reagieren, weil sie die Entwicklungen in diesen Ländern nicht laut und deutlich anprangern würden. Nach seiner Überzeugung sind "öffentliche Verurteilungen" als Instrument der Konfliktbewältigung jedoch ungeeignet und lasse sich durch "Überzeugungsarbeit" mehr erreichen als durch "Verdammung". (siehe dazu Kommentar auf Seite.2)
"Die Maßnahmen der EU gegen Simbabwe widersprechen dem Geist der EU-Sadc-Partnerschaft", sagte Mbuende anlässlich eines Treffens des Sadc-Ministerrates Ende letzter Woche in Maputo. Diese Einschätzung begründete er damit, dass sich die EU vor ihrem Sanktions-Beschluss nicht mit der Sadc beraten, sondern diese vor "vollendete Tatsachen" gestellt habe.
"Industrienationen ergreifen zusehends einseitige Maßnahmen in Konfliktsituationen, deren Ergebnisse häufig nicht im Interesse von Einwohnern der betroffenen Länder sind", sagte Mbuende. So hält er auch die Sanktionen gegen Simbabwe für "kontraproduktiv", da diese die Situation in Simabwe "nicht lösen, sondern verschlimmern" würden.
"Afrika hat vor allem im Bereich der Konfliktbewältigung eine andere politische Kultur als Europa", betonte Mbuende. So hätten sich die Einwohner von Südafrika, Namibia und Simbabwe mit denjenigen versöhnt, die in der Vergangenheit Verbrechen an ihnen verübt hätten. Diese Strategie sei auch in Angola angewandt worden, wo Unita-Rebellen in die Streitkräfte dieses Landes integriert und nicht vor Gericht gestellt worden seien, obwohl sie den Einwohnern großes Leid zugefügt hätten. Ein solcher Umgang mit der eigenen Vergangenheit unterscheide sich deutlich von der europäischen Geschichtsbewältigung, wo ehemalige Kriegsverbrecher beispielsweise im Zuge des Nürnberg-Prozesses nach dem zweiten Weltkrieg angeklagt wurden.
Diese Beweisführung brachte Mbuende zu der Schlussfolgerung, dass "stille Diplomatie" in Afrika erfolgversprechender sei als "Anmaßung und Konfrontation". Dementsprechend verfehlt empfindet Mbuende auch den Vorwurf, afrikanische Staatsführer würden nicht entschlossen genug auf Konfliktsituationen in anderen Ländern reagieren, weil sie die Entwicklungen in diesen Ländern nicht laut und deutlich anprangern würden. Nach seiner Überzeugung sind "öffentliche Verurteilungen" als Instrument der Konfliktbewältigung jedoch ungeeignet und lasse sich durch "Überzeugungsarbeit" mehr erreichen als durch "Verdammung". (siehe dazu Kommentar auf Seite.2)
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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