Robert Harting geht - was kommt nach dem letzten Schrei?
Berlin (dpa) - Die Plakate hängen schon überall in Berlin, und auch in seiner Weißenseer Lieblings-Pizzeria spricht man den Riesen mit dem Vollbart etwas wehmütig auf seinen nahenden Abschied an. Robert Harting hat fertig. Nicht mit 66 wie bei Udo Jürgens- mit 33, da fängt das Leben an. Das zweite Leben. Eine neue Ära nach zwölf Jahren Hochleistungssport. Künftig ist seine Welt keine Scheibe mehr. Sein Diskus, mit dem er an diesem Sonntag im Olympiastadion den allerletzten Wurf macht, landet zu Hause in der Vitrine. Wie seine anderen unzähligen Sport-Trophäen. „Der letzter Schrei“ - das Motto des ISTAF (Internationales Stadionfest) passt. Alles bei dem traditionsreichen Leichtathletik-Meeting ist auf Robert Harting zugeschnitten. Der bärtige Coverboy auf dem Programmheft ist der Publikumsliebling in seinem Wohnzimmer, wo er 2009 den ersten von drei Weltmeistertiteln erkämpfte - und sich martialisch das Trikot zerriss. Wo er vor drei Wochen bei seiner letzten Europameisterschaft auch als Sechster von 37 000 Zuschauern noch einmal lautstark gefeiert wurde. Am Sonntag werden ihm noch sehr viel mehr zujubeln, wenn um 16.30 Uhr die Präsentation der Diskuswerfer beginnt. Elf Europameister von Berlin, insgesamt 29 EM-Medaillengewinner, werden für ein rauschendes Leichtathletik-Fest sorgen - non-stop in drei Stunden. Die Abschiedsparty für Robert Harting dürfte der Höhepunkt werden. Und was macht der Local Hero am 3. September, am Montag nach seinem allerletzten Wettkampf? Harting grinst: „Ausnüchtern.“ (Foto: dpa)
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Allgemeine Zeitung
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