Narrenkappe und Grasschneider
Jong, schon seit gut einem Monat wurachen die Grasschneidertermiten, häckseln sie dürre Grashalme oder kneifen den grünen Halm ab, um also Heu zu machen, das sie später säuberlich in ihren Bau schaffen. Wenn die Grasschneider so richtig in Fahrt sind und reihenweise in ihren Kneifern schwankende Halmspieße transportieren, kommen sie wie ein bewaffneter Kreuzzeug daher, bei dem die Ritter ihre Lanzen und Schwerter schwingen.
Termiten und Ameisen haben schon als biblische Sinnstifter gedient, um den Mensch so biekie zum Fleiß anzuspornen. Mit derart viel Ameisen und Termiten im Land, die sich auch als Pilzbauern profilieren, und dazu noch die emsigen Menschen aus dem Reich der Mitte, in unserer namibischen Mitte, sollten Fleiß und Emsigkeit nich nur auf dem Ombampira der Heiligen Schrift stehen, sondern sowahr wrachtach landauf, landab in den Alltag einziehen. Da gäbe es huka weniger Eckensitzer, die auf den Bakkie warten, dass ein Otjirumbu sie zum Skoffeln oder zum Möbel packen auflädt.
Derweil die zwickenden Krabbler um Deine Füße schwuchen, hörst Du im späten März in den Rivieren von Ovenduka immer noch den Regenvogel - die Piepol-Kenner nennen den Diederichs Kuckuck - der also signalisiert, dass wir noch mit etlichen Schauern rechnen können. Die Teerstraßen in Oshilongo shokakambe (Ihr wisst toch: der Flecken des Pferdes) haben durch den bisherigen Regen nochall gehalten. Es gibt weniger Schlaglöcher als 2011, aber die Flicker-Kolonne der Stadt Ovenduka sökkelt nochall wüst, die Löcher zu stopfen. Erst kommen se mit einer Teer- und Asphaltmischung und pätschen so biekie, wie am Strand Sandkuchen gebacken wird. Dann kommen die Oviautos und fahren die Löcher wieder und noch größer aus. Beim dritten Anlauf kommt die Flick-Kolonne dann mit mehr als mit Eimern voller Teermonokko. Sie kommt mit dem ausgerüsteten Straßenreparaturwagen - den gibt's wrachtach. Ovenduka hat sowas, das is toch keine arme Stadt! Und dann halten die geflickten Löcher wenigstens bis zur nächsten Regenzeit.
Die Prozession des 60. Karnevals von Ovenduka, von Oshilongo shokakambe, konnte redlich und lärmend als Bonbon-Spender oder Lekkers-Umzug ohne Schlaglochgefahr in der Bahnhofstraße beginnen und dann wie seit sechs Jahrzehnten - damals in die Kaiserstraße - und heute in die Indeppedenz-Äwwenju einbiegen. Zur Ausgestaltung des Mottos "Mittendrin und nie daneben" hatten die Oukies sich nich nur allerhand einfallen lassen, sondern es ha'm sich wrachtach auch stief Themen auf-gedrängt, die Du im Lande der Braven net nich ignorieren kannst - hoch auf den tollen Wagen und dann in der Bütt.
Da is zunächst die ureigene namibische Mischung aus alten Klippen und Bronze sowie Beton und asiatischen Fliesen der neuen Erinnerungslandschaft auf dem "Capitol Hill" von Ovenduka. Die Narren geben sich Mühe, Monumentalbauten in verträglichen Größen dem gemischten Volk näherzubringen und einzuordnen. Bei dem gigantischen Unabhängigkeitsdenkmal haben sich die Leut' schon 'mal einen Kosenamen ausgedacht, der sich unter Braven eine Bahn gebrochen hat: "Kaffeemaschine", wegen der Ähnlichkeit eben. Bisher hatten wir Usambara und Muckefuck vorgeschlagen, die Narren haben sofort die Lücke im Geschmacksangebot entdeckt und die Marke Koffiehuis dazugestellt. So kann das Volk mos neue Architektur integrieren.
Die "Big Five" - noch ein WIKA-Thema - sind eine Erfindung außerkontinentaler Afrika-Nostalgiker und Jäger. So'n Begriff hat's hier nich gegeben. Außerdem sollte man in das kastach auserlesene Trophäenensemble toch auch wenigstens ein taffes Wassertier reinnehmen, die Panzerechse meinetwegen, wegen der Krokodilstränen, die bei uns so häufig tröpfeln. Oder das Flusspferd, das viel angriffslustiger is als der Leu.
