Moralische Erpressung

„Ich will nicht zu laut klagen, denn ich kann mir nicht leisten diese Aufträge zu verlieren.“ Immer wieder hört man dieses oder ähnliches, wenn sich Firmen vom Staat unrechtmäßig behandelt fühlen oder unfair in die Enge getrieben werden. Wenn es bisher Zweifel an der möglichen Berechtigung einer solchen Furcht gab, dann hat der Intendant der namibischen Rundfunk- und Fernsehanstalt NBC, Stanley Similo, keinen Zweifel daran gelassen, dass sich die Chefs der Staatsbetriebe teilweise als unantastbar achten und in ihrem Bestreben ihre Unzulänglichkeiten zu rechtfertigen, vor keiner Gemeinheit und unredlichem Auftritt zurückscheuen! Wie sonst ist es möglich, dass dieser Superintendant einer permanent von Steuergeldern subventionierten Anstalt, sich das Recht anmaßt genau die Krankenkasse (NMC) zu feuern, die der NBC jahrelang treu zur Seite gestanden hat? Die NBC hat seit der Unabhängigkeit höchstens mal mit einem „minderen Verlust“ prahlen können aber sicherlich nicht mit besseren Zeiten. Nun wechselt sie die Krankenkasse, weil die NMC ihr angeblich nur in wirtschaftlich guten Zeiten die Treue gehalten hat und sie in einer ökonomisch schweren Phase die NBC sofort hat fallenlassen?

Unglaubliche Arroganz: Die NBC hat ihrer Krankenkasse 15 Millionen N$ geschuldet! Vielleicht sollte sich der Superintendant mal informieren, dann wüsste er, dass sich seine Anstalt mit einem derartigen Rückstand nicht von der NMC hat finanzieren lassen, sondern von Arbeitnehmern anderer Unternehmen und Mitgliedern dieser Kasse, welches übrigens dieselben Leute sind, die bereits mit ihrem Steuergeld seinen Laden in Gang halten (müssen)!

Von Frank Steffen