Öl und Diamanten helfen Angola
Vier Jahre nach dem Ende des Bürgerkriegs gibt es in Angola Anzeichen für einen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Ölproduktion boomt: In den ersten drei Monaten dieses Jahres verschiffte das Land im Südwesten von Afrika pro Tag 450000 Barrel Röhöl nach China - und überholte damit Saudi Arabien und den Iran als Pekings größte Lieferanten. Im Gegenzug hat China sich bereit erklärt, drei Milliarden Dollar in den Bau einer angolanischen Raffinerie zu stecken. Noch immer sind die einheimischen Raffinerien kaum in der Lage, den inländischen Bedarf an Treibstoff zu decken. Daneben hat China den Angolanern zinsgünstige Kredite zum Aufbau der im Krieg zerstörten Infrastruktur gewährt. Damit unterläuft Peking bewusst Hilfsofferten des Westens, der seine Gelder nun verstärkt an wirtschaftliche Reformen knüpft, insbesondere eine größere Transparenz bei der Offenlegung der Öleinnahmen. Während in der Hauptstadt Luanda protzige Bürogebäude aus dem Boden schießen, leben die Menschen in seinen Vororten überwiegend ohne Wasser, Strom und Kanalisation.
Eigentlich ist Angola ein reiches Land. Vor seiner Küste lagern die vielleicht reichsten Ölreserven der Welt. Mit über 1 Millionen Barrel am Tag ist das Land bereits jetzt nach Nigeria der zweitgrößte Förderer in Schwarzafrika. Bis 2008 soll die Produktion auf mehr als 2 Millionen Barrel steigen. Daneben gibt es im Norden leicht abbaubare Diamanten. Nach Angaben des Förderers De Beers ist Angola mittlerweile der weltweit fünftgrößte Produzent der edlen Steine.
Nachdem seine Wirtschaft letztes Jahr dank des Ölbooms um fast 12 Prozent wuchs, sollen es dieses Jahr nach Projektionen der Regierung sogar mehr als 20 Prozent sein, allerdings von einer niedrigen Basis. Bislang haben die meisten Angolaner davon jedoch nichts gespürt. Mehr als 70 Prozent leben noch immer unter der Armutsgrenze.
Einen Großteil der Ölproduktion haben Angolas Machthaber bereits im Voraus verpfändet. Gleichzeitig gibt diese Praxis dem Regime die Möglichkeit zur Selbstbereicherung, weil die Gelder leicht an der Staatskasse vorbeigeschleust werden können.
Angesichts der unzureichenden Transparenz bei den Öleinnahmen hat das Land auch noch immer keine Übereinkunft mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) erzielt. Ausländische Helfer werfen der angolanischen Führung seit Jahren vor, den Staat als Privateigentum zu behandeln. So gibt es angeblich von der Machtelite geschaffene Parallelstrukturen zum Staatsapparat, über die Öleinnahmen leicht auf Privatkonten umgeleitet werden können. Angesichts dieses Missbrauchs kann nicht überraschen, dass der Ölstaat noch immer zu den ärmsten Ländern der Welt zählt. Auf dem Uno-Entwicklungsindex rangiert Angola unter 173 Staaten regelmäßig unter den letzten 20. Wer die Machthaber in Luanda früher darauf ansprach, dem wurde schnell beschieden, der Krieg sei an allem schuld. Dass diese Ausrede nicht mehr trägt, bestätigt auch der jüngste Länderbericht des IWF.
In der Regierung gibt es inzwischen Kreise, die mehr Transparenz fordern. Zwar haben die Machthaber in Luanda inzwischen Vorschläge für eine Reform des Ölsektors vorgelegt und auch mehr Information über die Öleinnahmen publik gemacht. Dennoch kommen die Reformen nur im Schneckentempo voran. Bei einem Ölpreis von fast 70 Dollar pro Barrel verspürt das Regime nur wenig Anreiz, Ratschläge oder Geldmittel von Organisatoren wie dem IMF zu akzeptieren - und den immensen Rohstoffreichtum gerechter zu verteilen.
Eigentlich ist Angola ein reiches Land. Vor seiner Küste lagern die vielleicht reichsten Ölreserven der Welt. Mit über 1 Millionen Barrel am Tag ist das Land bereits jetzt nach Nigeria der zweitgrößte Förderer in Schwarzafrika. Bis 2008 soll die Produktion auf mehr als 2 Millionen Barrel steigen. Daneben gibt es im Norden leicht abbaubare Diamanten. Nach Angaben des Förderers De Beers ist Angola mittlerweile der weltweit fünftgrößte Produzent der edlen Steine.
Nachdem seine Wirtschaft letztes Jahr dank des Ölbooms um fast 12 Prozent wuchs, sollen es dieses Jahr nach Projektionen der Regierung sogar mehr als 20 Prozent sein, allerdings von einer niedrigen Basis. Bislang haben die meisten Angolaner davon jedoch nichts gespürt. Mehr als 70 Prozent leben noch immer unter der Armutsgrenze.
Einen Großteil der Ölproduktion haben Angolas Machthaber bereits im Voraus verpfändet. Gleichzeitig gibt diese Praxis dem Regime die Möglichkeit zur Selbstbereicherung, weil die Gelder leicht an der Staatskasse vorbeigeschleust werden können.
Angesichts der unzureichenden Transparenz bei den Öleinnahmen hat das Land auch noch immer keine Übereinkunft mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) erzielt. Ausländische Helfer werfen der angolanischen Führung seit Jahren vor, den Staat als Privateigentum zu behandeln. So gibt es angeblich von der Machtelite geschaffene Parallelstrukturen zum Staatsapparat, über die Öleinnahmen leicht auf Privatkonten umgeleitet werden können. Angesichts dieses Missbrauchs kann nicht überraschen, dass der Ölstaat noch immer zu den ärmsten Ländern der Welt zählt. Auf dem Uno-Entwicklungsindex rangiert Angola unter 173 Staaten regelmäßig unter den letzten 20. Wer die Machthaber in Luanda früher darauf ansprach, dem wurde schnell beschieden, der Krieg sei an allem schuld. Dass diese Ausrede nicht mehr trägt, bestätigt auch der jüngste Länderbericht des IWF.
In der Regierung gibt es inzwischen Kreise, die mehr Transparenz fordern. Zwar haben die Machthaber in Luanda inzwischen Vorschläge für eine Reform des Ölsektors vorgelegt und auch mehr Information über die Öleinnahmen publik gemacht. Dennoch kommen die Reformen nur im Schneckentempo voran. Bei einem Ölpreis von fast 70 Dollar pro Barrel verspürt das Regime nur wenig Anreiz, Ratschläge oder Geldmittel von Organisatoren wie dem IMF zu akzeptieren - und den immensen Rohstoffreichtum gerechter zu verteilen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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