Aber jetzt tut's ein Asiate mit Nasenhörnern auch. Check net das Otjiperendero.
Termiten und Ameisen haben schon als biblische Sinnstifter gedient, um den Mensch so biekie zum Fleiß anzuspornen. Mit derart viel Ameisen und Termiten im Land, die sich auch als Pilzbauern profilieren, und dazu noch die emsigen Menschen aus dem Reich der Mitte, in unserer namibischen Mitte, sollten Fleiß und Emsigkeit nich nur auf dem Ombampira der Heiligen Schrift stehen, sondern sowahr wrachtach landauf, landab in den Alltag einziehen. Da gäbe es huka weniger Eckensitzer, die auf den Bakkie warten, dass ein Otjirumbu sie zum Skoffeln oder zum Möbel packen auflädt.
Derweil die zwickenden Krabbler um Deine Füße schwuchen, hörst Du im späten März in den Rivieren von Ovenduka immer noch den Regenvogel - die Piepol-Kenner nennen den Diederichs Kuckuck - der also signalisiert, dass wir noch mit etlichen Schauern rechnen können. Die Teerstraßen in Oshilongo shokakambe (Ihr wisst toch: der Flecken des Pferdes) haben durch den bisherigen Regen nochall gehalten. Es gibt weniger Schlaglöcher als 2011, aber die Flicker-Kolonne der Stadt Ovenduka sökkelt nochall wüst, die Löcher zu stopfen. Erst kommen se mit einer Teer- und Asphaltmischung und pätschen so biekie, wie am Strand Sandkuchen gebacken wird. Dann kommen die Oviautos und fahren die Löcher wieder und noch größer aus. Beim dritten Anlauf kommt die Flick-Kolonne dann mit mehr als mit Eimern voller Teermonokko. Sie kommt mit dem ausgerüsteten Straßenreparaturwagen - den gibt's wrachtach. Ovenduka hat sowas, das is toch keine arme Stadt! Und dann halten die geflickten Löcher wenigstens bis zur nächsten Regenzeit.
Die Prozession des 60. Karnevals von Ovenduka, von Oshilongo shokakambe, konnte redlich und lärmend als Bonbon-Spender oder Lekkers-Umzug ohne Schlaglochgefahr in der Bahnhofstraße beginnen und dann wie seit sechs Jahrzehnten - damals in die Kaiserstraße - und heute in die Indeppedenz-Äwwenju einbiegen. Zur Ausgestaltung des Mottos "Mittendrin und nie daneben" hatten die Oukies sich nich nur allerhand einfallen lassen, sondern es ha'm sich wrachtach auch stief Themen auf-gedrängt, die Du im Lande der Braven net nich ignorieren kannst - hoch auf den tollen Wagen und dann in der Bütt.
Da is zunächst die ureigene namibische Mischung aus alten Klippen und Bronze sowie Beton und asiatischen Fliesen der neuen Erinnerungslandschaft auf dem "Capitol Hill" von Ovenduka. Die Narren geben sich Mühe, Monumentalbauten in verträglichen Größen dem gemischten Volk näherzubringen und einzuordnen. Bei dem gigantischen Unabhängigkeitsdenkmal haben sich die Leut' schon 'mal einen Kosenamen ausgedacht, der sich unter Braven eine Bahn gebrochen hat: "Kaffeemaschine", wegen der Ähnlichkeit eben. Bisher hatten wir Usambara und Muckefuck vorgeschlagen, die Narren haben sofort die Lücke im Geschmacksangebot entdeckt und die Marke Koffiehuis dazugestellt. So kann das Volk mos neue Architektur integrieren.
Die "Big Five" - noch ein WIKA-Thema - sind eine Erfindung außerkontinentaler Afrika-Nostalgiker und Jäger. So'n Begriff hat's hier nich gegeben. Außerdem sollte man in das kastach auserlesene Trophäenensemble toch auch wenigstens ein taffes Wassertier reinnehmen, die Panzerechse meinetwegen, wegen der Krokodilstränen, die bei uns so häufig tröpfeln. Oder das Flusspferd, das viel angriffslustiger is als der Leu.
Aber jetzt tut's ein Asiate mit Nasenhörnern auch. Check net das Otjiperendero.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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