Namibias Kulturbotschafter und der afrikani(fri)sierte "Lindenbaum"
"Das ist gut", "lecker" und "ach so!" haben sie von der deutschen Sprache gelernt. Haben sich bei den Gasteltern teils besser aufgenommen gefühlt als in der eigenen Familie. Und haben beim bundesdeutschen Publikum "Gänsehautschauer und Begeisterung" ausgelöst. Die Ondunga Cultural Group war beim 13. Internationalen Kongress der Gesellschaft für Musikforschung in Weimar zu Besuch und fungierte als kulturelle Botschaftertruppe Namibias.
Musik und kulturelle Identität - so lautete das Thema des diesjährigen Internationalen Kongresses der Gesellschaft für Musikforschung in Weimar. Und als erste und einzige Musikgruppe Afrikas in der 13-jährigen Geschichte dieses hochkarätigen Kongresses war die Ondunga Cultural Group aus Namibia eingeladen, ehemals bekannt als Kayec Cultural Group. Sie sollte den ganzen Kontinent Afrika vertreten - und zählte neben einem Konzert eines zeitgenössischen japanischen Komponisten, einer traditionellen chinesischen Oper aus dem 12. Jahrhundert und anderen exotischen Events zu den Programmhöhepunkten der Veranstaltungsreihe.
Die Ondunga Cultural Group trat bei der offiziellen Eröffnung des einwöchigen Kongresses auf. "Wir haben namibische und andere afrikanische Lieder gesungen", sagt Manager Karl Pietersen. "Und eine afrikanisierte Version von 'Lindenbaum'", ergänzt Ondunga-Mitglied Steven Afrikaner und stimmt gemeinsam mit Karl "Am Brunnen vor dem Tore" an. "Den Deutschen fiel bei diesem Song regelmäßig die Kinnlade runter", freut sich Steven. Sie hätten das Volkslied mit afrikanischen Rhythmen angereichert, aus dem klassischen Lied eine schnellere Version gebastelt, erzählen die beiden. Das Lied wurde der Renner bei allen Auftritten der Ondunga Cultural Group bei ihrer anschließenden Tournee nach u.a. Bremen, Hamburg, Metzingen und Bad Homburg.
Zweieinhalb Wochen war die 15-köpfige Truppe aus Namibia in der Bundesrepublik unterwegs. Der Kontakt zur Weimarer Konferenz kam über die Namibierin Constanze Dahlet zustande, Veranstaltungsmanagerin der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar. Retha-Louise Hofmeyer am Ministerium für Grundschulbildung, Sport und Kultur empfahl ihr die Ondunga Kayec Cultural Group als geeigneten Botschafter Namibias. Und Bischof Reinhard Keding organisierte die Unterkunft bei Gastfamilien in deutschen Städten sowie diverse Auftritte in Kirchen.
"Die Gastfamilien haben uns wie ihre eigenen Kinder willkommen geheißen", erzählt Karl. "Wir wurden gefüttert, als hätten wir in Afrika noch nie etwas zu essen bekommen", meint Steven. "Und als ich mal zum Arzt musste, wollte er keine Bezahlung für die Behandlung annehmen."
Der energetische Tanz, der Gesang in verschiedenen einheimischen Sprachen und die Demonstrationen traditioneller namibischer Kultur lösten beim Publikum "Gänsehautschauer und Begeisterung" aus, schreibt eine Stuhrer Tageszeitung. "Mit tosendem Applaus und Standing Ovations" seien sie in Oberursel verabschiedet worden, so ein anderer Pressebericht. Auf Straßenmärkten, bei Schulen, Kindergärten und in Kirchen sind die vier Frauen und elf Männer aus Namibia aufgetreten. Mit der Silberkollekte haben sie ihre Transport- und Versicherungskosten während des Aufenthalts finanziert.
Spannend fanden sie die Einführung in die klassische Musik Weimars, die ihnen im Gegenzug für ihre Debatte am runden Tisch über die namibische Kultur zuteil wurde. Die Diskussionsteilnehmer haben Fragen über die Ursprünge des Nama-Stap gestellt, einem der Tänze, den die Ondunga Cultural Group im Repertoire hat. Darüber, wie diese traditionellen Tänze und Lieder heute in Namibia aufgenommen werden. Und wollten auch viel über allgemeine kulturelle Traditionen und Glauben der Völker Namibias wissen.
"Wir haben viele wichtige Kontakte gesammelt", freut sich Manager Karl. Und hofft, dass dies nicht die letzte Deutschlandreise der Ondunga Cultural Group war. Eines jedenfalls ist sicher: Die Gruppe hat mit monatlich rund 20 Auftritten auch in Namibia einen enorm hohen Beliebtheitsgrad. Und dass sie nicht untergehen wird, dafür bürgt schon allein der Name: Seit ihrer finanziellen Loslösung vom Katutura Youth Enterprise Centre (Kayec) nennt sie sich Ondunga. Nach der Palmenfrucht aus dem Ovamboland, die alle und auch die trockensten Jahreszeiten überlebt.
