Präsident feiert 77. Geburtstag
Geingob äußert sich exklusiv zu namibischen Herausforderungen
Von D Kisting und F Steffen, Windhoek
Hage Gottfried Geingob wurde am 3. August 1941 in Otjiwarongo geboren. Als aktives Mitglied der Swapo-Partei verließ er als 21-Jähriger das damalige Südwestafrika und war maßgeblich an dem Freiheitskampf beteiligt, bevor er ab dem 21. März 1990 einem unabhängigen Namibia als erster Premierminister diente. Am 21. März 2015 wurde er als dritter Präsident Namibias vereidigt. Heute feiert der Präsident seinen Geburtstag gemeinsam mit Senioren in Swakopmund und fordert zu diesem Anlass die Öffentlichkeit auf, an seiner Statt den Senioren des Landes ein Geschenk zu machen.
Geingob erkennt in sich ein Mitglied der sogenannten dritten Welle afrikanischer Politiker, die es darauf absehen, Afrika zu vereinen und verbesserten Wohlstand zu schaffen. „Nachdem wir die Freiheit erlangt haben, liegt es jetzt an mir und meinen Kollegen, Namibiern zu Wohlstand und einem besseren Lebensstandard zu verhelfen“, meint der 77-Jährige und erkennt in Politikern wie Nkwame Nkrumah (Ghana), Julius Nyerere (Tansania), Ahmed Sekou Toure (Guinea-Conakry), Modibo Keita (Mali), Gamal Abdel Nasser (Ägypten) und auch Namibias Gründungspräsidenten, Sam Nujoma, die afrikanischen Politiker der ersten Welle, die dem Kontinent die Unabhängigkeit beschert hätten. Die zweite Welle sei indessen nicht rühmenswert, da sie dem Kontinent durch Coup d’ Etats und Einparteienstaaten viel zerstört hätten: „Das neue Afrika erlaubt freie Wahlen und hält sich an befristete Amtstermine.“
Geingob selbst habe nie Präsident werden wollen, doch sei ihm irgendwann klar geworden, dass es ein Vorbild geben müsse, damit „ein Teil der Bevölkerung begreift, dass dies Amt nichts mit Hautfarbe, Bevölkerungszugehörigkeit oder sonstiger Herkunft“ zu tun habe. Es sei seine Pflicht, allen Namibiern zu dienen und gelte es, die klaffende Einkommensschere zu schließen. Damit seien er und die Regierung gezielt beschäftigt: „Wir brauchen eine breite und gesunde Mittelklasse in Namibia!“
Laut Geingob gibt es keinen Zweifel daran, dass sich in den vergangenen 28 Jahren der Lebensstandard des mittleren Einwohners um Einiges verbessert habe: „Das zeigt allein die letzte Studie des Privat-Haushalteinkommens, bei dem sich die Erfolge der Armutsbekämpfung bestätigten Im Jahr der Unabhängigkeit lebten 70% in Armut und in der Zeit 2015/16 waren es nur noch 18%, entgegen der 37,7% der Jahre 2003/04.“ Er setze alles dran, die Armut bis 2025 aus zu metzen.
In diesem Zusammenhang zeigte Geingob sich besorgt über eine 37-prozentige Arbeitslosigkeit „vor allem unter den Jugendlichen“. Künstliche, bzw. elektronische Intelligenz und eine Automatisierung der Industrien erschwere die Schaffung von Arbeitsstellen. Daher sei es wichtig zu verstehen, dass gewisse marxistische Prinzipien des Nehmens und Gebens die einzige Art sei, alle Einwohner auf Dauer im „namibischen Haus“ willkommen zu heißen und eine nachhaltige Einkommensbasis gemäß des Harambee-Wohlstandsplanes zu ermöglichen.
Der Präsident bekannte sich erneut zur Pressefreiheit: „Kein Journalist oder Forscher in diesem Land kann behaupten politisch verfolgt worden zu sein, nachdem er einen Bericht oder eine Studie veröffentlicht hat - egal ob wahr oder unwahr. Das soll so bleiben, denn Kritik stärkt die Demokratie.“ Allerdings sei Meinungsfreiheit nicht nur das Recht der Medien oder etwa solcher Institutionen wie der IPPR. „Es darf uns nicht verübelt werden, wenn wir auf Kritik reagieren, die uns fehlerhaft scheint. Wenn Schlussfolgerungen keinen Sinn ergeben, werden wir das mit demselben Recht kritisieren, mit dem man uns Vorwürfe macht“, erklärte Geingob und weist den Vorwurf zurück, dass die Regierung keine Kritik akzeptiere.
