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Leise Revolte gegen De Beers

Windhoek - Nach Namibia, Botswana und Kanada erwägt jetzt auch die südafrikanische Regierung eine grundlegende Veränderung bestehender Verträge mit dem Diamantenkonzern De Beers. Laut der südafrikanischen Zeitung "Business Day" vom 21. Mai steht der Konzern in Verhandlungen mit der Regierung über eine geplante Neufassung des Diamantengesetzes von 1986, die "mitten ins Herz des Kartellsystems von De Beers zielt".

Der Quasi-Monopolist, der rund 75 Prozent des weltweiten Handels mit Rohdiamanten steuert, erntet dabei insbesondere für die Politik des so genannten "London-Mix" stetig lauter werdende Kritik aus den führenden Förderländern. Nach dieser Regelung sind die Produzenten verpflichtet, 90 Prozent ihrer geförderten Diamanten an die Diamond Trading Company, DTC, mit Sitz in London zu verkaufen. Das Tochterunternehmen von De Beers sortiert und verteilt diese Steine dann über ausgewählte Konzessionäre zurück an Schleifereien rund um den Globus, ungeachtet ihrer Herkunft. Das System, das der Konzern nach eigener Aussage einst einführte, um "einen ungestörten, stabilen Fluss der Diamanten" sicherzustellen, ist mittlerweile all jenen Förderern ein Dorn im Auge, die ihre Steine im eigenen Land schleifen lassen wollen.

Mit Spannung wartet die Branche nun auf die Ergebnisse der Verhandlungen mit De Beers in Südafrika und insbesondere in Botswana. Im Juli wird dort die Konzession für die weltgrößte Diamantenmine vergeben. Zur gleichen Zeit treffen sich zahlreiche unabhängige Diamantenförderer einschließlich der Leviev-Gruppe auf der israelischen Diamantenmesse zu einem "Meinungsaustausch".

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-06-02

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