NUNW für Kontrolle

Windhoek - Als "absurd" bezeichnet der Dachverband der namibischen Gewerkschaften NUNW den kürzlich geäußerten Wunsch der staatlichen Unternehmen, man möge auf die Einführung des Gesetzes zur Kontrolle der Staatsbetriebe verzichten. "Angesichts der bisher bekannten Fälle von Gier, Korruption, Rentenmentalität, Untätigkeit und Inkompetenz bei den Staatsbetrieben ist die Forderung nach weitgehender Autonomie seitens der Manager dieser Betriebe wohl kaum ernst zu nehmen", erklärte NUNW-Sekretär Evilastus Kaaronda auf einer Pressekonferenz am vergangenen Freitag. "Einige der Staatsbetriebe gehen sogar so weit zu behaupten, sie hätten die nötige Fachkenntnis im Haus und seien absolut in der Lage, ihre eigenen Investmententscheidungen zu treffen. Aber gerade in diesem Bereich hat die jüngste Geschichte doch bewiesen, dass sie dazu nicht in der Lage sind, man denke nur an die N$ 30 Millionen bei Avid, von den verschwundenen N$ 100 Millionen bei der ODC (Offshore Development Company) gar nicht zu reden", so Kaaronda.

Der Gewerkschaftsdachverband NUNW (National Union of Namibian Workers) vertrete deshalb weiterhin den Standpunkt, die Finanzkontrollbehörde NAMFISA solle über ein neu zu schaffendes Gremium zentral die Regulierung und Finanzkontrolle der Parastatals übernehmen. Dies müsse auch gesetzlich festgeschrieben werden, weil die Steuerzahler Namibias sich nicht länger den Luxus erlauben könnten, den Staatsbetrieben bedingungslos Geld anzuvertrauen. "Wir haben diese Versprechen von Effizienz und höheren Abgaben an den Staat seitens der Parastatals viel zu lange Glauben geschenkt", sagte Kaaronda.