Presse in Gefahr

Windhoek - Das Medieninstitut des südlichen Afrika (Misa) ist besorgt über die Gewährleistung der Pressefreiheit in Namibia, seit Präsident Sam Nujoma bei einer umstrittenen Kabinettsumstellung am Dienstag die Leitung des Ministeriums für Rundfunk und Information übernommen hat. "Wir hoffen, dass die Entscheidung, das Informationsministerium unter das Amt des Präsidenten zu stellen, nicht zu einer ungebührlichen Einmischung der Regierung in Inhalt und Form der öffentlich-rechtlichen Medien führt", heißt es in einer Presseerklärung von Misa vom gestrigen Mittwoch.

Misa appelliert an Nujoma, die redaktionelle Unabhängigkeit der Namibian Broadcasting Corporation (NBC) und anderer Medien zu garantieren. Des Weiteren äußerte das Medieninstitut die Hoffnung, dass Nujoma den Umstrukturierungsprozess der NBC und der National Communications Commission (NCC) beschleunigen werde.


Der NBC-Aufsichtsratsvorsitzende Uazuva Kaumbi sagte gestern gegenüber der AZ, dass die Umstrukturierung der NBC durch Nujomas Übernahme des Rundfunk- und Informationsportfolios "an Dringlichkeit dazugewonnen" habe. Nujoma werde den Prozess vorantreiben, so Kaumbi.


Der Aktionsplan für die Neustrukturierung der NBC liegt dem Kabinett seit drei Wochen vor. Das Kabinett hat ihn Kaumbi zufolge "grundsätzlich angenommen". Der umstrittene Plan sieht vor, die Personalkosten der NBC zu reduzieren, gleichzeitig aber den lokalen Nachrichtengehalt zu erhöhen.