Protest: Öko-Dorf alles andere als ökologisch
Die Sonne scheint, das Meer rauscht und die Vögel zwitschern. Noch lässt die ruhige Idylle auf dem Areal der geplanten Entwicklung "Namib Eco Village" am Küstenstreifen zwischen Walvis Bay und Swakopmund kaum erahnen, dass hier schon in naher Zukunft Bagger die Erde aufwühlen werden, laute Maschinen das rauschende Meer übertönen und unvorsichtige Füße die Vogelnester zerquetschen. Nur ein Schild und ein paar Autospuren weisen bisher darauf hin, dass hier bald eine große Baustelle entstehen soll.
Lebensraum weicht für Lebensraum. Wo vorher seltene Damara-Seeschwalben brüteten, soll bald ein nobles Wohngebiet entstehen. Trotz Aufständen, langen Debatten, unzähligen Protestschreiben und internationaler Einwände verschiedener Naturschützer gab das Umweltministerium bereits im Februar seine Einwilligung für die Realisierung des Millionen-Baus. Und auch die namibische Regierung gab nun grünes Licht für den Baustart des neuen Wohngebietes.
Die Naturschützer unterdessen kochen vor Wut und Enttäuschung. Sie haben ihren bitteren Kampf zum Erhalt des Naturschutzgebietes vorerst verloren und können nur noch hoffen, dass Bauunternehmer sowiezukünftige Bewohner nicht zu große Schäden anrichten und die Stadtverwaltung von Walvis Bay etwas Rücksicht zeigt, keine doppelstöckigen Häuser genehmigt und den vorgeschriebenen Bauabstand zum Meer von 150 Metern nicht überschreitet.
"Es ist zu bedauern, dass die Politik über die Vernunft der Menschen siegen musste", schreibt Keith Wearne von der Umweltschutzorganisation Coastal Environmental Trust of Namibia in einem Rundbrief. Laut ihm habe selbst der ehemalige Präsident Sam Nujoma schon des Öfteren zitiert: "Die Erde ist nicht unsere, sie ist ein Schatz, den wir für kommende Generationen wahren müssen." Dennoch werden bald Wohnkomplexe auf den Grundstücken 36, 46, 47 aus dem Boden schießen. "Während die wundervolle Natur an diesem Küstenstreifen durch eine derartige Ausbeutung leiden wird, werden sich die Taschen der Entwickler über alle Maße füllen. Dies ist ein Fall von Ausbeutung", meint Keith Wearne. Die seltensten Vogelarten sollen gerade hier ihren Lebensraum gefunden haben. Außerdem sind die Gewässer Laichplatz für Fische wie Seehecht, Westküsten-Seezunge und andere Arten. "Wie kann die störende Entwicklung von der Regierung genehmigt werden, während die namibische Industrie an dem schwachen Fischbestand leidet?", fragt sich Wearne.
Auch der internationale Vogelschützer Hazell Shokellu Thomson von BirdLife International machte seinem Ärger Luft: "Diese Entwicklung stört einen sehr wichtigen Lebensraum für Vögel und könnte weltweit einen negativen Effekt auf das Vogelleben haben. Vor allem Grundstück 46 gilt als ein sehr wichtiger Vogellebensraum auf unseren internationalen Karten. Von diesen Lebensräumen gibt es nur 19 in Namibia." Seydina Issa Sylla, die Direktorin des Afrikanischen Projekts Wetlands International, teilt diese Meinung und forderte in einem Protestschreiben: "Die Welt soll Umweltprobleme ernster nehmen!"
"Es ist nie zu spät für einen Rückzug", sagt Wearne und hofft mit vielen anderen, dass sich die Entwickler und der Staat besinnen und ihren Entschluss, ein Wohngebiet auf einem Naturschutzgebiet entstehen zu lassen, noch einmal überdenken.
Lebensraum weicht für Lebensraum. Wo vorher seltene Damara-Seeschwalben brüteten, soll bald ein nobles Wohngebiet entstehen. Trotz Aufständen, langen Debatten, unzähligen Protestschreiben und internationaler Einwände verschiedener Naturschützer gab das Umweltministerium bereits im Februar seine Einwilligung für die Realisierung des Millionen-Baus. Und auch die namibische Regierung gab nun grünes Licht für den Baustart des neuen Wohngebietes.
Die Naturschützer unterdessen kochen vor Wut und Enttäuschung. Sie haben ihren bitteren Kampf zum Erhalt des Naturschutzgebietes vorerst verloren und können nur noch hoffen, dass Bauunternehmer sowiezukünftige Bewohner nicht zu große Schäden anrichten und die Stadtverwaltung von Walvis Bay etwas Rücksicht zeigt, keine doppelstöckigen Häuser genehmigt und den vorgeschriebenen Bauabstand zum Meer von 150 Metern nicht überschreitet.
"Es ist zu bedauern, dass die Politik über die Vernunft der Menschen siegen musste", schreibt Keith Wearne von der Umweltschutzorganisation Coastal Environmental Trust of Namibia in einem Rundbrief. Laut ihm habe selbst der ehemalige Präsident Sam Nujoma schon des Öfteren zitiert: "Die Erde ist nicht unsere, sie ist ein Schatz, den wir für kommende Generationen wahren müssen." Dennoch werden bald Wohnkomplexe auf den Grundstücken 36, 46, 47 aus dem Boden schießen. "Während die wundervolle Natur an diesem Küstenstreifen durch eine derartige Ausbeutung leiden wird, werden sich die Taschen der Entwickler über alle Maße füllen. Dies ist ein Fall von Ausbeutung", meint Keith Wearne. Die seltensten Vogelarten sollen gerade hier ihren Lebensraum gefunden haben. Außerdem sind die Gewässer Laichplatz für Fische wie Seehecht, Westküsten-Seezunge und andere Arten. "Wie kann die störende Entwicklung von der Regierung genehmigt werden, während die namibische Industrie an dem schwachen Fischbestand leidet?", fragt sich Wearne.
Auch der internationale Vogelschützer Hazell Shokellu Thomson von BirdLife International machte seinem Ärger Luft: "Diese Entwicklung stört einen sehr wichtigen Lebensraum für Vögel und könnte weltweit einen negativen Effekt auf das Vogelleben haben. Vor allem Grundstück 46 gilt als ein sehr wichtiger Vogellebensraum auf unseren internationalen Karten. Von diesen Lebensräumen gibt es nur 19 in Namibia." Seydina Issa Sylla, die Direktorin des Afrikanischen Projekts Wetlands International, teilt diese Meinung und forderte in einem Protestschreiben: "Die Welt soll Umweltprobleme ernster nehmen!"
"Es ist nie zu spät für einen Rückzug", sagt Wearne und hofft mit vielen anderen, dass sich die Entwickler und der Staat besinnen und ihren Entschluss, ein Wohngebiet auf einem Naturschutzgebiet entstehen zu lassen, noch einmal überdenken.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen