Nicht mit Rassenthema vermischen
Täglich lese ich die AZ über das Internet, selbstverständlich habe ich auch den Artikel bezüglich der Einreise gelesen. Sicherlich eine ärgerliche Sache, vor allem für Betroffene. Aber was mich doch weitaus mehr schockiert sind die Kommentare und Leserbriefe. Hier wird gleich über "Abzocke des Staates" und selbstverständlich auch sofort wieder über Rassenfeindlichkeit gesprochen.
Ob der Staat Namibia ein wahres Interesse daran hat, Touristen "abzuzocken", stelle ich doch sehr in Frage, zudem hat der Bericht in der AZ ja bereits erste Spuren im Ministerium hinterlassen. Ich glaube vielmehr, dass dies auf Willkürlichkeit von wenigen Beamten zurückzuführen ist, die nicht unbedingt im Auftrag ihrer Vorgesetzten handeln, aber das bleibt spekulativ.
An dieser Stelle möchte ich gerne einen Appell leisten, vor allem was das Rassenthema angeht, nicht immer gleich alles zu vermischen und nicht bei jedem Problem oder bei jeder Kritik sofort in die Polemik zu verfallen, die mit Hautfarbe, Rasse oder Religion zu tun hat. Ich selbst bin der festen Überzeugung, dass diejenigen, die in jedem beliebigen
Zusammenhang auf das Thema Rasse oder Hautfarbe zu sprechen kommen, die ersten sind, die man als Rassisten bezeichnen könnte, denn in deren Köpfen ist das Thema verankert. Ein Kopf, der frei von rassistischen Gedanken ist, hat keinerlei Assoziation zu demselben. Je mehr aggressive Haltungen über z.B. Leserbriefe geäußert werden, desto mehr wird Hass oder Ablehnung geschürt.
Darüber hinaus frage ich mich, was Drohungen, Namibia nicht mehr zu besuchen, in einer Tageszeitung zu suchen haben. Wenn solche Zwischenfälle, wie im Artikel geschildert, vorkommen, ist das schon ärgerlich, vor allem für diejenigen, die hierdurch Schaden oder Ärger erlitten haben. Aber wie viele Touristen stehen dem gegenüber, die niemals solche Erfahrungen gemacht haben?
Ein Artikel von der AZ dient dazu, aufzuklären. Er dient dazu, dass alle Touristen, die morgen nach Namibia reisen, die Möglichkeit haben, direkt am Flughafen ihren Stempel zu überprüfen; er dient jedoch nicht dazu, Touristen abzuschrecken oder fernzuhalten. Solche Statements können auf lange Dauer nur dazu führen, dass die Presse auf unangenehme Botschaften zensiert und somit das Problem an seinem Ursprung nicht behandelt wird.
Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass wir bei unseren Besuchen in Namibia keinerlei Probleme hatten, und selbstverständlich hoffe ich, dass dies auch so bleibt. In keinem Augenblick hatte ich den Eindruck, ungerecht behandelt worden zu sein, mich in einem "weißenfeindlichen" Land oder gar in Unsicherheit zu befinden. Ganz im Gegenteil.
Ich komme an dieser Stelle nochmals auf diejenigen zurück, die sich in Leserbriefen als mehrfache Namibiareisende dargestellt haben und dies sogar ohne jegliche Schwierigkeiten, die aber auf Grund des Artikels nunmehr von Namibiareisen Abstand nehmen. In diesem Zusammenhang kann ich nur anführen, dass es doch erstaunlich ist, wie beeinflussbar der Mensch sein kann. Mehrere gute Erfahrungen werden durch wenige Negativberichte zunichte gemacht. Ich kann nur sagen, dass mich auch solche Schlagzeilen in keinster Weise von weiteren Namibiareisen und unserem Projekt in Namibia abhalten werden und ich hoffe, dass ich hier für ein gutes Beispiel sorgen kann. Namibia ist ein wundervolles Land, sicherlich mit Problemen, wie alle anderen Länder auf dieser Erde auch, aber dennoch haben uns die Freundlichkeit, die professionelle Haltung und der Service und selbstverständlich die überwältigende Natur sehr beeindruckt.
Selbstverständlich ist die Regierung nunmehr zum Handeln aufgerufen, um weiteren Schaden zu verhindern. Berichte, die auf solche Problemsituationen hinweisen, beruhigen mich mehr als sie mich verärgern, denn dies zeigt doch, dass Namibia noch über eine unzensierte Presse verfügt und dass Problemsituationen nicht verschwiegen werden, was längst nicht in allen Urlaubsländern der Fall ist.
