Kleines Paradies für große Kinderabenteuer
Wann sind wir endlich da, wann kann ich schwimmen gehen? Mir ist so warm und langweilig", hören wir das Gequäke unseres fünfjährigen Sohnes Ragnar auf der Rückbank des Autos. In der Tat, in Namibia mit Kindern zu reisen, ist aufgrund der hohen Temperaturen und langen Strecken, die man zurücklegen muss, nicht so ganz einfach.
Ist das Ziel jedoch erst einmal erreicht wird es fast immer, besonders für Kinder, ein unvergessliches Erlebnis.
Wir sind auf dem Weg zur Kambaku Lodge, zirka 70 Kilometer hinter Otjiwarongo gelegen. Endlich, nach vier Stunden Fahrt, erreichen wir das Ziel. Ein blinde kleine Ziege erwartet uns am Eingang und zieht sofort das Interesse unseres Sohnes auf sich - vergessen das Durst- und Langeweilegefühl, vergessen die vielen Beschwerden während der Fahrt.
Die Geschichte von Kambaku ist die Geschichte einer Freundschaft zwischen Menschen, die den gleichen Traum hatten: eine familienfreundliche Lodge in Namibia. Annette Louw kam bereits vor zehn Jahren ins Land. Die gelernte Hotelfachfrau machte ein Praktikum auf einer Farm, verliebte sich in Land und Leute und blieb. Torsten und Marietta Michels besuchten mit ihren drei Kindern Afrika und wie der Zufall spielt, lernten sich die drei am Lagerfeuer kennen und schmiedeten Zukunftspläne, das war 1997. Bereits 2000 wurde die damalige Jagdfarm gekauft und die Umgestaltung begann.
In den heute acht Doppelzimmern und zwei Familienzimmern widerspiegelt sich die tiefe Verbundenheit von Annette zu ihrer Wahlheimat Namibia. Mit afrikanischen Details abgestimmt bieten die Unterkünfte besonders für Familien mit Kindern viel Platz zum Entspannen. Auf der großzügig angelegten Außenanlage befinden sich neben einem Freiluft-Dame- und Mühlespiel ein Abenteuerspielplatz sowie ein großer Pool, der im Winter beheizt wird.
Selbst Mutter einer fünfjährigen Tochter hat Annette alles auf die Bedürfnisse der kleinen und großen Gäste abgestimmt. Dazu gehören auch ein gut ausgestattetes Spielzimmer sowie Fahrräder für jede Altersgruppe. "Ich möchte, dass sich die Eltern hier beruhigt entspannen können und nicht alle fünf Minuten nach ihren Kindern schauen müssen", erklärt Annette.
Wildbeobachtung auf 8000 HektarDie 8000 Hektar große Farm lädt mit ihrem Tierbestand auch zur Wildbeobachtung ein. Auf den acht Hochsitzen, die über das gesamte Gelände verteilt und per Rad oder zu Fuß erreichbar sind, können Kudus, Oryxantilopen, Elenantilopen, Zebras, Gnus, Warzenschweine und viele andere Tiere beobachtet werden. Aber manchmal reicht es bereits, das Fernglas in die Hand zu nehmen, um dem Wild von der Terrasse aus beim Äsen zuzusehen.
Nicht weit vom Haupthaus entfernt hört man es leise wiehern. Sieben Pferde werden hier in einer gepflegten Anlage gehalten und von Birte Meyerdirks liebevoll betreut. Die ausgebildete Juristin, deren Eltern selbst Pferde in der Nähe von Bremen züchten, kennt sich bestens mit dem Reitsport aus. Über eine Anzeige wurde sie auf Kambaku aufmerksam und entschloss nach Namibia zu kommen. "Ich wollte ein anderes Land kennen lernen und das heißt hier zu arbeiten und zu leben", erzählt die 31-Jährige.
Ihr Aufgabengebiet auf der Farm ist sehr vielseitig und umfasst neben Buchungen und Messepräsentationen natürlich alles, was die Pferde und deren Haltung sowie Ausbildung betrifft. Je nach Erfahrung stellt Birte für Touristen individuell zugeschnittene Reiterferien zusammen. Dabei achtet sie besonders auf die Sicherheit ihrer Gäste. Dazu gehören nicht nur die Helmpflicht, sondern auch, dass sich Birte genau anschaut, wie gut ein Reiter mit seinem Pferd zurechtkommt. Aber auch die Tiere sollen Spaß an der Arbeit mit Menschen haben.
