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Mitwisserschaft möglich

Der Kupferklau bei Telecom Namibia bleibt ein landesweites Problem. Während einige Kunden ein Sicherheitssystem gegen Diebstahl fordern, plauderte gestern ein ehemaliger Fernmeldetechniker aus dem Nähkästchen.

Otjiwarongo/Swakopmund - Schwere Anschuldigungen wurden gestern gegen Telecom erhoben. Nachdem im Swakop-Rivier während der Festtage über eine Strecke von 12 Kilometern der Kupferdraht einer Telefonlinie entwendet worden war (AZ berichtete), meldete sich gestern bei der AZ ein ehemaliger Fernmeldetechniker, der nicht genannt werden möchte, zu Wort. Er vermutet bei dem Kupfer-Diebstahl eine mögliche Mitwisserschaft unter den Telecom-Angestellten.

Aber auch Piet und Christine Stoman, die nördlich von Otjiwarongo farmen, fordern: "Wir wollen Service statt heißer Luft." Beide haben die angebotene Dienstleistung und die Ausreden des Fernsprechunternehmens Telecom satt. Im Dezember sei die Telefonlinie zu ihrer Farm zwei Mal für längere Zeit unterbrochen gewesen. Als Grund hatte Telecom "Kabelklau" angegeben. "Uns wurde mitgeteilt, dass der Kupferdraht schneller gestohlen werde, als er ersetzt werden könne", sagte Christine Stoman auf Nachfrage zur AZ. Das Farmerehepaar will sich mit dieser Entschuldigung nicht länger abspeisen lassen. Sie schieben der Führungsebene Missmanagement in die Schuhe und sind der Meinung: "Es gibt bei Telecom zu viele Chefs und zu wenig ausgebildete Techniker", so Frau Stoman, die daraufhin gleich die Frage stellte: "Wenn der Kabelklau dem Unternehmen so viele Probleme bereitet, warum hat man dort noch nichts dagegen unternommen?" Die Stomans sind der Meinung, dass verstärkt an einem Sicherheitssystem gearbeitet werden sollte, bevor lediglich mit viel Geld "Imagepflege" betrieben werde. "Es wird Zeit, dass es den Dieben und den Händlern an den Kragen geht."

Ein ehemaliger Telecom-Angestellter sprach derweil von einer internen Clique, deren "Mitglieder" im Dienst von Telecom blieben, während 80 Prozent der treuen Mitarbeiter systematisch aus dem Unternehmen "gemobbt" wurden. "Es wurde intern eine mafia-ähnliche Hexenjagd gegen alle Telecom-Mitarbeiter betrieben, die einen Kupferdraht-Diebstahl aufklären wollten", sagte er. Sogar der engagierte Sicherheitsdienst soll mitunter geschmiert worden sein. Der Pressesprecher von Telecom, Oiva Angula, wollte sich gestern zu den erhobenen Vorwürfen noch nicht äußern.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-05-25

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