Silke Bergerhoff, Réunion
Anm. der Red.: Der Leserbrief wurde gekürzt.
Ob der Staat Namibia ein wahres Interesse daran hat, Touristen "abzuzocken", stelle ich doch sehr in Frage, zudem hat der Bericht in der AZ ja bereits erste Spuren im Ministerium hinterlassen. Ich glaube vielmehr, dass dies auf Willkürlichkeit von wenigen Beamten zurückzuführen ist, die nicht unbedingt im Auftrag ihrer Vorgesetzten handeln, aber das bleibt spekulativ.
An dieser Stelle möchte ich gerne einen Appell leisten, vor allem was das Rassenthema angeht, nicht immer gleich alles zu vermischen und nicht bei jedem Problem oder bei jeder Kritik sofort in die Polemik zu verfallen, die mit Hautfarbe, Rasse oder Religion zu tun hat. Ich selbst bin der festen Überzeugung, dass diejenigen, die in jedem beliebigen
Zusammenhang auf das Thema Rasse oder Hautfarbe zu sprechen kommen, die ersten sind, die man als Rassisten bezeichnen könnte, denn in deren Köpfen ist das Thema verankert. Ein Kopf, der frei von rassistischen Gedanken ist, hat keinerlei Assoziation zu demselben. Je mehr aggressive Haltungen über z.B. Leserbriefe geäußert werden, desto mehr wird Hass oder Ablehnung geschürt.
Darüber hinaus frage ich mich, was Drohungen, Namibia nicht mehr zu besuchen, in einer Tageszeitung zu suchen haben. Wenn solche Zwischenfälle, wie im Artikel geschildert, vorkommen, ist das schon ärgerlich, vor allem für diejenigen, die hierdurch Schaden oder Ärger erlitten haben. Aber wie viele Touristen stehen dem gegenüber, die niemals solche Erfahrungen gemacht haben?
Ein Artikel von der AZ dient dazu, aufzuklären. Er dient dazu, dass alle Touristen, die morgen nach Namibia reisen, die Möglichkeit haben, direkt am Flughafen ihren Stempel zu überprüfen; er dient jedoch nicht dazu, Touristen abzuschrecken oder fernzuhalten. Solche Statements können auf lange Dauer nur dazu führen, dass die Presse auf unangenehme Botschaften zensiert und somit das Problem an seinem Ursprung nicht behandelt wird.
Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass wir bei unseren Besuchen in Namibia keinerlei Probleme hatten, und selbstverständlich hoffe ich, dass dies auch so bleibt. In keinem Augenblick hatte ich den Eindruck, ungerecht behandelt worden zu sein, mich in einem "weißenfeindlichen" Land oder gar in Unsicherheit zu befinden. Ganz im Gegenteil.
Ich komme an dieser Stelle nochmals auf diejenigen zurück, die sich in Leserbriefen als mehrfache Namibiareisende dargestellt haben und dies sogar ohne jegliche Schwierigkeiten, die aber auf Grund des Artikels nunmehr von Namibiareisen Abstand nehmen. In diesem Zusammenhang kann ich nur anführen, dass es doch erstaunlich ist, wie beeinflussbar der Mensch sein kann. Mehrere gute Erfahrungen werden durch wenige Negativberichte zunichte gemacht. Ich kann nur sagen, dass mich auch solche Schlagzeilen in keinster Weise von weiteren Namibiareisen und unserem Projekt in Namibia abhalten werden und ich hoffe, dass ich hier für ein gutes Beispiel sorgen kann. Namibia ist ein wundervolles Land, sicherlich mit Problemen, wie alle anderen Länder auf dieser Erde auch, aber dennoch haben uns die Freundlichkeit, die professionelle Haltung und der Service und selbstverständlich die überwältigende Natur sehr beeindruckt.
Selbstverständlich ist die Regierung nunmehr zum Handeln aufgerufen, um weiteren Schaden zu verhindern. Berichte, die auf solche Problemsituationen hinweisen, beruhigen mich mehr als sie mich verärgern, denn dies zeigt doch, dass Namibia noch über eine unzensierte Presse verfügt und dass Problemsituationen nicht verschwiegen werden, was längst nicht in allen Urlaubsländern der Fall ist.
Silke Bergerhoff, Réunion
Anm. der Red.: Der Leserbrief wurde gekürzt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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