Zu ihren Grundprinzipien gehört deshalb, niemals Gerte oder Sporen zu verwenden, weil "die Pferde sensibel gehalten werden sollen", erklärt die Bremerin. Besonders für die kleineren Besucher wird hier die Freude am Sport geweckt. Die Kinder lernen bei Birte nicht nur das Reiten, sondern auch die Tiere richtig zu versorgen.
Zaghafte ReitversucheSchüchtern steht Ragnar vor Tara. Das sieben Jahre alte Pferd lässt sich geduldig von den kleinen ungeübten Kinderhänden striegeln. Eine große Bürste bringt den Straub aus dem Fell zum Vorschein. Langsam fasst Ragnar Vertrauen und beginnt kräftiger zu bürsten. Jetzt müssen die Hufe gesäubert werden. Den Kratzer in der Hand versucht der Fünfjährige den Schmutz zwischen Huf und Eisen zu lösen, steht dabei immer mit einem respektvollen Abstand entfernt.
Birte erklärt langsam und bildhaft, warum die "Fingernägel" des Pferdes jetzt sauber gemacht werden müssen. Nun werden Zaumzeug und Sattel angelegt und Ragnar darf Tara rausführen. Durch ein zaghaftes Hopp des Kindes setzt sich das Pferd in Bewegung. Auf dem Rücken des Tieres angelangt beginnt die Reitstunde. Birte versucht einfühlsam, Vertrauen zwischen Kind und Pferd aufzubauen und gleichzeitig beide zu beschäftigen: einen Arm hoch nehmen, dann den anderen Arm hoch nehmen und auch mal beide Arme hoch nehmen, so wird Ragnar auf spielerische Weise sicherer und findet Gefallen an dem großen Tier, dass den kleinen Reiter geduldig bis ans Ende der Stunde trägt.
"Kinder denken beim Reiten nicht, sie fühlen. Deshalb muss ich die Informationen anders verpacken, sie spielerisch an den Reitsport heranführen", erklärt Birte, während Ragnar noch einmal das Pferd bürstet und zum Abschied mit Leckereien belohnt. Voller Stolz verlässt er den Stall und will unbedingt wieder reiten gehen...
Weitere Infos: www.kambaku.com
Ist das Ziel jedoch erst einmal erreicht wird es fast immer, besonders für Kinder, ein unvergessliches Erlebnis.
Wir sind auf dem Weg zur Kambaku Lodge, zirka 70 Kilometer hinter Otjiwarongo gelegen. Endlich, nach vier Stunden Fahrt, erreichen wir das Ziel. Ein blinde kleine Ziege erwartet uns am Eingang und zieht sofort das Interesse unseres Sohnes auf sich - vergessen das Durst- und Langeweilegefühl, vergessen die vielen Beschwerden während der Fahrt.
Die Geschichte von Kambaku ist die Geschichte einer Freundschaft zwischen Menschen, die den gleichen Traum hatten: eine familienfreundliche Lodge in Namibia. Annette Louw kam bereits vor zehn Jahren ins Land. Die gelernte Hotelfachfrau machte ein Praktikum auf einer Farm, verliebte sich in Land und Leute und blieb. Torsten und Marietta Michels besuchten mit ihren drei Kindern Afrika und wie der Zufall spielt, lernten sich die drei am Lagerfeuer kennen und schmiedeten Zukunftspläne, das war 1997. Bereits 2000 wurde die damalige Jagdfarm gekauft und die Umgestaltung begann.
In den heute acht Doppelzimmern und zwei Familienzimmern widerspiegelt sich die tiefe Verbundenheit von Annette zu ihrer Wahlheimat Namibia. Mit afrikanischen Details abgestimmt bieten die Unterkünfte besonders für Familien mit Kindern viel Platz zum Entspannen. Auf der großzügig angelegten Außenanlage befinden sich neben einem Freiluft-Dame- und Mühlespiel ein Abenteuerspielplatz sowie ein großer Pool, der im Winter beheizt wird.
