SAA: Die Allianz im Rücken und Afrika im Visier
Die Aufnahme eines neuen Unternehmens in den Flugverbund Star Alliance kann man als leicht aufgepeppte Pressekonferenz organisieren - wie vor wenigen Tagen bei Swiss in Zürich - oder aber als pompöse Party. South African Airways (SAA) hat sich für die zweite Version entschieden: mit fünf Tenören, Vorstandschefs aus 17 verschiedenen Ländern und einigen Tausend Mitarbeitern in den Hauptrollen. Unter Tränen schmettert die SAA-Belegschaft die Nationalhymne, schwenkt dabei bunte Fähnchen und schaut später ergriffen gen Himmel, als drei Airbus-Großraumjets in einem spektakulären Formationsflug über dem Flughafen von Johannesburg schweben. Die aufwändige Inszenierung soll zeigen: Hier wird kein Unternehmen in den weltgrößten Fluglinien-Verbund integriert, sondern ein ganzer Kontinent. Das knapp 12000 Mitarbeiter große Unternehmen ist die einzige afrikanische Fluglinie von messbarer internationaler Bedeutung und verfügt über das mit Abstand größte Streckennetz sowie die umfassendste Flotte aller afrikanischen Airlines.
Gleichwohl sind alle Expansionspläne der SAA nach Afrika in den letzten Jahren gescheitert. Der Versuch, sich durch den Einstieg bei Alliance Air in Uganda eine Präsenz in Ostafrika zu verschaffen, missglückte ebenso wie der Aufbau eines Drehkreuzes in Ghana. Daneben leidet das Unternehmen bis heute unter einer Art Behördenmentalität, die vielen staatlichen Fluglinien anhaftet. Die Teilprivatisierung, bei der die Swissair-Gruppe vor sieben Jahren 20 Prozent der SAA-Anteile übernommen hatte, wurde durch den Bankrott der Schweizer obsolet. Nur zwei Jahre später kaufte das staatliche Transportunternehmen Transnet die Anteile zu einem Bruchteil des ursprünglichen Preises zurück.
Die plötzliche Aufwertung des Rand zwischen 2002 und 2004 hatte SAA an den Rand der Pleite geführt. Das hohe Defizit von insgesamt 15 Mrd. Rand in nur zwei Jahren war eine direkte Folge der Absicherung gegen einen fallenden Rand (Hedging). Stattdessen wertete sich die Währung gegenüber dem Dollar um mehr als 90% auf. Die offenen Hedge-Positionen der zwischenzeitlich praktisch insolventen Airline musste die staatliche Mutter Transnet übernehmen und darüber hinaus frisches Kapital in Höhe von mehr als zwei Mrd. Rand zuschießen. Inzwischen schreibt SAA wieder schwarze Zahlen. Im Geschäftsbericht 2004 stand ein Nettogewinn von 966 Mio. Rand. Dabei erhöhte sich der Umsatz um sieben Prozent auf 17,4 Mrd. Rand. Gleichzeitig konnte die Kostensteigerung auf zwei Prozent begrenzt werden. Daneben will die SAA der zunehmenden Konkurrenz der Billigflieger in Kürze durch die Gründung einer eigenen Budget-Fluglinie begegnen.
Schließlich hat die Fluglinie eines ihrer größten Probleme gelöst und die veraltete, inhomogene Flotte im Langstreckenbereich durch die Bestellung von 42 Airbus-Flugzeugen abgelöst - von denen SAA allerdings 15 wegen akuter Finanzprobleme storniert hat. In diesem Jahr soll die SAA nun aus dem Transportriesen Transnet herausgelöst und zu einem eigenständigen Unternehmen in staatlichem Besitz werden. Ein Börsengang, wie er ursprünglich vorgesehen war, steht zumindest gegenwärtig nicht mehr zur Disposition.
Gleichwohl sind alle Expansionspläne der SAA nach Afrika in den letzten Jahren gescheitert. Der Versuch, sich durch den Einstieg bei Alliance Air in Uganda eine Präsenz in Ostafrika zu verschaffen, missglückte ebenso wie der Aufbau eines Drehkreuzes in Ghana. Daneben leidet das Unternehmen bis heute unter einer Art Behördenmentalität, die vielen staatlichen Fluglinien anhaftet. Die Teilprivatisierung, bei der die Swissair-Gruppe vor sieben Jahren 20 Prozent der SAA-Anteile übernommen hatte, wurde durch den Bankrott der Schweizer obsolet. Nur zwei Jahre später kaufte das staatliche Transportunternehmen Transnet die Anteile zu einem Bruchteil des ursprünglichen Preises zurück.
Die plötzliche Aufwertung des Rand zwischen 2002 und 2004 hatte SAA an den Rand der Pleite geführt. Das hohe Defizit von insgesamt 15 Mrd. Rand in nur zwei Jahren war eine direkte Folge der Absicherung gegen einen fallenden Rand (Hedging). Stattdessen wertete sich die Währung gegenüber dem Dollar um mehr als 90% auf. Die offenen Hedge-Positionen der zwischenzeitlich praktisch insolventen Airline musste die staatliche Mutter Transnet übernehmen und darüber hinaus frisches Kapital in Höhe von mehr als zwei Mrd. Rand zuschießen. Inzwischen schreibt SAA wieder schwarze Zahlen. Im Geschäftsbericht 2004 stand ein Nettogewinn von 966 Mio. Rand. Dabei erhöhte sich der Umsatz um sieben Prozent auf 17,4 Mrd. Rand. Gleichzeitig konnte die Kostensteigerung auf zwei Prozent begrenzt werden. Daneben will die SAA der zunehmenden Konkurrenz der Billigflieger in Kürze durch die Gründung einer eigenen Budget-Fluglinie begegnen.
Schließlich hat die Fluglinie eines ihrer größten Probleme gelöst und die veraltete, inhomogene Flotte im Langstreckenbereich durch die Bestellung von 42 Airbus-Flugzeugen abgelöst - von denen SAA allerdings 15 wegen akuter Finanzprobleme storniert hat. In diesem Jahr soll die SAA nun aus dem Transportriesen Transnet herausgelöst und zu einem eigenständigen Unternehmen in staatlichem Besitz werden. Ein Börsengang, wie er ursprünglich vorgesehen war, steht zumindest gegenwärtig nicht mehr zur Disposition.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen