Milliarden-Poker treibt Blüten
Deutschland soll also 400 Milliarden N$ an Namibia zahlen. Für „Wiederaufbau-Programme“, wie es offiziell heißt, um den Begriff „Wiedergutmachung“ zu vermeiden. Es geht um den Umgang mit dem Kolonialkrieg 1904-08, der bei den Genozid-Verhandlungen besprochen wird und der Deutschland veranlasst, sich zu freiwilligen (!) Leistungen zu verpflichten. Der Milliardenpoker befeuert Wünsche und Spekulationen.
Zwar ist der Betrag nicht bestätigt, wird aber auch nicht dementiert. Welch eine riesige Summe! Im Kontext von Freundschaft, Hilfe und Versöhnung beider Staaten wird immer wieder gefragt, wie viel Geld Deutschland bereits an Namibia im Rahmen der Entwicklungshilfe gegeben hat. Mit den kürzlich für 2016/17 zugesagten 73,5 Mio. Euro sind es inzwischen nicht rückzahlbare Zuschüsse von mehr als einer Milliarde Euro. Doch das ist fast schon Kleingeld im Vergleich zu dem „Schmerzensgeld“, von dem jetzt die Rede ist, denn 400 Mrd. N$ wären umgerechnet 25 Milliarden Euro. Kein Wunder, dass da bei manchen ein Schwindelgefühl einsetzt. Gepaart mit Unverständnis und berechtigten Fragen: Wie wurde dieser Betrag errechnet? Wofür wird das Geld ausgegeben? Hat Namibia nicht schon genug Geld aus Deutschland bekommen?
Weil beide Seiten dazu schweigen, gedeihen Wünsche und Spekulationen - das sogar so weit, dass die Regierung erklären soll, wie der Betrag aufgeteilt wird, wonach der SWANU-Abgeordnete Maamberua gefragt, aber von der Premierministerin die kalte Schulter gezeigt bekommen hat. Das erinnert an ein Sprichwort: „Man soll das Fell des Bären nicht verteilen, bevor er erlegt ist.“ Der Anlauf zum „Wiederaufbau“ treibt zuweilen skurille Blüten.
Stefan Fischer
Zwar ist der Betrag nicht bestätigt, wird aber auch nicht dementiert. Welch eine riesige Summe! Im Kontext von Freundschaft, Hilfe und Versöhnung beider Staaten wird immer wieder gefragt, wie viel Geld Deutschland bereits an Namibia im Rahmen der Entwicklungshilfe gegeben hat. Mit den kürzlich für 2016/17 zugesagten 73,5 Mio. Euro sind es inzwischen nicht rückzahlbare Zuschüsse von mehr als einer Milliarde Euro. Doch das ist fast schon Kleingeld im Vergleich zu dem „Schmerzensgeld“, von dem jetzt die Rede ist, denn 400 Mrd. N$ wären umgerechnet 25 Milliarden Euro. Kein Wunder, dass da bei manchen ein Schwindelgefühl einsetzt. Gepaart mit Unverständnis und berechtigten Fragen: Wie wurde dieser Betrag errechnet? Wofür wird das Geld ausgegeben? Hat Namibia nicht schon genug Geld aus Deutschland bekommen?
Weil beide Seiten dazu schweigen, gedeihen Wünsche und Spekulationen - das sogar so weit, dass die Regierung erklären soll, wie der Betrag aufgeteilt wird, wonach der SWANU-Abgeordnete Maamberua gefragt, aber von der Premierministerin die kalte Schulter gezeigt bekommen hat. Das erinnert an ein Sprichwort: „Man soll das Fell des Bären nicht verteilen, bevor er erlegt ist.“ Der Anlauf zum „Wiederaufbau“ treibt zuweilen skurille Blüten.
Stefan Fischer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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