Selbst Mutter einer fünfjährigen Tochter hat Annette alles auf die Bedürfnisse der kleinen und großen Gäste abgestimmt. Dazu gehören auch ein gut ausgestattetes Spielzimmer sowie Fahrräder für jede Altersgruppe. "Ich möchte, dass sich die Eltern hier beruhigt entspannen können und nicht alle fünf Minuten nach ihren Kindern schauen müssen", erklärt Annette.
Wildbeobachtung auf 8000 HektarDie 8000 Hektar große Farm lädt mit ihrem Tierbestand auch zur Wildbeobachtung ein. Auf den acht Hochsitzen, die über das gesamte Gelände verteilt und per Rad oder zu Fuß erreichbar sind, können Kudus, Oryxantilopen, Elenantilopen, Zebras, Gnus, Warzenschweine und viele andere Tiere beobachtet werden. Aber manchmal reicht es bereits, das Fernglas in die Hand zu nehmen, um dem Wild von der Terrasse aus beim Äsen zuzusehen.
Nicht weit vom Haupthaus entfernt hört man es leise wiehern. Sieben Pferde werden hier in einer gepflegten Anlage gehalten und von Birte Meyerdirks liebevoll betreut. Die ausgebildete Juristin, deren Eltern selbst Pferde in der Nähe von Bremen züchten, kennt sich bestens mit dem Reitsport aus. Über eine Anzeige wurde sie auf Kambaku aufmerksam und entschloss nach Namibia zu kommen. "Ich wollte ein anderes Land kennen lernen und das heißt hier zu arbeiten und zu leben", erzählt die 31-Jährige.
Ihr Aufgabengebiet auf der Farm ist sehr vielseitig und umfasst neben Buchungen und Messepräsentationen natürlich alles, was die Pferde und deren Haltung sowie Ausbildung betrifft. Je nach Erfahrung stellt Birte für Touristen individuell zugeschnittene Reiterferien zusammen. Dabei achtet sie besonders auf die Sicherheit ihrer Gäste. Dazu gehören nicht nur die Helmpflicht, sondern auch, dass sich Birte genau anschaut, wie gut ein Reiter mit seinem Pferd zurechtkommt. Aber auch die Tiere sollen Spaß an der Arbeit mit Menschen haben.
Zu ihren Grundprinzipien gehört deshalb, niemals Gerte oder Sporen zu verwenden, weil "die Pferde sensibel gehalten werden sollen", erklärt die Bremerin. Besonders für die kleineren Besucher wird hier die Freude am Sport geweckt. Die Kinder lernen bei Birte nicht nur das Reiten, sondern auch die Tiere richtig zu versorgen.
Zaghafte ReitversucheSchüchtern steht Ragnar vor Tara. Das sieben Jahre alte Pferd lässt sich geduldig von den kleinen ungeübten Kinderhänden striegeln. Eine große Bürste bringt den Straub aus dem Fell zum Vorschein. Langsam fasst Ragnar Vertrauen und beginnt kräftiger zu bürsten. Jetzt müssen die Hufe gesäubert werden. Den Kratzer in der Hand versucht der Fünfjährige den Schmutz zwischen Huf und Eisen zu lösen, steht dabei immer mit einem respektvollen Abstand entfernt.
Birte erklärt langsam und bildhaft, warum die "Fingernägel" des Pferdes jetzt sauber gemacht werden müssen. Nun werden Zaumzeug und Sattel angelegt und Ragnar darf Tara rausführen. Durch ein zaghaftes Hopp des Kindes setzt sich das Pferd in Bewegung. Auf dem Rücken des Tieres angelangt beginnt die Reitstunde. Birte versucht einfühlsam, Vertrauen zwischen Kind und Pferd aufzubauen und gleichzeitig beide zu beschäftigen: einen Arm hoch nehmen, dann den anderen Arm hoch nehmen und auch mal beide Arme hoch nehmen, so wird Ragnar auf spielerische Weise sicherer und findet Gefallen an dem großen Tier, dass den kleinen Reiter geduldig bis ans Ende der Stunde trägt.
"Kinder denken beim Reiten nicht, sie fühlen. Deshalb muss ich die Informationen anders verpacken, sie spielerisch an den Reitsport heranführen", erklärt Birte, während Ragnar noch einmal das Pferd bürstet und zum Abschied mit Leckereien belohnt. Voller Stolz verlässt er den Stall und will unbedingt wieder reiten gehen...
Weitere Infos: www.kambaku.com
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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