Lkw-Verbot an Feiertagen?

Insgesamt fünf Personen sind seit Beginn der diesjährigen Urlaubssaison in der Erongo-Region bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen – eine traurige Bilanz. Und dabei hat der größte Besucheransturm noch nicht einmal begonnen. Erst in dieser Woche werden die meisten Urlauber an der zentralen Küste erwartet.

Was mag wohl die Ursache für die schweren Unfälle sein? Liegt es an der Einstellung der Autofahrer, dem maroden Straßennetz (vor allem die Strecke der Fernstraße B2 zwischen Swakopmund und Usakos) oder vielleicht der hohen Zahl an Lastkraftwagen? Wahrscheinlich gilt wohl eine Kombination aus allen Faktoren.

Viele Autofahrer sind einfach frustriert, wenn sie gleich mehrere Kilometer lang hinter einem (langsamen) Lkw fahren müssen. Zum Überholen gibt es auf der (sehr schmalen) Strecke zwischen Usakos und Swakopmund kaum geeignete Stellen und sehr oft fahren gleich mehrere Lastkraftwagen derart dicht hintereinander, was das Überholen noch einmal deutlich erschwert.

Hier sollte die Polizei zugunsten der Sicherheit eingreifen. Denn zu oft kommen die Lkw-Fahrer mit ihrem rücksichtslosen Verhalten, mit dem sie meist Benzin und Diesel sparen wollen, einfach davon. Und auch wenn die Beamten über keine Ressourcen verfügen, um unangekündigte Kontrollen durchzuführen, sollten sie zumindest bei Straßensperren deutlich strikter sein. Denn auch jetzt, zur Ferienzeit, werden weiterhin viele Wagen, die zum Beispiel kaum noch straßentauglich sind, einfach durchgewinkt und nicht zur Rechenschaft gezogen.

Zumindest gibt es einen Segen während dieser Jahreszeit: das Lkw-Moratorium auf der Straße B2 zwischen Swakopmund und Walvis Bay. Lkw-Fahrer sind hier verpflichtet, von der Strecke hinter den Dünen Gebrauch zu machen, was für viele Autofahrer eine Erleichterung ist. Vielleicht ist es an der Zeit, dass das zuständige Ministerium ein weiteres Moratorium einführt – zumindest während der Urlaubszeit. Wie wäre ein Verbot für Lastkraftwagen auf Fernstraßen an allen Feiertagen und Sonntagen? Das würde bestimmt Unfälle verhindern.

Erwin Leuschner