Hage Gottfried Geingob wurde am 3. August 1941 in Otjiwarongo geboren. Als aktives Mitglied der Swapo-Partei verließ er als 21-Jähriger das damalige Südwestafrika und war maßgeblich an dem Freiheitskampf beteiligt, bevor er ab dem 21. März 1990 einem unabhängigen Namibia als erster Premierminister diente. Am 21. März 2015 wurde er als dritter Präsident Namibias vereidigt. Heute feiert der Präsident seinen Geburtstag gemeinsam mit Senioren in Swakopmund und fordert zu diesem Anlass die Öffentlichkeit auf, an seiner Statt den Senioren des Landes ein Geschenk zu machen.
Geingob erkennt in sich ein Mitglied der sogenannten dritten Welle afrikanischer Politiker, die es darauf absehen, Afrika zu vereinen und verbesserten Wohlstand zu schaffen. „Nachdem wir die Freiheit erlangt haben, liegt es jetzt an mir und meinen Kollegen, Namibiern zu Wohlstand und einem besseren Lebensstandard zu verhelfen“, meint der 77-Jährige und erkennt in Politikern wie Nkwame Nkrumah (Ghana), Julius Nyerere (Tansania), Ahmed Sekou Toure (Guinea-Conakry), Modibo Keita (Mali), Gamal Abdel Nasser (Ägypten) und auch Namibias Gründungspräsidenten, Sam Nujoma, die afrikanischen Politiker der ersten Welle, die dem Kontinent die Unabhängigkeit beschert hätten. Die zweite Welle sei indessen nicht rühmenswert, da sie dem Kontinent durch Coup d’ Etats und Einparteienstaaten viel zerstört hätten: „Das neue Afrika erlaubt freie Wahlen und hält sich an befristete Amtstermine.“
Geingob selbst habe nie Präsident werden wollen, doch sei ihm irgendwann klar geworden, dass es ein Vorbild geben müsse, damit „ein Teil der Bevölkerung begreift, dass dies Amt nichts mit Hautfarbe, Bevölkerungszugehörigkeit oder sonstiger Herkunft“ zu tun habe. Es sei seine Pflicht, allen Namibiern zu dienen und gelte es, die klaffende Einkommensschere zu schließen. Damit seien er und die Regierung gezielt beschäftigt: „Wir brauchen eine breite und gesunde Mittelklasse in Namibia!“
Laut Geingob gibt es keinen Zweifel daran, dass sich in den vergangenen 28 Jahren der Lebensstandard des mittleren Einwohners um Einiges verbessert habe: „Das zeigt allein die letzte Studie des Privat-Haushalteinkommens, bei dem sich die Erfolge der Armutsbekämpfung bestätigten Im Jahr der Unabhängigkeit lebten 70% in Armut und in der Zeit 2015/16 waren es nur noch 18%, entgegen der 37,7% der Jahre 2003/04.“ Er setze alles dran, die Armut bis 2025 aus zu metzen.
In diesem Zusammenhang zeigte Geingob sich besorgt über eine 37-prozentige Arbeitslosigkeit „vor allem unter den Jugendlichen“. Künstliche, bzw. elektronische Intelligenz und eine Automatisierung der Industrien erschwere die Schaffung von Arbeitsstellen. Daher sei es wichtig zu verstehen, dass gewisse marxistische Prinzipien des Nehmens und Gebens die einzige Art sei, alle Einwohner auf Dauer im „namibischen Haus“ willkommen zu heißen und eine nachhaltige Einkommensbasis gemäß des Harambee-Wohlstandsplanes zu ermöglichen.
Der Präsident bekannte sich erneut zur Pressefreiheit: „Kein Journalist oder Forscher in diesem Land kann behaupten politisch verfolgt worden zu sein, nachdem er einen Bericht oder eine Studie veröffentlicht hat - egal ob wahr oder unwahr. Das soll so bleiben, denn Kritik stärkt die Demokratie.“ Allerdings sei Meinungsfreiheit nicht nur das Recht der Medien oder etwa solcher Institutionen wie der IPPR. „Es darf uns nicht verübelt werden, wenn wir auf Kritik reagieren, die uns fehlerhaft scheint. Wenn Schlussfolgerungen keinen Sinn ergeben, werden wir das mit demselben Recht kritisieren, mit dem man uns Vorwürfe macht“, erklärte Geingob und weist den Vorwurf zurück, dass die Regierung keine Kritik akzeptiere.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen