Ökonomen: Bergbaupolitik auf Holzweg
Statt ineffizienter Werftschöpfung sollten Sektoren besser verzahnt werden
Von Clemens von Alten, Windhoek
Nach Ansicht von Robert McGregor, Cheryl Emvula und Rowland Brown befindet sich Namibias Bergbaupolitik auf dem Holzweg, wie die drei Ökonomen in einem gestern in Windhoek vorgestellten Bericht erklären. Das Ziel sollte nicht sein, dass Minen die Wertschöpfungskette so weit es geht erfüllen. Denn eine unrentable Verarbeitung führe zwangsläufig zu Wertverlusten.
Der bekannte Wirtschaftsexperte Brown erwähnte vor allem die Spezialisierung in Produktion und Handel, um sein Argument zu verdeutlichen: „Wer von Ihnen hier ist mit dem Wagen vorgefahren, den er selbst gebaut hat?“, fragte der Ökonom die Gäste. „Der Grund, warum sich Namibia mit der Verarbeitung im eigenen Land schwer tut, ist, weil unserer Fokus das Ziel verfehlt.“
Weil Bergbauunternehmen zu Marktpreisen handeln, sei die Wettbewerbsfähigkeit absolut entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg, erklärte Brown. Allerdings verlange jegliche weiterführende Verarbeitung dem jeweiligen Produzenten einen enormen Investitionsaufwand ab. Brown nannte ein Beispiel: „Ein Nuklearkraftwerk samt Anlage zur Urananreicherung zu errichten hätte Namibia vor einigen Jahren so viel gekostet, wie das damalige Bruttoinlandsprodukt des gesamten Landes.“ Allerdings würde diese Kette den Wert des Produkts um magere 3 Prozent steigern und relativ wenige Arbeitsplätze für lediglich hochqualifiziertes Personal schaffen.
Stattdessen sollte die Regierung das regulatorische Rahmenwerk optimieren, eine angemessene Infrastruktur bieten und nicht sogenannte Upstream-Möglichkeiten vernachlässigen, so Rowland Brown in seiner Präsentation. „Um Investitionen aus dem Ausland anzulocken, braucht Namibia ein zuverlässiges und vertrauensschaffendes Politumfeld“, so der Ökonom, der auch infrastrukturelle Mängel erwähnte: „Während unser staatlicher Stromversorger jährlich 3 Milliarden N$ für Energieimporte ausgibt, zwingen wir Minen zur Wertschöpfung.“ Dabei belaufe sich der Energiebedarf des Bergbaus auf rund ein Drittel der gesamten Energienachfrage Namibias. Ähnlich sei es bei Wasser: „Die Minen sind der zweitgrößte Verbraucher, doch die Versorgungskapazität wurde jüngst kaum gesteigert“, wie der Wirtschaftsexperte darstellte. „Ebenso stammt 90 Prozent unseres Bahnnetzes aus dem Jahr 1932.“
Brown zufolge sollte sich die Bergbaupolitik eher darauf konzentrieren, wie viel die Minen im eigenen Land einkaufen: „Statt von Minen Wertschöpfung zu verlangen, sollten wir uns den Upstream-Möglichkeiten widmen – den Inputs, wie beispielsweise Sicherheitskleidung und Maschinenteile.“ Der Anteil, den Bergbaufirmen hier im Land an Beschaffung ausgeben, wachse unaufhörlich, so der Fachmann.
Gastgeber und Herausgeber des gestern veröffentlichten Berichts sind das Institut für öffentliche Politforschung (IPPR) sowie die Hanns-Seidel-Stiftung.
Nach Ansicht von Robert McGregor, Cheryl Emvula und Rowland Brown befindet sich Namibias Bergbaupolitik auf dem Holzweg, wie die drei Ökonomen in einem gestern in Windhoek vorgestellten Bericht erklären. Das Ziel sollte nicht sein, dass Minen die Wertschöpfungskette so weit es geht erfüllen. Denn eine unrentable Verarbeitung führe zwangsläufig zu Wertverlusten.
Der bekannte Wirtschaftsexperte Brown erwähnte vor allem die Spezialisierung in Produktion und Handel, um sein Argument zu verdeutlichen: „Wer von Ihnen hier ist mit dem Wagen vorgefahren, den er selbst gebaut hat?“, fragte der Ökonom die Gäste. „Der Grund, warum sich Namibia mit der Verarbeitung im eigenen Land schwer tut, ist, weil unserer Fokus das Ziel verfehlt.“
Weil Bergbauunternehmen zu Marktpreisen handeln, sei die Wettbewerbsfähigkeit absolut entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg, erklärte Brown. Allerdings verlange jegliche weiterführende Verarbeitung dem jeweiligen Produzenten einen enormen Investitionsaufwand ab. Brown nannte ein Beispiel: „Ein Nuklearkraftwerk samt Anlage zur Urananreicherung zu errichten hätte Namibia vor einigen Jahren so viel gekostet, wie das damalige Bruttoinlandsprodukt des gesamten Landes.“ Allerdings würde diese Kette den Wert des Produkts um magere 3 Prozent steigern und relativ wenige Arbeitsplätze für lediglich hochqualifiziertes Personal schaffen.
Stattdessen sollte die Regierung das regulatorische Rahmenwerk optimieren, eine angemessene Infrastruktur bieten und nicht sogenannte Upstream-Möglichkeiten vernachlässigen, so Rowland Brown in seiner Präsentation. „Um Investitionen aus dem Ausland anzulocken, braucht Namibia ein zuverlässiges und vertrauensschaffendes Politumfeld“, so der Ökonom, der auch infrastrukturelle Mängel erwähnte: „Während unser staatlicher Stromversorger jährlich 3 Milliarden N$ für Energieimporte ausgibt, zwingen wir Minen zur Wertschöpfung.“ Dabei belaufe sich der Energiebedarf des Bergbaus auf rund ein Drittel der gesamten Energienachfrage Namibias. Ähnlich sei es bei Wasser: „Die Minen sind der zweitgrößte Verbraucher, doch die Versorgungskapazität wurde jüngst kaum gesteigert“, wie der Wirtschaftsexperte darstellte. „Ebenso stammt 90 Prozent unseres Bahnnetzes aus dem Jahr 1932.“
Brown zufolge sollte sich die Bergbaupolitik eher darauf konzentrieren, wie viel die Minen im eigenen Land einkaufen: „Statt von Minen Wertschöpfung zu verlangen, sollten wir uns den Upstream-Möglichkeiten widmen – den Inputs, wie beispielsweise Sicherheitskleidung und Maschinenteile.“ Der Anteil, den Bergbaufirmen hier im Land an Beschaffung ausgeben, wachse unaufhörlich, so der Fachmann.
Gastgeber und Herausgeber des gestern veröffentlichten Berichts sind das Institut für öffentliche Politforschung (IPPR) sowie die Hanns-Seidel-Stiftung.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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