Reihen vor Geldautomaten länger als vor Wahllokalen
Die Regional- und Kommunalwahlen sind vorbei und, obwohl offiziell noch nicht bestätigt, scheint nur jeder Dritte Namibier an die Wahlurne gegangen zu sein. Deshalb waren, wie auch von der Küste berichtet, die Stimmberechtigten von dem zügigen Wahlverfahren beeindruckt. Kaum jemand hatte länger als eine halbe Stunde in der Reihe stehen müssen, bevor er das Wahllokal betreten und
elektronisch wählen konnte. Aus Swakopmund wird berichtet, dass die Strände voller Brandungsangler und vor den Geschäften und Geldautomaten die Reihen länger als vor den Wahllokalen waren. Auch in Gobabis war am Vormittag recht viel los, da die meisten Geschäfte trotz des Feiertages geöffnet waren und die Kundschaft den freien Tag zum Einkaufen nutzte. Am Nachmittag wirkte Gobabis jedoch wie ausgestorben und auch bei den Wahllokalen kam Langeweile auf, da die Wähler nur sporadisch auftauchten.
Allem Anschein nach nutzten sehr viele Personen den Feiertag vor dem Wochenende zu einem Kurzurlaub, derweil andere nicht so kurzfristig in ihre Wahlkreise reisen konnten, um dort zu wählen. Goldie Glaser war mit ihrem 2-jährigen Sohn Frans von Gobabis nach Witvlei gereist, um dort zu wählen. Danach ging es per Mitfahrgelegenheit zurück nach Gobabis. Viele konnten sich jedoch derartige Anreisen nicht leisten oder die Zeit reichte nicht aus. Zahlreiche Farmer fuhren mit ihren Angestellten zu den Wahllokalen, von denen etliche mobile Wahllokale waren, die entweder nur am Morgen oder am Nachmittag an bestimmten Orten waren. Viele registrierte Wähler bleiben jedoch lieber zu Hause als wählen zu gehen.
Dirk Heinrich
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen