Minenstadt zeigt sich vorbildlich

Von Catherine Sasman & Frank Steffen, Windhoek

Die als Privatunternehmen registrierte Gesellschaft Roshskor Township (Pty) Ltd, führt und verwaltet als Lokalbehörde die Minen-Ortschaft Rosh Pinah im Süden Namibias. Es ist die einzige Kommunalverwaltung im ganzen Land, die eine nachhaltige Umweltprüfung hat vornehmen lassen und diesen Audit bestanden hat. Dies in einer Zeit, da die restlichen Ortschaften und Städte Namibias an solchen Zielen scheitern oder ins Stocken geraten.

„Wir sind finanziell gesund und selbsttragend“, sagt Lokalverwalter und Stadtdirektor Ronnie Slabbert. Die Ortschaft sei eine „gut geölte Maschine“, obwohl sie von der Zentralregierung keine finanzielle Unterstützung erhalte, weil sie nicht als Stadt proklamiert sei. Die Minenstadt mit 7000 Einwohnern - worunter 3500 Einwohner der informellen Siedlung Tutungeni - wird von den beiden Blei- und Zinkminen Rosh Pinah Corporation und der Skorpion-Mine unterstützt.

Mit der finanziellen Unterstützung der beiden Bergbauunternehmen sowie den üblichen Abgaben und Steuern seitens der Einwohner, kann die Behörde jährlich zwischen 2,5 und 4 Millionen N$ in die Ortsgemeinschaft investieren.

Fließend Wasser und Spültoiletten

In den letzten drei Jahren hat Roshskor im Rahmen des Harambee-Wohlstandsprojektes über drei Phasen die Modernisierung der Waschanlagen in Tutungeni vorgenommen. Im Jahr 2017 wurden alle Toiletten in Tutungeni durch Spültoiletten ersetzt und in der folgenden Phase im Jahr darauf ein Abwassernetz installiert und weitere 48 Spültoiletten hinzugefügt. In diesem Jahr sollen weitere 50 Spültoiletten installiert werden, um den Standards der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu entsprechen.

Das Trinkwasser kommt aus dem Oranje-Fluss und ist laut Sabbert von bester Qualität aufgrund der Art, wie das Wasser sterilisiert wird. Bei diesem Prozess wird in zwei Schritten Chlorid zugesetzt, wodurch alle Keime und Bakterien im Wasser abgetötet werden. Die Bohrlöcher der Stadt sind reich an Nitraten.

Selbsterhaltung ist das Ziel

In diesem Jahr hat Roshskor ferner damit begonnen, am Stadtrand entlang der Straße nach Oranjemund Palmen zu pflanzen. Am Eingang der Stadt - von Aus nach Rosh Pinah kommend - waren bereits 70 Bäume gepflanzt worden, um das Aussehen der Stadt zu verbessern. Roshskor investiert auch in die Eigenständigkeit der Stadt, damit die Ortschaft nach der Stilllegung der Minen sich selbst erhalten kann.

Die Rosh Pinah-Mine selbst hat noch eine voraussichtliche Lebensdauer von etwa 13 Jahren. Die Skorpion-Mine hofft auf steigende Zinkpreise und erwägt die Mine momentan in den Pflege-und-Wartungs-Zustand zu versetzen und gleichzeitig einen neuen Erzkörper zu entwickeln, der die Lebensdauer mit weiteren 15 Jahren verlängern könnte.

Slabbert plant momentan ein Landwirtschaftsprojekt im Wert von 1,6 Millionen N$ auf einem 5,7 Hektar großen Gelände. Die Stadt beabsichtigt, künftig die Gegend mit seinen spektakulären Landschaften für den Tourismus zu entwickeln -ein Wohnmobilpark und Mountainbike-Strecken bestehen bereits.