SADC-Gipfel in Windhoek

Von Frank Steffen

Windhoek

Namibia ist ein Kind der Pan-Afrikanischen Solidarität. Unsere afrikanischen Brüder und Schwestern haben die Freiheit Namibias erwirkt. Wir danken Euch und heißen Euch herzlich in Eurem zweiten Heim willkommen – ein Heim, an dem Ihr mitgearbeitet habt“, hieß Namibias Präsident Hage Geingob alle Gäste zum 38. SADC-Gipfel willkommen. Am Freitagmorgen trafen sich die Staatsoberhäupter und Vertreter von Angola, Botswana, Demokratische Republik Kongo (DRC), Eswatini (auch als Swasiland bekannt), Komoren, Lesotho, Madagaskar, Malawi, Mauritius, Mosambik, Namibia, Vereinte Republik Tansania , Seychellen, Südafrika, Sambia und Simbabwe sowie die SADC-Generalsekretärin, Dr. Stergomena Lawrence Tax, in Windhoek.

Zu den Ehrengästen gehörten nicht nur die namibischen Altpräsidenten Sam Nujoma und Hifikepunye Pohamba, sondern auch der Vorsitzende der Afrikanischen Union (AU) und Präsident Rwandas, Paul Kagame, sowie der Vorsitzende der AU-Kommission, Moussa Faki Mahamat, und Dr. Vera Songwe, die Generalsekretärin der UN-Wirtschaftskommission für Afrika. In seiner Eröffnungsrede erinnerte Geingob indessen an die Tatsache, dass die als SADC bekannte „Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft“ im Jahr 1992 in Windhoek umgebildet worden war, nachdem die Gemeinschaft sich bis dahin eher als „Koordinierende-Gemeinschaft“ (SADCC) verstanden hatte.

Dasselbe Zusammengehörigkeitsgefühl, das zu Namibias Unabhängigkeit – und der Afrikas überhaupt – geführt habe, müsse sich erneut auf dem Kontinent zugunsten der afrikanischen Einheit und einer daraus folgenden Emanzipation und Wirtschaftserfolges entwickeln, erklärte Geingob in seiner Eröffnungsrede. Mahamat lobte indessen den Beitrag Namibias zur SADC sowie die Rolle des Vorbilds, dass die SADC ihrerseits in der AU übernommen habe. Kagame stimmte dem zu und betonte, dass die SADC die Handelsgemeinschaft in Afrika sei, die das höchste Maß an inter-regionalem Handel vorweise, der sich auch auf die benachbarten Länder und Regionen ausweite: „Sicherheit, Freihandel und unbehinderter Zugang zu allen AU-Ländern sind Beispiele des fortwährenden Wandels, die wir in Afrika anvisieren, damit letztendlich eine vollintegrierte, kontinentale Handelsgemeinschaft entstehen kann.“

Während sich der seit 19 Jahren regierende Staatschef der DRC, Joseph Kabila, verabschiedete, nachdem er wenige Tage zuvor angekündigt hatte, dass er sich in seinem Land nicht zur Wiederwahl stelle, verpflichteten sich die unlängst gewählten Präsidenten aus Angola und Botswana – João Gonçalves und Mokgweetsi Masisi – und versprachen der SADC unverminderte Unterstützung bei der „Entstehung von Infrastruktur und Ermächtigung der Jugend, zur Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung“, welches dem diesjährigen Gipfel als zusätzlicher Leitspruch zum Motto „Das SADC, das wir wollen“ diente. Namibia führt jetzt ein Jahr lang als Troika-Chef die Geschicke der Region.