Prämie ohne Erfolgsgarantie
Immer öfter werden Namibier Opfer von Kriminalität. Erst diese Woche entrüstete sich ein Windhoeker Ehepaar gegenüber der AZ, weil ihm binnen drei Monaten dreimal das Auto aufgebrochen und Sachen gestohlen wurde.
Kein Einzelbeispiel für Namibia - leider. Und die Aussicht auf eine Verbesserung der Situation ist gering, wenn nicht gleich null. - Seit wenigen Tagen gibt es zwar eine neue Initiative zur Bekämpfung von Kriminalität, die Crime Line. Diese setzt auf aktive Beteiligung der Bevölkerung zur Verbrechensbekämpfung bzw. -verhinderung. Es ist allerdings fraglich, ob es gelingt, Kriminalität auf diese Art einzudämmen. Denn die Polizei, die dringender Unterstützung bedarf, wird durch Crime Line nur besser informiert, aber nicht in ihren Ressourcen gestärkt.
Generell ist jede Initiative gegen Kriminalität zu begrüßen, denn - das haben wir schmerzlich registrieren müssen - die Delikte sind nicht weniger geworden. Dabei ist die Idee von Crime Line nicht neu - bereits in der Vergangenheit gab es Konzepte unter anderen Namen und mit dem gleichen Ziel, die jedoch früher oder später im Sand verlaufen sind. Neu an dem jüngsten Projekt ist, dass die Initiatoren mit Geld locken. Eine Prämie für Informationen also. Das ist sicher ein Anreiz, in den meisten Fällen - wie dem eingangs geschilderten - jedoch wird es den Erfolg nicht steigern. Denn gegen spontane, latente Kriminalität - vor allem Diebstahl - sind Opfer und auch Polizei machtlos. Denn für diese Verbrechen gibt es meist keine Zeugen.
Es ist ja keinesfalls so, dass die Opfer von Diebstählen, Einbrüchen oder Raubüberfällen diese Fälle nicht bereits der Polizei gemeldet und alle verfügbaren Hinweise gegeben hätten. Nur erfolgreich aufgeklärt wurde lediglich ein Bruchteil der Verbrechen. Vor allem aus diesem Grund versuchen viele, sich besser zu schützen. Das Informieren und Warnen von Bekannten, die Nachbarschaftshilfe, die "Untervermietung" von Häusern während der Abwesenheit der Eigentümer und andere Initiativen im kleinen Kreis sind lange bekannt und erprobt. Vielleicht wurde durch diese Form der Prävention das eine oder andere Delikt verhindert, eine 100-prozentige Sicherheit bietet sie aber nicht. Andere glauben - inzwischen resigniert - nur noch an Selbstverteidigung. Der private Waffenbesitz kommt immer häufiger ins Gespräch.
In wiederum anderen Orten gründen sich "Bürgerwehren", die teils auch erfolgreich sind, wie sich in Omaruru gezeigt hat. Doch wie auch immer die Situation gelagert ist, ohne die Polizei geht nichts. Sie ist es letztlich, die in der Praxis bzw. in einem konkreten Fall ihren Job machen muss. Und daran ist eine wirksame Verbrechensbekämpfung bislang zu oft gescheitert. Auch die Crime Line-Initiatoren, die eine enge Kooperation mit den Behörden angekündigt haben, werden nicht weiter hinauskommen, als die Polizei ohnehin schon ist. Und diese kann entsprechend der Gewaltenteilung in jedem demokratischen Staat nur für die Verbrechensbekämpfung verantwortlich sein. Es bleibt also spannend, wie die neue Initiative die Polizei dazu ermuntern und beflügeln kann, die Kriminalitätsrate in diesem Land deutlich zu senken.
Kein Einzelbeispiel für Namibia - leider. Und die Aussicht auf eine Verbesserung der Situation ist gering, wenn nicht gleich null. - Seit wenigen Tagen gibt es zwar eine neue Initiative zur Bekämpfung von Kriminalität, die Crime Line. Diese setzt auf aktive Beteiligung der Bevölkerung zur Verbrechensbekämpfung bzw. -verhinderung. Es ist allerdings fraglich, ob es gelingt, Kriminalität auf diese Art einzudämmen. Denn die Polizei, die dringender Unterstützung bedarf, wird durch Crime Line nur besser informiert, aber nicht in ihren Ressourcen gestärkt.
Generell ist jede Initiative gegen Kriminalität zu begrüßen, denn - das haben wir schmerzlich registrieren müssen - die Delikte sind nicht weniger geworden. Dabei ist die Idee von Crime Line nicht neu - bereits in der Vergangenheit gab es Konzepte unter anderen Namen und mit dem gleichen Ziel, die jedoch früher oder später im Sand verlaufen sind. Neu an dem jüngsten Projekt ist, dass die Initiatoren mit Geld locken. Eine Prämie für Informationen also. Das ist sicher ein Anreiz, in den meisten Fällen - wie dem eingangs geschilderten - jedoch wird es den Erfolg nicht steigern. Denn gegen spontane, latente Kriminalität - vor allem Diebstahl - sind Opfer und auch Polizei machtlos. Denn für diese Verbrechen gibt es meist keine Zeugen.
Es ist ja keinesfalls so, dass die Opfer von Diebstählen, Einbrüchen oder Raubüberfällen diese Fälle nicht bereits der Polizei gemeldet und alle verfügbaren Hinweise gegeben hätten. Nur erfolgreich aufgeklärt wurde lediglich ein Bruchteil der Verbrechen. Vor allem aus diesem Grund versuchen viele, sich besser zu schützen. Das Informieren und Warnen von Bekannten, die Nachbarschaftshilfe, die "Untervermietung" von Häusern während der Abwesenheit der Eigentümer und andere Initiativen im kleinen Kreis sind lange bekannt und erprobt. Vielleicht wurde durch diese Form der Prävention das eine oder andere Delikt verhindert, eine 100-prozentige Sicherheit bietet sie aber nicht. Andere glauben - inzwischen resigniert - nur noch an Selbstverteidigung. Der private Waffenbesitz kommt immer häufiger ins Gespräch.
In wiederum anderen Orten gründen sich "Bürgerwehren", die teils auch erfolgreich sind, wie sich in Omaruru gezeigt hat. Doch wie auch immer die Situation gelagert ist, ohne die Polizei geht nichts. Sie ist es letztlich, die in der Praxis bzw. in einem konkreten Fall ihren Job machen muss. Und daran ist eine wirksame Verbrechensbekämpfung bislang zu oft gescheitert. Auch die Crime Line-Initiatoren, die eine enge Kooperation mit den Behörden angekündigt haben, werden nicht weiter hinauskommen, als die Polizei ohnehin schon ist. Und diese kann entsprechend der Gewaltenteilung in jedem demokratischen Staat nur für die Verbrechensbekämpfung verantwortlich sein. Es bleibt also spannend, wie die neue Initiative die Polizei dazu ermuntern und beflügeln kann, die Kriminalitätsrate in diesem Land deutlich zu senken.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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