Mudge fordert Nujoma heraus
Die Republikanische Partei, RP, fordert Nujoma heraus, für jedermann solche Leute zu nennen, die Namibia angeblich erneut kolonisieren wollen. RP-Präsident Henk Mudge macht sich Sorgen, dass solche Aussagen das Land auf etwas vorbereiten sollen, "das wir nicht mögen".
Von Eberhard Hofmann
Windhoek - "Wir sind als friedliche Nation von der Kolonisierung heute weit entfernt und kennen keine Feinde von außen", sagte Mudge zur Rede des Präsidenten an die Nation vom Mittwochabend. "Sollte er damit jemanden im Inneren meinen, möchten wir das auch wissen. Dann werden wir gemeinsam kämpfen." Nujoma hatte von externen Aggressoren und der Illusion von Leuten gesprochen, die das Land noch einmal kolonisieren wollten.
Mudge sprach vor der Presse noch eine weitere Differenz mit Nujoma an: "Es ist unverzeihlich, dass der Präsident den Farmer Andreas Wiese einen ,Kriminellen? genannt hat." Er selbst habe sich mit Wiese getroffen, dessen Farm enteignet werden soll, um sich genau zu informieren. Mudge zitierte dann noch einmal Nujoma, dass "kriminelle Farmer den vollen Zorn des Gesetzes" erfahren würden. Im Fall Wiese sei dies völlig unbegründet. Nicht Wiese, den Mudge einen der Versöhnung verpflichteten, patriotischen Namibier nennt, sondern Alfred Angula, der Gewerkschaftsführer der Farmarbeiter, müsse verfolgt werden. "Wenn die volle Wahrheit offenbar wird, verdient Wiese eine Entschuldigung!"
Zur Farmerinitiative NFSI von Sigi Eimbeck warnte Mudge vor der Gefahr, militant zu agieren. Bei den bereits für Enteignung angezeigten Farmen habe die Regierung sich jedoch von den verfassungsmäßigen Kriterien entfernt. Deshalb habe die RP ein dringendes Gespräch mit Minister Hifikepunye Pohamba angefragt, um ihm das RP-Modell zur Landreform zu unterbreiten. Mudge bot dazu Erläuterungen an und lobte in diesem Rahmen einige Aussagen Nujomas, wodurch die Regierungspolitik noch einmal bestätigt worden sei. Er fordert jedoch verbindliche Kriterien, wonach Farmen enteignet werden sollen. Ferner soll sich die Regierung auf die Anzahl solcher Farmen festlegen und den Begriff "gerechte Vergütung" (just compensation) genau definieren. Die jüngste Entwicklung habe das Vertrauen unterminiert. "Jeder Farmer in Namibia, auch derjenige mit kleinem Besitz, fühlt sich unsicher." Die Unsicherheit breite sich auch auf andere Bereiche aus.
Äußerst enttäuscht über Nujomas Rede reagierte CoD-Führer Ben Ulenga. "Wir hatten eine große Ankündigung erwartet, aber es kamen nur Wiederholungen. Extrem schlechten Geschmack zeigte der Präsident, indem er Bürger Namibias (D. Red. Sigi Eimbeck und Georg Friedrich) persönlich angriff." Eine ähnliche Beurteilung vermittelte gestern DTA-Präsident Katuutire Kaura: "Was mich erstaunt, ist, wenn Weiße protestieren, rastet der Präsident aus und beschimpft sie als ,Minderheitsrassisten?. Warum sinkt er auf das Niveau? Freie Meinungsäußerung ist ein Grundrecht. Es sieht so aus, als könne die Regierung tun was sie will. Die Weißen sollen nur nicht protestieren."
Sigi Eimbeck von der Farmerinitiative erklärte gestern gegenüber der AZ, dass er nach dem Angriff durch den Präsidenten mit weiteren Anfeindungen rechnen müsse.
Von Eberhard Hofmann
Windhoek - "Wir sind als friedliche Nation von der Kolonisierung heute weit entfernt und kennen keine Feinde von außen", sagte Mudge zur Rede des Präsidenten an die Nation vom Mittwochabend. "Sollte er damit jemanden im Inneren meinen, möchten wir das auch wissen. Dann werden wir gemeinsam kämpfen." Nujoma hatte von externen Aggressoren und der Illusion von Leuten gesprochen, die das Land noch einmal kolonisieren wollten.
Mudge sprach vor der Presse noch eine weitere Differenz mit Nujoma an: "Es ist unverzeihlich, dass der Präsident den Farmer Andreas Wiese einen ,Kriminellen? genannt hat." Er selbst habe sich mit Wiese getroffen, dessen Farm enteignet werden soll, um sich genau zu informieren. Mudge zitierte dann noch einmal Nujoma, dass "kriminelle Farmer den vollen Zorn des Gesetzes" erfahren würden. Im Fall Wiese sei dies völlig unbegründet. Nicht Wiese, den Mudge einen der Versöhnung verpflichteten, patriotischen Namibier nennt, sondern Alfred Angula, der Gewerkschaftsführer der Farmarbeiter, müsse verfolgt werden. "Wenn die volle Wahrheit offenbar wird, verdient Wiese eine Entschuldigung!"
Zur Farmerinitiative NFSI von Sigi Eimbeck warnte Mudge vor der Gefahr, militant zu agieren. Bei den bereits für Enteignung angezeigten Farmen habe die Regierung sich jedoch von den verfassungsmäßigen Kriterien entfernt. Deshalb habe die RP ein dringendes Gespräch mit Minister Hifikepunye Pohamba angefragt, um ihm das RP-Modell zur Landreform zu unterbreiten. Mudge bot dazu Erläuterungen an und lobte in diesem Rahmen einige Aussagen Nujomas, wodurch die Regierungspolitik noch einmal bestätigt worden sei. Er fordert jedoch verbindliche Kriterien, wonach Farmen enteignet werden sollen. Ferner soll sich die Regierung auf die Anzahl solcher Farmen festlegen und den Begriff "gerechte Vergütung" (just compensation) genau definieren. Die jüngste Entwicklung habe das Vertrauen unterminiert. "Jeder Farmer in Namibia, auch derjenige mit kleinem Besitz, fühlt sich unsicher." Die Unsicherheit breite sich auch auf andere Bereiche aus.
Äußerst enttäuscht über Nujomas Rede reagierte CoD-Führer Ben Ulenga. "Wir hatten eine große Ankündigung erwartet, aber es kamen nur Wiederholungen. Extrem schlechten Geschmack zeigte der Präsident, indem er Bürger Namibias (D. Red. Sigi Eimbeck und Georg Friedrich) persönlich angriff." Eine ähnliche Beurteilung vermittelte gestern DTA-Präsident Katuutire Kaura: "Was mich erstaunt, ist, wenn Weiße protestieren, rastet der Präsident aus und beschimpft sie als ,Minderheitsrassisten?. Warum sinkt er auf das Niveau? Freie Meinungsäußerung ist ein Grundrecht. Es sieht so aus, als könne die Regierung tun was sie will. Die Weißen sollen nur nicht protestieren."
Sigi Eimbeck von der Farmerinitiative erklärte gestern gegenüber der AZ, dass er nach dem Angriff durch den Präsidenten mit weiteren Anfeindungen rechnen müsse.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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