Mit vereinten Kräften
Das Wort "historisch" ist gestern oft im Zusammenhang mit dem Schulterschluss der Ovaherero und Nama gefallen. Repräsentanten beider Völker haben ein Positionspapier zu Völkermord und Entschädigung vorgestellt. In der Tat ist die Einigkeit der einst verfeindeten Gruppierungen historisch - sie lässt deren Stimme jetzt zwar lauter, die Forderungen deshalb aber nicht realistischer werden.
In dem Positionspapier werden halbwegs konkrete Forderungen an die Bundesrepublik Deutschland aufgemacht, die über 100 Jahre nach dem Herero-Krieg nun Wiedergutmachung üben soll. Und zwar mit dem Kauf von Land, dem Bau von Schulen und Gesundheitszentren (inklusive Ausstattung und Personal natürlich), Straßen, Kulturzentren usw., der Ausbildung der Menschen und nicht zuletzt mit der Folgefinanzierung aus all diesen Forderungen. Diese muten so an, als sei die Bundesrepublik jetzt für den Wohlstands-Nachholbedarf der Herero und Nama verantwortlich. Alles, was diese in den vergangenen Jahrzehnten, davon fast 18 Jahre Unabhängigkeit des Landes, nicht geschafft oder versäumt haben, sollen nun die Deutschen besorgen. Ironie der Situation: Der Ruf nach Fremdbestimmung klingt nach freiwilliger Entmündigung und ähnelt deshalb der kolonialen Abhängigkeit. Oder sind die Forderungen einfach nur maßlos? Darüber wird zu reden sein.
In dem Positionspapier werden halbwegs konkrete Forderungen an die Bundesrepublik Deutschland aufgemacht, die über 100 Jahre nach dem Herero-Krieg nun Wiedergutmachung üben soll. Und zwar mit dem Kauf von Land, dem Bau von Schulen und Gesundheitszentren (inklusive Ausstattung und Personal natürlich), Straßen, Kulturzentren usw., der Ausbildung der Menschen und nicht zuletzt mit der Folgefinanzierung aus all diesen Forderungen. Diese muten so an, als sei die Bundesrepublik jetzt für den Wohlstands-Nachholbedarf der Herero und Nama verantwortlich. Alles, was diese in den vergangenen Jahrzehnten, davon fast 18 Jahre Unabhängigkeit des Landes, nicht geschafft oder versäumt haben, sollen nun die Deutschen besorgen. Ironie der Situation: Der Ruf nach Fremdbestimmung klingt nach freiwilliger Entmündigung und ähnelt deshalb der kolonialen Abhängigkeit. Oder sind die Forderungen einfach nur maßlos? Darüber wird zu reden sein.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen