Ramatex soll Hunger stillen
"Uns hungert nach Arbeit", sagt die 24-jährige Belinda Owoses, während sie vor den geschlossenen Toren des Windhoeker Berufsbildungszentrums (WVTC) ihre vordere Position in einer Gruppe von rund 300 Bewerbern verteidigt. Immer wieder wird von hinten gedrängelt, während Polizisten, die sich vor die Gruppe positioniert haben, zusehen, dass die zumeist jungen Frauen den Eingang des Ausbildungszentrums mit keinem Fußbreit überschreiten.
Belinda steht hier schon seit fünf Uhr morgens, ist aus Okahandja angereist und hat um 10.00 Uhr endlich einen Platz ganz vorne in der Reihe erreicht. In der Hand hält sie einen braunen abgegriffenen Umschlag, in dem sich ihre Bewerbungsunterlagen, ein Grad 10 -Zertifikat und eine beglaubigte Kopie ihres Personalausweises befinden. Sie will sich für eine der begehrten Ausbildungsstellen des Ramatex-Textilkonzerns, der im kommenden Monat seine Pforten in Windhoek öffnet, bewerben. So eine Stelle könnte immerhin zu einem festen Job als Näherin in einer der größten Textilfabriken der Region führen.
Gebannt starrt sie nun auf die Einfahrt des Zentrums, in der ein Polizist in Zivil erscheint. Dieser Mann hatte schon vorher das Tor mehrmals geöffnet, um Leuten, die vor ihr standen, Zugang auf das Gelände und zu dem Saal zu ermöglichen, in dem die Werber von Ramatex auf Kandidaten warten. Diesmal macht der Mann jedoch keine Anstalten das Tor zu öffnen. Breitbeinig positioniert er sich hinter das Gitter und sagt mit lauter Stimme: "Sorry, die Malaysier haben ihre Sachen gepackt, sie haben genug Kandidaten. Geht bitte nach Hause. Wenn ihr wollt, könnt ihr in ein paar Wochen wiederkommen, wenn neue Kandidaten gesucht werden. Ihr werdet dies über das Radio erfahren."
Belinda hat Pech gehabt. Langsam löst sich das Menschenknäuel vor den Toren des WVTC auf. Inzwischen sind auch die ersten Taxis da, um die vertrösteten Arbeitssuchenden nach Hause zu fahren.
"Zum Glück gab es heute keine Sicherheitsprobleme", sagt der Polizist sichtlich erleichtert. Am Montag sah die Situation noch anders aus, als 5000 Menschen enttäuscht vondannen ziehen mussten. Zwei Warnschüsse in die Luft seien nötig gewesen, um die Menge "zu beruhigen", meint der Beamte. Das viele männliche Bewerber schon frühzeitig abgewiesen wurden, weil Ramatex nur junge Näherinnen sucht, habe die Situation für die Sicherheitsbeamten am Montag "schwierig gemacht."
Knapp 300 Bewerber waren am Montag dennoch erfolgreich. Gestern waren es 320. Die Ausbildung der 620 aufgenommenen Kandidaten beginnt in der kommenden Woche. Nach einer Reihe Prüfungen wird sich in den nächsten Wochen auch herausstellen, wer von ihnen letztendlich einen der begehrten Ramatex-Jobs bekommt.
Künftig sollen noch weitere Gruppen Näherinnen angeworben werden. Wie oft dies geschehen soll und wie viele Näherinnen in der Fabrik, die Kleidungsstücke für international bekannte Marken wie Nike und Puma produzieren sollen, gebraucht werden, steht noch nicht genau fest.
Beobachter gehen jedoch davon aus, dass bei dem malaysischen Investitionsprojekt bis zu 8000 Namibier ihren "Job-Hunger" stillen könnten. Ramatex will nach eigenen Angaben in den nächsten drei Jahren 100 Millionen US-Dollar in das Projekt investieren.
Belinda steht hier schon seit fünf Uhr morgens, ist aus Okahandja angereist und hat um 10.00 Uhr endlich einen Platz ganz vorne in der Reihe erreicht. In der Hand hält sie einen braunen abgegriffenen Umschlag, in dem sich ihre Bewerbungsunterlagen, ein Grad 10 -Zertifikat und eine beglaubigte Kopie ihres Personalausweises befinden. Sie will sich für eine der begehrten Ausbildungsstellen des Ramatex-Textilkonzerns, der im kommenden Monat seine Pforten in Windhoek öffnet, bewerben. So eine Stelle könnte immerhin zu einem festen Job als Näherin in einer der größten Textilfabriken der Region führen.
Gebannt starrt sie nun auf die Einfahrt des Zentrums, in der ein Polizist in Zivil erscheint. Dieser Mann hatte schon vorher das Tor mehrmals geöffnet, um Leuten, die vor ihr standen, Zugang auf das Gelände und zu dem Saal zu ermöglichen, in dem die Werber von Ramatex auf Kandidaten warten. Diesmal macht der Mann jedoch keine Anstalten das Tor zu öffnen. Breitbeinig positioniert er sich hinter das Gitter und sagt mit lauter Stimme: "Sorry, die Malaysier haben ihre Sachen gepackt, sie haben genug Kandidaten. Geht bitte nach Hause. Wenn ihr wollt, könnt ihr in ein paar Wochen wiederkommen, wenn neue Kandidaten gesucht werden. Ihr werdet dies über das Radio erfahren."
Belinda hat Pech gehabt. Langsam löst sich das Menschenknäuel vor den Toren des WVTC auf. Inzwischen sind auch die ersten Taxis da, um die vertrösteten Arbeitssuchenden nach Hause zu fahren.
"Zum Glück gab es heute keine Sicherheitsprobleme", sagt der Polizist sichtlich erleichtert. Am Montag sah die Situation noch anders aus, als 5000 Menschen enttäuscht vondannen ziehen mussten. Zwei Warnschüsse in die Luft seien nötig gewesen, um die Menge "zu beruhigen", meint der Beamte. Das viele männliche Bewerber schon frühzeitig abgewiesen wurden, weil Ramatex nur junge Näherinnen sucht, habe die Situation für die Sicherheitsbeamten am Montag "schwierig gemacht."
Knapp 300 Bewerber waren am Montag dennoch erfolgreich. Gestern waren es 320. Die Ausbildung der 620 aufgenommenen Kandidaten beginnt in der kommenden Woche. Nach einer Reihe Prüfungen wird sich in den nächsten Wochen auch herausstellen, wer von ihnen letztendlich einen der begehrten Ramatex-Jobs bekommt.
Künftig sollen noch weitere Gruppen Näherinnen angeworben werden. Wie oft dies geschehen soll und wie viele Näherinnen in der Fabrik, die Kleidungsstücke für international bekannte Marken wie Nike und Puma produzieren sollen, gebraucht werden, steht noch nicht genau fest.
Beobachter gehen jedoch davon aus, dass bei dem malaysischen Investitionsprojekt bis zu 8000 Namibier ihren "Job-Hunger" stillen könnten. Ramatex will nach eigenen Angaben in den nächsten drei Jahren 100 Millionen US-Dollar in das Projekt investieren.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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