Maßnahme verfehlt ihren Sinn
Es war eine mehr als neun Wochen anhaltende Durststrecke. In Namibia und Südafrika war seit Ende März der Handel mit alkoholischen Getränken verboten. Eine drastische Maßnahme, die die beiden Regierungen angesichts der Corona-Krise eingeführt hatten.
Sie hätten aus der Vergangenheit lernen sollen. Das verhängte Alkoholverbot erinnert an die 20er Jahre in den Vereinigten Staaten, als der Begriff „Moonshining“ entstand. Schon damals führte das Alkoholverbot nur zu einem explosionsartigen Wachstum des Schwarzmarktes. Genau dieselbe Erscheinung wiederholte sich seit März in Namibia und Südafrika. Unter der Hand wurden alkoholische Getränke unvorstellbar teuer verkauft. Ein Bier kostete 30 N$ und manchmal mehr. Starker Alkohol wie Wodka, Whisky oder Brandwein, wurde für bis zu 600 N$ pro Flasche verhandelt. Und der Käufer musste manchmal nachträglich feststellen, dass es sich beim Inhalt nicht um Alkohol, sondern um Tee handelte. Einige haben ihre eigenen Schnapsbrennereien gebaut und stellen nun selbst Fusel her.
Hat ein Alkoholverbot tatsächlich die erwünschte, positive Auswirkung gehabt? Oder haben sich die Regierungen lediglich in die eigenen Füße geschossen, indem sie massive Verluste an Steuern einfuhren?
Die Maßnahme hatten die Staatsoberhäupter der beiden Länder mit der hohen Kriminalität begründet - diese sollte plötzlich verhindert werden. Was das mit der Abflachung der COVID-19-Kurve zu tun haben sollte, blieb weitgehend unerklärt. Laut dem südafrikanischen Nachrichtenportal Businessinsider wurde das Ziel jedenfalls verfehlt - es brachte den Mythos zum Platzen. Demnach war der Rückgang der Kriminalität nicht auf das Alkoholverbot zurückzuführen. Außerdem hatte der Alkoholkonsum während der Ausgangsbeschränkung nicht nachgelassen und der Handel nicht gestoppt. Insgesamt war die Maßnahme also sinnlos.
Verbleiben permanente Strukturen für den illegalen (neuen) Alkoholhandel und der riesige Verlust an Steuereinnahmen.
Erwin Leuschner
Sie hätten aus der Vergangenheit lernen sollen. Das verhängte Alkoholverbot erinnert an die 20er Jahre in den Vereinigten Staaten, als der Begriff „Moonshining“ entstand. Schon damals führte das Alkoholverbot nur zu einem explosionsartigen Wachstum des Schwarzmarktes. Genau dieselbe Erscheinung wiederholte sich seit März in Namibia und Südafrika. Unter der Hand wurden alkoholische Getränke unvorstellbar teuer verkauft. Ein Bier kostete 30 N$ und manchmal mehr. Starker Alkohol wie Wodka, Whisky oder Brandwein, wurde für bis zu 600 N$ pro Flasche verhandelt. Und der Käufer musste manchmal nachträglich feststellen, dass es sich beim Inhalt nicht um Alkohol, sondern um Tee handelte. Einige haben ihre eigenen Schnapsbrennereien gebaut und stellen nun selbst Fusel her.
Hat ein Alkoholverbot tatsächlich die erwünschte, positive Auswirkung gehabt? Oder haben sich die Regierungen lediglich in die eigenen Füße geschossen, indem sie massive Verluste an Steuern einfuhren?
Die Maßnahme hatten die Staatsoberhäupter der beiden Länder mit der hohen Kriminalität begründet - diese sollte plötzlich verhindert werden. Was das mit der Abflachung der COVID-19-Kurve zu tun haben sollte, blieb weitgehend unerklärt. Laut dem südafrikanischen Nachrichtenportal Businessinsider wurde das Ziel jedenfalls verfehlt - es brachte den Mythos zum Platzen. Demnach war der Rückgang der Kriminalität nicht auf das Alkoholverbot zurückzuführen. Außerdem hatte der Alkoholkonsum während der Ausgangsbeschränkung nicht nachgelassen und der Handel nicht gestoppt. Insgesamt war die Maßnahme also sinnlos.
Verbleiben permanente Strukturen für den illegalen (neuen) Alkoholhandel und der riesige Verlust an Steuereinnahmen.
Erwin Leuschner
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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