Namibischer Kartondruck begeistert Rheinländer
In Zusammenarbeit mit der Namibischen Nationalgalerie stellt das Kulturforum Alte Post in Neuss im Rheinland Kartondrucke namibischer Künstler aus. Die Ausstellung „FREEING – Cardboard Cuts from Namibia” ist noch bis zum 21. Mai zu sehen.
Rund 40 Drucke werden derzeit in Neuss ausgestellt. Die durchschnittlich 50 x 70 cm großen Kunstwerke zeigen traditionelle Motive aus der namibischen Kultur, dem Alltag oder Fantasiewelten. „Das Medium Kartondruck wurde 1984 von der Akademie für Tertiärpädagogik von der Kunstlehrerin Dimitrios Spirou in Namibia eingeführt, die es kreativ mit dem Siebdruck verknüpfe. Karton wurde als relativ billiger, leicht zugänglicher und ausdrucksstarker Ersatz für das teure Linoleum gefunden, das damals von etablierten Reliefdruckern wie John Muafangejo verwendet wurde“, weiß Hercules D. Viljoen, Direktor der Namibischen Nationalgalerie.
Der deutsch-namibische Kontakt entstand während eines Besuchs des Kurators der Alten Post, Klaus Richter, in Namibia. „Ich konnte die Kuratorin der Namibischen Nationalgalerie, Helen Harris, zu einer Schulung nach Neuss einladen und wir waren uns einig, dass wir unsere Zusammenarbeit weiterentwickeln müssen“, sagt Richter. Harris' Idee war es auch, den typisch namibischen Kartondruck nach Deutschland zu bringen. Sie traf die Auswahl der Kunstwerke von Petrus Amuthenu, Saima Iita, Lok Kandjengo und Salinde Willem aus Namibia und Hans-Jürgen Söffker als deutschem Gast. Die Besucher der Ausstellung in Neuss seien von der Technik sehr beeindruckt, sagt Kurator Richter. „In Deutschland ist der Holz- oder Linolschnitt bekannt, aber dass dies mit Karton möglich ist, weiß kaum jemand.“ Auch die Farbenvielfalt gefalle den deutschen Betrachtern. Deshalb möchte Richter die Ausstellung noch nicht sofort wieder nach Namibia schicken, sondern ist auf der Suche nach einer weiteren deutschen Galerie, die die Drucke zeigen will. „Eine Kartondruck-Ausstellung ist meines Wissens zum ersten Mal in Deutschland. Sie ist einzigartig“, sagt Richter.
Begleitend zur Ausstellung ist nächste Woche Dienstag ein Abend mit dem namibischen Musiker und Youtuber EES im Kulturforum Alte Post geplant. Er wird aus dem namibischen Alltag erzählen und eine Acoustic Session spielen. Zudem kommt der namibische Künstler Iita eine Woche nach Neuss. Zusammen mit seinem deutschen Kollegen Söffker vermittelt er die Technik des Kartondrucks in zwei Workshops.
Anne Odendahl
Rund 40 Drucke werden derzeit in Neuss ausgestellt. Die durchschnittlich 50 x 70 cm großen Kunstwerke zeigen traditionelle Motive aus der namibischen Kultur, dem Alltag oder Fantasiewelten. „Das Medium Kartondruck wurde 1984 von der Akademie für Tertiärpädagogik von der Kunstlehrerin Dimitrios Spirou in Namibia eingeführt, die es kreativ mit dem Siebdruck verknüpfe. Karton wurde als relativ billiger, leicht zugänglicher und ausdrucksstarker Ersatz für das teure Linoleum gefunden, das damals von etablierten Reliefdruckern wie John Muafangejo verwendet wurde“, weiß Hercules D. Viljoen, Direktor der Namibischen Nationalgalerie.
Der deutsch-namibische Kontakt entstand während eines Besuchs des Kurators der Alten Post, Klaus Richter, in Namibia. „Ich konnte die Kuratorin der Namibischen Nationalgalerie, Helen Harris, zu einer Schulung nach Neuss einladen und wir waren uns einig, dass wir unsere Zusammenarbeit weiterentwickeln müssen“, sagt Richter. Harris' Idee war es auch, den typisch namibischen Kartondruck nach Deutschland zu bringen. Sie traf die Auswahl der Kunstwerke von Petrus Amuthenu, Saima Iita, Lok Kandjengo und Salinde Willem aus Namibia und Hans-Jürgen Söffker als deutschem Gast. Die Besucher der Ausstellung in Neuss seien von der Technik sehr beeindruckt, sagt Kurator Richter. „In Deutschland ist der Holz- oder Linolschnitt bekannt, aber dass dies mit Karton möglich ist, weiß kaum jemand.“ Auch die Farbenvielfalt gefalle den deutschen Betrachtern. Deshalb möchte Richter die Ausstellung noch nicht sofort wieder nach Namibia schicken, sondern ist auf der Suche nach einer weiteren deutschen Galerie, die die Drucke zeigen will. „Eine Kartondruck-Ausstellung ist meines Wissens zum ersten Mal in Deutschland. Sie ist einzigartig“, sagt Richter.
Begleitend zur Ausstellung ist nächste Woche Dienstag ein Abend mit dem namibischen Musiker und Youtuber EES im Kulturforum Alte Post geplant. Er wird aus dem namibischen Alltag erzählen und eine Acoustic Session spielen. Zudem kommt der namibische Künstler Iita eine Woche nach Neuss. Zusammen mit seinem deutschen Kollegen Söffker vermittelt er die Technik des Kartondrucks in zwei Workshops.
Anne Odendahl
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Allgemeine Zeitung
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