Mäßig Wachstum, viel Not
SADC-Gipfel präsentiert eine nüchterne Katastrophenbilanz
Von Eberhard Hofmann,
Windhoek/Mbabane
Erneut gilt das Leitmotiv, dass die Auswirkungen des El Niño- und El Niña-Witterungsphänomens gepaart mit globalem Klimawandel zu allererst vorbeugende Strapazier- und Anpassungsfähigkeit (resilience) der Regierungen und Gemeinschaften erforderlich machen, anstatt nacheilende Hilfe zu organisieren, wenn die Dürre oder Überflutung schon eingetreten ist. Die 36. Gipfelkonferenz der Staatengemeinschaft des Südlichen Afrika (SADC) ist mit dem Auftritt der Staatsoberhäupter, darunter Präsident Hage Geingob, in dieser Woche zu Ende gegangen.
Hauptredner des Treffens war der scheidende SADC-Vorsitzende, Botswanas Staatschef Ian Seretse Khama, während Namibias Präsident Geingob sowie die UN-Sondergesandte für Klimawandel und El Niño-Folgen, Mary Robinson, zu den anderen Rednern zählten. Robinson sieht einen Ausweg: „Witterungsphänome wie El Niño sind selbst mit dem Klimawandel berechenbar und gelten nicht mehr als Katastrophen."
Während seiner Amtsperiode habe sich das BIP-Wirtschaftswachstum (Brutto-Inlandsprodukt) in der SADC-Gemeinschaft merklich zu einem Durchschnitt von 2,8 Prozent verlangsamt, nachdem die Rate 2014 noch auf 3,3% gestanden habe, so Präsident Khama. Nur Tansania und die Demokratische Republik Kongo (DRC) hätten die SADC-Zielmarge von 7% Wachstum erreicht. Das niedrige Wachstum schreibt Khama sowohl externen Wirtschaftsfaktoren als auch der vorherrschenden Dürre kombiniert mit Klimawandel zu. Während des Geschäftsjahres 2016/17 rechnet Khama mit einem Getreidedefizit im SADC-Raum in Höhe von 9,3 Mio. Tonnen. Rund 40 Mio. Menschen der Region gelten als hungerleidend. Laut Khama hat allein Sambia einen Ernteüberschuss an Getreide eingefahren. Vor diesem Hintergrund hat er an alle SADC-Staatschefs einen Brief geschrieben, so dass sie eine gemeinsame Dürredeklaration herausgeben. Zusätzlich hat er einen internationalen humanitären Appell ausgesandt, um eine Hilfslücke der SADC-Region in Höhe von 2,4 Milliarden US-Dollar schließen zu können. Khama stellt erfreut fest, dass die SADC-Region Systeme und Institutionen koordiniere, um Lebens mittel und andere Hilfsmittel zu verteilen.
Geingob ist in seinem Beitrag auf das Hauptthema des vorigen SADC-Gipfels zurückgekommen: die Industrialisierung der Region. „Solange wir als Region unverarbeitete Rohstoffe exportieren und ausländische Konsumgüter importieren, bleibt es schwierig, Arbeitsstellen zu schaffen und die Armut zu reduzieren." Geingob beklagt den Widerspruch, dass Europäer meistens Visa-frei reisen, während „wir (Afrikaner) uns selbst als engste Freunde schikanieren". Er spricht sich für zügige Grenzabfertigung und Freizügigkeit innerhalb der SADC und letztendlich auch in der Afrikanischen Union aus. Er möchte Zollschranken fallen und veränderte Einstellungen sehen.
Windhoek/Mbabane
Erneut gilt das Leitmotiv, dass die Auswirkungen des El Niño- und El Niña-Witterungsphänomens gepaart mit globalem Klimawandel zu allererst vorbeugende Strapazier- und Anpassungsfähigkeit (resilience) der Regierungen und Gemeinschaften erforderlich machen, anstatt nacheilende Hilfe zu organisieren, wenn die Dürre oder Überflutung schon eingetreten ist. Die 36. Gipfelkonferenz der Staatengemeinschaft des Südlichen Afrika (SADC) ist mit dem Auftritt der Staatsoberhäupter, darunter Präsident Hage Geingob, in dieser Woche zu Ende gegangen.
Hauptredner des Treffens war der scheidende SADC-Vorsitzende, Botswanas Staatschef Ian Seretse Khama, während Namibias Präsident Geingob sowie die UN-Sondergesandte für Klimawandel und El Niño-Folgen, Mary Robinson, zu den anderen Rednern zählten. Robinson sieht einen Ausweg: „Witterungsphänome wie El Niño sind selbst mit dem Klimawandel berechenbar und gelten nicht mehr als Katastrophen."
Während seiner Amtsperiode habe sich das BIP-Wirtschaftswachstum (Brutto-Inlandsprodukt) in der SADC-Gemeinschaft merklich zu einem Durchschnitt von 2,8 Prozent verlangsamt, nachdem die Rate 2014 noch auf 3,3% gestanden habe, so Präsident Khama. Nur Tansania und die Demokratische Republik Kongo (DRC) hätten die SADC-Zielmarge von 7% Wachstum erreicht. Das niedrige Wachstum schreibt Khama sowohl externen Wirtschaftsfaktoren als auch der vorherrschenden Dürre kombiniert mit Klimawandel zu. Während des Geschäftsjahres 2016/17 rechnet Khama mit einem Getreidedefizit im SADC-Raum in Höhe von 9,3 Mio. Tonnen. Rund 40 Mio. Menschen der Region gelten als hungerleidend. Laut Khama hat allein Sambia einen Ernteüberschuss an Getreide eingefahren. Vor diesem Hintergrund hat er an alle SADC-Staatschefs einen Brief geschrieben, so dass sie eine gemeinsame Dürredeklaration herausgeben. Zusätzlich hat er einen internationalen humanitären Appell ausgesandt, um eine Hilfslücke der SADC-Region in Höhe von 2,4 Milliarden US-Dollar schließen zu können. Khama stellt erfreut fest, dass die SADC-Region Systeme und Institutionen koordiniere, um Lebens mittel und andere Hilfsmittel zu verteilen.
Geingob ist in seinem Beitrag auf das Hauptthema des vorigen SADC-Gipfels zurückgekommen: die Industrialisierung der Region. „Solange wir als Region unverarbeitete Rohstoffe exportieren und ausländische Konsumgüter importieren, bleibt es schwierig, Arbeitsstellen zu schaffen und die Armut zu reduzieren." Geingob beklagt den Widerspruch, dass Europäer meistens Visa-frei reisen, während „wir (Afrikaner) uns selbst als engste Freunde schikanieren". Er spricht sich für zügige Grenzabfertigung und Freizügigkeit innerhalb der SADC und letztendlich auch in der Afrikanischen Union aus. Er möchte Zollschranken fallen und veränderte Einstellungen sehen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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