Nachfrage gefährdet Esel weltweit
Schlachthöfe für Esel werden unweigerlich Teil eines größeren Verbrecherkreises
Von Frank Steffen, Windhoek
Im September hatte die Namibia Wissenschaftliche Gesellschaft (NWG) zu einem Informationsaustausch über das international zunehmende Phänomen des Eselschlachtens eingeladen, zu welcher Gelegenheit Aktivist Alex Mayers von der Stiftung „The Donkey Sanctuary“ aus England, einen Vortrag brachte. Mayers hatte wiederholt betont, dass seiner Stiftung lediglich an der humanen Behandlung der Tiere und dem Überleben dieser Spezies liegt (AZ berichtete).
Wer sich bisher in Namibia als unbeteiligt achtet, den interessiert vielleicht ein Artikel im Magazin „National Geographic“ von Ende September 2017 unter der Überschrift „Rush for Donkey Skins in China draws Wildlife Traffickers“ (im Internet zu finden). Der Artikel befasst sich ähnlich Mayers und dem SPCA in Namibia mit dem zunehmenden Schmuggelhandel, dem die Esel ausgesetzt sind. Dabei wird deutlich, dass der Handel die grausamsten Tierhaltungsmethoden bei Eigentümern, Dieben und Schmugglern hervorruft, die sich nur für den Verdienst an der Haut interessieren und nicht am Wohlbefinden der Tiere interessiert sind.
Ferner wird klar, dass die Nachfrage nach der Eselshaut Ausmaße angenommen hat, die den internationalen Eselsbestand von etwa 44 Millionen derart gefährden, dass Esel nachhaltig vom Aussterben bedroht sind. Inzwischen werden Pangolin-Häute, Nashornhörner und Elefantenstoßzähne in die Eselshäute eingewickelt und aus dem Land geschmuggelt.
National Geographic (NG) bestätigt, dass China im Jahre 1990 noch 11 Millionen, im Jahr 2014 nur noch sechs Millionen und einmal Anfang 2017 gerade drei Millionen Esel besessen habe. Die Herstellung der Medizin Ejiao steht laut der renommierten Zeitschrift unbestritten im Vordergrund: „Chinesische Ejiao-Hersteller sind in der abgelegenen Provinz Shandong gelegen, wo etwa vier Millionen Häute jährlich verarbeitet werden. Aus dem Sut, der gemäß Rezepten aus einer Zeit vor 2500 Jahren gekocht wird, wird eine Gelatine-Masse gewonnen, die ursprünglich als Tonikum gegen Krankheiten wie Anämie (Blutarmut) eingenommen wurde. Ejiao wurde im Jahre 1990 neu als Konsumgut entwickelt und vermarktet und genießt seitdem einen Aufschwung, welcher die Verkäufe und Preise in die Höhe hat schnellen lassen. Heute werden sogar Produkte wie Gesichtscreme, Liköre und Süßigkeiten aus Ejiao angefertigt.“ Mayers erklärte in Windhoek, dass die Produkte als Lebenselixier von jungen bis mitteljährigen Frauen eingenommen werden.
Indessen geht aus dem NG-Bericht vor, dass der Handel im Nachbarland Südafrika bereits unter brutalsten Bedingungen aufblüht. Aufmerksam wurde man dort zum ersten Mal auf Tiermisshandlungen, als in der Nähe Bloemfonteins 70 abgemagerte Esel bei einem Schlachthof eingeschläfert werden mussten, nachdem sie ohne Futter oder Wasser ihr Ende abwarteten, weil der Schlachtprozess hinkte - zehn Tiere lagen bereits verendet und 19 Fetusse von Fehlgeburten wurden im Kral gefunden, denn die Tiere hatten ihre ungeborenen Fohlen aus Stress frühzeitig abgeworfen.
Eine Untersuchung von SPCA-Inspektorin Reinet Meyer entblößte systematische und extreme Geldgier, denn eine Haut kann bis zu 400 US-Dollar kosten. Seitdem beobachtet der südafrikanische SPCA diese Höfe und hat im Mai 2017 sieben Tigerfelle zwischen 800 Eselshäuten gefunden. Wahrscheinlich stammten diese Felle von Zootieren, denn Tiger sind nicht in SA zuhause.
Südafrika hat 7300 Häute für den Export freigegen, doch hat allein der Exporteur „Anatic Trading“ (Johannesburg) in den Monaten Juli 2016 bis Mai 2017 mit mehr als 15000 Eselshäuten Handel getrieben. Schmuggler stehlen und enthäuten Tiere in Botswana und SA und schmuggeln die Häute über Mosambik nach Asien. In Nigeria, Tschad und Kamerun annoncieren Firmen unverschämt Felle und Häute von CITES-geschützten Tieren, wie Pangolin. Eselshäute werden mittlerweile von Schmugglern bevorzugt, weil sie mehr Profit garantieren als die Meeresfrucht Abalone (Ohrschnecke) und die Gesetzgebung schwach geschrieben und noch schwächer umgesetzt wird.
