Prioritäten setzen

Es ist nicht das erste Mal, dass Schienen und Schwellen am Bahndamm liegen und vor sich hin rosten. Als in den frühen Morgenstunden am 1. Januar 2010 nördlich von Windhoek ein Passagier- und Güterzug wegen defekter Schienen entgleiste, lagen neue Schienen und Schwellen bereits seit zwei Jahren auf dem Bahndamm. Es hatte an 10 Millionen Namibia-Dollar gefehlt, um die äußerst wichtige Strecke zu renovieren. Im vergangenen Jahr wurde Monate nach dem Unglück mit der Renovierung begonnen. Neu gebaut werden sollte auch die wirtschaftlich wichtige Strecke vom Hafen Lüderitzbucht nach Aus. Um den neuen Ansprüchen gerecht zu werden, musste der Bahndamm verstärkt werden. Im Jahre 2008 konnte dank eines Privatunternehmens in kürzester Zeit die schwierige abfällige und kurvenreiche 30 Kilometer lange Strecke von Aus in Richtung Lüderitzbucht fertiggestellt werden. Weitere 40 Kilometer baute ein staatliches Unternehmen. Der Bahndamm wurde bis Lüderitzbucht neu gestaltet und Schwellen und Schienen wurden in die Wüste geschafft. Dort liegen sie seit Monaten. Jetzt werden die Schienen wieder weggeschafft, weil der marode Schienenweg zwischen Usakos und Otjiwarongo plötzlich dringend repariert werden muss, da es dort im vergangenen Jahr zu mindestens fünf Unfällen kam. Der Grund: defekte Schienen.

Von diesem Problem wusste die Regierung jedoch seit Jahren, aber es wurden weder Gelder für die Fertigstellung der Strecke Aus-Lüderitzbucht noch für die Strecke Kranzberg-Tsumeb zur Verfügung gestellt. Für den Bau eines Unabhängigkeitsmuseums, Heldenacker und Präsidentenpalast durch Nordkoreaner sind jedoch Abermillionen Namibia-Dollar vorhanden. Wo liegen die Prioritäten der Regierung?

Bringen Heldenäcker, Unabhängigkeitsmuseen und riesige Präsidentenpaläste die wichtigen wirtschaftlichen Erfolge und Einnahmen? Ist eine funktionierende und gut erhaltene Infrastruktur nicht wichtiger, um bei wirtschaftlichem Erfolg letztendlich Museen und Paläste zu bauen? Das Arbeitsplatzproblem und die Armutsbekämpfung hätten wahrscheinlich auch positiver ausgesehen, wenn es eine gut funktionierende Bahnverbindung gäbe, anstatt die Millionen für nordkoreanische Arbeiter auszugeben. Dagegen war die Bahnlinie von Tsumeb nach Oshikango sehr wichtig. Warum nur?! Weil dort auch der Vater der Nation an seiner Idee tatkräftig mit schaufelte?

Aber selbst ein renoviertes Gleisnetz scheint nicht die Probleme zu lösen, da es auch an Lokomotiven und Waggons mangelt. TransNamib soll nicht in der Lage sein, eine Schiffsladung Getreide mit einem Mal von Walvis Bay nach Windhoek zu schaffen. Das Getreide muss in der Hafenstadt gelagert und peu à peu in die Hauptstadt geschafft werden. Wir klagen über hohe Treibstoffpreise, immer mehr Lastwagen auf unseren Straßen, steigende (Transport-) Kosten und schlechter werdende Fernstraßen. Die Bahn könnte viele Probleme lösen, aber die Prioritäten der Regierung lassen dies nicht zu.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-05-04

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