Musik und kulturelle Identität - so lautete das Thema des diesjährigen Internationalen Kongresses der Gesellschaft für Musikforschung in Weimar. Und als erste und einzige Musikgruppe Afrikas in der 13-jährigen Geschichte dieses hochkarätigen Kongresses war die Ondunga Cultural Group aus Namibia eingeladen, ehemals bekannt als Kayec Cultural Group. Sie sollte den ganzen Kontinent Afrika vertreten - und zählte neben einem Konzert eines zeitgenössischen japanischen Komponisten, einer traditionellen chinesischen Oper aus dem 12. Jahrhundert und anderen exotischen Events zu den Programmhöhepunkten der Veranstaltungsreihe.
Die Ondunga Cultural Group trat bei der offiziellen Eröffnung des einwöchigen Kongresses auf. "Wir haben namibische und andere afrikanische Lieder gesungen", sagt Manager Karl Pietersen. "Und eine afrikanisierte Version von 'Lindenbaum'", ergänzt Ondunga-Mitglied Steven Afrikaner und stimmt gemeinsam mit Karl "Am Brunnen vor dem Tore" an. "Den Deutschen fiel bei diesem Song regelmäßig die Kinnlade runter", freut sich Steven. Sie hätten das Volkslied mit afrikanischen Rhythmen angereichert, aus dem klassischen Lied eine schnellere Version gebastelt, erzählen die beiden. Das Lied wurde der Renner bei allen Auftritten der Ondunga Cultural Group bei ihrer anschließenden Tournee nach u.a. Bremen, Hamburg, Metzingen und Bad Homburg.
Zweieinhalb Wochen war die 15-köpfige Truppe aus Namibia in der Bundesrepublik unterwegs. Der Kontakt zur Weimarer Konferenz kam über die Namibierin Constanze Dahlet zustande, Veranstaltungsmanagerin der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar. Retha-Louise Hofmeyer am Ministerium für Grundschulbildung, Sport und Kultur empfahl ihr die Ondunga Kayec Cultural Group als geeigneten Botschafter Namibias. Und Bischof Reinhard Keding organisierte die Unterkunft bei Gastfamilien in deutschen Städten sowie diverse Auftritte in Kirchen.
"Die Gastfamilien haben uns wie ihre eigenen Kinder willkommen geheißen", erzählt Karl. "Wir wurden gefüttert, als hätten wir in Afrika noch nie etwas zu essen bekommen", meint Steven. "Und als ich mal zum Arzt musste, wollte er keine Bezahlung für die Behandlung annehmen."
Der energetische Tanz, der Gesang in verschiedenen einheimischen Sprachen und die Demonstrationen traditioneller namibischer Kultur lösten beim Publikum "Gänsehautschauer und Begeisterung" aus, schreibt eine Stuhrer Tageszeitung. "Mit tosendem Applaus und Standing Ovations" seien sie in Oberursel verabschiedet worden, so ein anderer Pressebericht. Auf Straßenmärkten, bei Schulen, Kindergärten und in Kirchen sind die vier Frauen und elf Männer aus Namibia aufgetreten. Mit der Silberkollekte haben sie ihre Transport- und Versicherungskosten während des Aufenthalts finanziert.
Spannend fanden sie die Einführung in die klassische Musik Weimars, die ihnen im Gegenzug für ihre Debatte am runden Tisch über die namibische Kultur zuteil wurde. Die Diskussionsteilnehmer haben Fragen über die Ursprünge des Nama-Stap gestellt, einem der Tänze, den die Ondunga Cultural Group im Repertoire hat. Darüber, wie diese traditionellen Tänze und Lieder heute in Namibia aufgenommen werden. Und wollten auch viel über allgemeine kulturelle Traditionen und Glauben der Völker Namibias wissen.
"Wir haben viele wichtige Kontakte gesammelt", freut sich Manager Karl. Und hofft, dass dies nicht die letzte Deutschlandreise der Ondunga Cultural Group war. Eines jedenfalls ist sicher: Die Gruppe hat mit monatlich rund 20 Auftritten auch in Namibia einen enorm hohen Beliebtheitsgrad. Und dass sie nicht untergehen wird, dafür bürgt schon allein der Name: Seit ihrer finanziellen Loslösung vom Katutura Youth Enterprise Centre (Kayec) nennt sie sich Ondunga. Nach der Palmenfrucht aus dem Ovamboland, die alle und auch die trockensten Jahreszeiten überlebt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen