Sandstürme willkommen: Bei Walvis Bay drehte ein Filmteam die ersten Folgen der US-TV-Serie "Generation Kill"

Wenn in den Dünen hinter Walvis Bay der Sandsturm tobte, dann waren die Marines glücklich: "So war's im Irak!", sagten sie. Am Rande der Namib-Wüste drehte ein Filmteam in den vergangenen sechs Wochen die ersten Folgen der US-amerikanischen TV-Serie "Generation Kill". Mit dabei waren Soldaten des Aufklärungskommandos, das im März 2003 die Invasion der amerikanischen Armee in den Irak anführte.

Ihr Motto lautete: Schnell, lautlos, tödlich ("Swift, Silent, Deadly"). Sie waren die hoch spezialisierte Sondereinheit, die am 20. März in den Irak einfiel, auf ihrem Weg nach Bagdad Dörfer und Städte niederwalzte. Der Journalist Evan Wright begleitete sie - und schrieb anschließend seine Aufsehen erregende Reportage "Generation Kill" (200x), die nun vom amerikanischen Pay-TV-Sender HBO als Miniserie in Auftrag gegeben wurde.
Laut Wright waren diese Marineinfanteristen junge Männer, die mit der Kultur von Videospielen, Reality-TV und Internet-Porno familiärer sind als mit ihren eigenen Geschwistern und Eltern. Sein Erlebnisbericht als eingebetteter Reporter erzählt von den Erfolgen, Missgeschicken und persönlichen Geschichten rund um die Mitglieder jener Truppe, die sich selbst den Kampfname "Erstes Selbstmordkommando" gab. Wright demonstriert, dass diese Soldaten - obwohl Töten ihr Beruf ist - keine Killermaschinen sind, sondern Menschen, die ganz unterschiedlich auf den Stress des Krieges reagieren: Manche benehmen sich heldenhaft, ohne es zu wollen; manche wollen Helden sein, handeln aber grausam und verantwortungslos; andere genießen den Adrenalin-Kick der Schlacht wie ein Playstation-Spiel oder quälen sich mit moralischen Bedenken über die Invasion des Irak.
Ein Fazit, das Wright aus seinen Beobachtungen zieht: Die moderne Kriegsführung ist ständig im Wandel begriffen, militärische Führer haben zunehmend Schwierigkeiten, ihre Dynamik zu
verstehen und dementsprechend ihre Strategien anzupassen. "Der Nebel der Schlacht ist keine lustige Idee, sondern ein zentrales Element des Krieges. Keiner weiß, was eigentlich los ist", berichtet Wright. "Viele Amerikaner glauben, dass der Krieg mit den hochmodernen Waffen sauber und ohne viele Tote gewonnen werden kann. Ich aber habe erlebt, dass wir zwar eine tolle Technik haben, doch die geht nur bis zu einem bestimmten Punkt. Irgendwann landet man immer bei ein paar jungen Männern oder Frauen der Bodentruppen, in totalem Chaos, die entsetzliche moralische Entscheidungen treffen müssen, die unabsichtlich Zivilisten erschießen oder ihre eigenen Kameraden, weil keiner weiß, was um die nächste Ecke lost ist."
Drei der ursprünglichen Marines waren mit dabei, als in den vergangenen Wochen an Namibias Küste die ersten Folgen von "Generation Kill" gedreht wurden. Sergeant Rudi Reyes spielt sich selbst, zwei seiner Kollegen - Eric Kocher und Jeffrey Carazales - waren als militärische Berater am Set. Die Schauspieler: in der Mehrzahl unbekannte Gesichter, damit die Verfilmung möglichst glaubwürdig wirkt, erklärt Produzentin Andrea Calderwood. Namhaft sind nur zwei, deren Väter bekannte Hollywood-Stars sind: Sean Brosnan, Sohn von James-Bond-Darsteller Pierce Brosnan, und der schwedische Schauspieler Alexander Skarsgård ("Zoolander"), dessen Erzeuger Stellan Skarsgård in Filmen wie "Pirates of the Carribean", "King Arthur", "Goodwill Hunting" und "Dogville" mitwirkte.
Dem südafrikanischen Aufnahmeleiter und Inhaber der Produktionsfirma "Out of Africa", Lance Samuels, war es gelungen, den Dreh der Serie ins südliche Afrika zu locken, weil er zu den Originalfotos von Evan Wright passgenaue Fotos aus Namibia, Südafrika und Mosambik anbieten konnte. Die karge Wüstenlandschaft im Namib Naukluft Park und Umgebung ähnelt den ländlichen Regionen, über die die Invasion des "First Recon"-Trupps vom "Camp Mathilda" in Kuwait aus über Nassirijah und Al Kut bis nach Bagdad erfolgte. Kurz hinterm Eingang des Namib Naukluft Parks bei Swakopmund errichtete das Filmteam "Camp Mathilda". Bei Arandis und neben der Sandpiste, die zur Militärstation Rooibank bei Walvis Bay führt, baute es irakische "Dörfer" als Kulisse: eine Reihe von fünf bis sechs lehmverputzten Häusern, manche der Mauern wirken wie zerbombt. Von der Rückseite betrachtet entpuppen sich diese Dörfer als das, was sie sind: Filmkulissen.
Gedreht wurde auch in der Hafenstadt Walvis Bay. Sehr zum Erschrecken frisch angereister Touristen donnerten an manchen Tagen Panzer und Humvees, die Strandbuggy-ähnlichen Truppentransporter der US-Armee, durch das friedliche Städtchen. Ein Fahrzeug wurde in die Luft gejagt, eine Palme explodierte. Man drehte neben den Kläranlagen und beim Verwaltungszentrum des Ortes. Auch unter der Brücke, die am Ortsausgang von Swakopmund über das Swakoprivier führt, fanden Dreharbeiten statt - im Film stellt sie die Brücke von Nassirijah dar.
Drei von sieben geplanten Folgen der Serie, die erst im September 2008 fertig gestellt sein soll, wurden in Namibia gedreht. Mittlerweile ist das Filmteam nach Uppington in Südafrika weitergezogen, hier sucht man Landschaften mit einer etwas üppigeren Vegetation. In Maputo schließlich werden die Folgen gedreht, die in Bagdad-City spielen. Die Architektur der mosambikanischen Hauptstadt soll Ähnlichkeit mit der Bagdads haben.
Die Humvees hat das Filmteam aus den USA importiert, sie kamen per Schiff nach Walvis Bay. Anderes Militärfahrzeug führte man aus Südafrika ein, aber auch das namibische Militär vor Ort konnte aushelfen.
Schwierigkeiten bereitete dem Filmteam zuweilen das wechselhafte Wetter an der Küste: der plötzliche Nebel, die Sandstürme. Doch man wusste sich zu helfen: "Wir haben den Nebel wie Staub aussehen lassen", sagt Co-Aufnahmeleiterin Carol Hughes. Und über die Sandstürme, tödlich für die Kameraausrüstungen, freuten sich immerhin die militärischen Berater: Genauso hatten sie im März 2003 den Irak erlebt.
Einziger Wehrmutstropfen für das Filmteam: Die atemberaubende Schönheit der roten Sanddünen durfte niemals im Blickfeld der Kameras erscheinen. Um das Dünenmeer zu filmen, lacht Carol Hughes, "müssen wir wohl mit einem anderen Filmprojekt wiederkommen."

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Allgemeine Zeitung 2024-05-18

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