Diese Tendenzen scheinen die Befürchtungen vor gesetzlosem Verhalten in Namibia, wenn Schlachthöhe erst einmal bestehen, zu stärken.
Im September hatte die Namibia Wissenschaftliche Gesellschaft (NWG) zu einem Informationsaustausch über das international zunehmende Phänomen des Eselschlachtens eingeladen, zu welcher Gelegenheit Aktivist Alex Mayers von der Stiftung „The Donkey Sanctuary“ aus England, einen Vortrag brachte. Mayers hatte wiederholt betont, dass seiner Stiftung lediglich an der humanen Behandlung der Tiere und dem Überleben dieser Spezies liegt (AZ berichtete).
Wer sich bisher in Namibia als unbeteiligt achtet, den interessiert vielleicht ein Artikel im Magazin „National Geographic“ von Ende September 2017 unter der Überschrift „Rush for Donkey Skins in China draws Wildlife Traffickers“ (im Internet zu finden). Der Artikel befasst sich ähnlich Mayers und dem SPCA in Namibia mit dem zunehmenden Schmuggelhandel, dem die Esel ausgesetzt sind. Dabei wird deutlich, dass der Handel die grausamsten Tierhaltungsmethoden bei Eigentümern, Dieben und Schmugglern hervorruft, die sich nur für den Verdienst an der Haut interessieren und nicht am Wohlbefinden der Tiere interessiert sind.
Ferner wird klar, dass die Nachfrage nach der Eselshaut Ausmaße angenommen hat, die den internationalen Eselsbestand von etwa 44 Millionen derart gefährden, dass Esel nachhaltig vom Aussterben bedroht sind. Inzwischen werden Pangolin-Häute, Nashornhörner und Elefantenstoßzähne in die Eselshäute eingewickelt und aus dem Land geschmuggelt.
National Geographic (NG) bestätigt, dass China im Jahre 1990 noch 11 Millionen, im Jahr 2014 nur noch sechs Millionen und einmal Anfang 2017 gerade drei Millionen Esel besessen habe. Die Herstellung der Medizin Ejiao steht laut der renommierten Zeitschrift unbestritten im Vordergrund: „Chinesische Ejiao-Hersteller sind in der abgelegenen Provinz Shandong gelegen, wo etwa vier Millionen Häute jährlich verarbeitet werden. Aus dem Sut, der gemäß Rezepten aus einer Zeit vor 2500 Jahren gekocht wird, wird eine Gelatine-Masse gewonnen, die ursprünglich als Tonikum gegen Krankheiten wie Anämie (Blutarmut) eingenommen wurde. Ejiao wurde im Jahre 1990 neu als Konsumgut entwickelt und vermarktet und genießt seitdem einen Aufschwung, welcher die Verkäufe und Preise in die Höhe hat schnellen lassen. Heute werden sogar Produkte wie Gesichtscreme, Liköre und Süßigkeiten aus Ejiao angefertigt.“ Mayers erklärte in Windhoek, dass die Produkte als Lebenselixier von jungen bis mitteljährigen Frauen eingenommen werden.
Indessen geht aus dem NG-Bericht vor, dass der Handel im Nachbarland Südafrika bereits unter brutalsten Bedingungen aufblüht. Aufmerksam wurde man dort zum ersten Mal auf Tiermisshandlungen, als in der Nähe Bloemfonteins 70 abgemagerte Esel bei einem Schlachthof eingeschläfert werden mussten, nachdem sie ohne Futter oder Wasser ihr Ende abwarteten, weil der Schlachtprozess hinkte - zehn Tiere lagen bereits verendet und 19 Fetusse von Fehlgeburten wurden im Kral gefunden, denn die Tiere hatten ihre ungeborenen Fohlen aus Stress frühzeitig abgeworfen.
Eine Untersuchung von SPCA-Inspektorin Reinet Meyer entblößte systematische und extreme Geldgier, denn eine Haut kann bis zu 400 US-Dollar kosten. Seitdem beobachtet der südafrikanische SPCA diese Höfe und hat im Mai 2017 sieben Tigerfelle zwischen 800 Eselshäuten gefunden. Wahrscheinlich stammten diese Felle von Zootieren, denn Tiger sind nicht in SA zuhause.
Südafrika hat 7300 Häute für den Export freigegen, doch hat allein der Exporteur „Anatic Trading“ (Johannesburg) in den Monaten Juli 2016 bis Mai 2017 mit mehr als 15000 Eselshäuten Handel getrieben. Schmuggler stehlen und enthäuten Tiere in Botswana und SA und schmuggeln die Häute über Mosambik nach Asien. In Nigeria, Tschad und Kamerun annoncieren Firmen unverschämt Felle und Häute von CITES-geschützten Tieren, wie Pangolin. Eselshäute werden mittlerweile von Schmugglern bevorzugt, weil sie mehr Profit garantieren als die Meeresfrucht Abalone (Ohrschnecke) und die Gesetzgebung schwach geschrieben und noch schwächer umgesetzt wird.
Diese Tendenzen scheinen die Befürchtungen vor gesetzlosem Verhalten in Namibia, wenn Schlachthöhe erst einmal bestehen, zu stärken.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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